Kreuztal. Der Rat hat den Stellenplan verabschiedet. Kreuztal rekommunalisiert: Dreslers Park wird künftig vom Bauhof gepflegt.
Genau 377,79 Stellen für 475 Beschäftigte weist der Stellenplan der Kreuztaler Stadtverwaltung in diesem Jahr aus, den der Rat jetzt bei drei Gegenstimmen der Grünen verabschiedet hat. Das sind 23,33 mehr als im Vorjahr – wovon allein 21,32 auf den Sozial- und Erziehungsdienst entfallen. Dort schlägt sich die Grundsatzentscheidung nieder, in den städtischen Kitas befristete Stellen in unbefristete umzuwandeln: „Das war mir ein Herzensanliegen“, sagte Bürgermeister Walter Kiß. Mit der Befristung hatte die Stadt in der Vergangenheit auf das von Jahr zu Jahr wechselnde Buchungsverhalten der Eltern reagiert. Der Preis: Die betroffenen Teilzeitbeschäftigten konnten nicht langfristig planen, Fachkräfte orientierten sich zu anderen Trägern.
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CDU-Fraktionschef Arne Siebel kritisierte die starke Belastung des Personals, berichtete von einem „schlechten Arbeitsklima im Rathaus“ und einer beobachteten „Personalflucht“ zu anderen Arbeitgebern; dem Bürgermeister bescheinigte er eine „unglückliche Personalpolitik“. Gerade im Baubereich brauchten die Mitarbeiter „mindestens temporäre Entlastung"; dazu müssten auch Kapazitäten innerhalb der Verwaltung umverteilt werden. Andernfalls würden sich Bauvorhaben verzögern und verteuern.
Auch Karl-Heinz Schleifenbaum (SPD) räumte eine „restriktive Personalwirtschaft“ ein, die „nicht auf dem Rücken der Beschäftigten“ erfolgen dürfe. Die Entfristung der Kita-Stellen schaffe „Vertrauen und Zukunftssicherheit“. Zu begrüßen sei, dass „bei allen Sparbemühungen“ auch in diesem Jahr sechs Nachwuchskräfte beginnen sollen. Es sei „in unserem ureigenen Interesse, Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen“. Die Grünen begründeten ihre Ablehnung des Stellenplans mit der fehlenden Stelle für eine Klimaschutzfachkraft. „Wirkungsvoller Klimaschutz ist nicht ohne eine qualifizierte personelle Ausstattung hinzukriegen“, sagte Dieter Gebauer (Grüne). Eine Fachkraft könne „vor allem auch das bestehende Personal vor unzumutbarer, teils fachfremder Mehrarbeit schützen“.
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Frank Wieland Frisch (FDP) sprach von einer „mittlerweile prekären Personalsituation“, bezeichnete den Stellenplan aber als „trotzdem vernünftig ausbalanciert“. Reinhard Lange (UWG) mahnte, dass ein Einsparen von Arbeitsplätzen um den Preis von Arbeitsverdichtung vermieden werden müsse. Bedauerlich sei, dass zwei der sechs Ausbildungsstellen nicht besetzt werden konnten. Dieses Thema griff auch Personalratsvorsitzende Ria Siewert in ihrer Stellungnahme auf: Für Baubetriebshof, Klärwerk, Wasserwerk und Freibad fänden sich kaum noch Bewerber oder Bewerberinnen. „Hier sind neue Wege zu gehen, um auf diese Berufe aufmerksam zu machen.“
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24,9 Millionen Euro Personalkosten
24,9 Millionen Euro gibt die Stadt in diesem Jahr für ihr Personal aus. Im technischen Gebäudemanagement wird ein vor zwei Jahren befristet eingesetzter Ingenieur nun auf Dauer bleiben – nach der Erweiterung der Stadthalle zum Bürgerforum wartet auf ihn nun die Erweiterung des Schulzentrums. Aufgestockt wird das Sozialamt um eine halbe Stelle, weil die Stadt nun auch für die Eingliederungshilfe zuständig ist. Eine zusätzliche Stelle wird im Amt für IT und Organisation eingerichtet, um den „Digitalpakt Schule“ umzusetzen. Ebenfalls verstärkt werden das Tiefbauamt für den Bereich Klärwerke und Kanäle und der Baubetriebshof, der künftig wieder selbst die Grünanlagen in Dreslers Park betreut und die Standorte der Wertstoffcontainer sauber hält.
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