Kreuztal . In Kreuztal nehmen über 620 Schüler Musik- und mehr als jeder zweite davon Tanzunterricht. Die Tanzschule „Spitzentanz“ wird nun selbstständig
Die Musikschule Kreuztal wächst- so stark, dass es sie nun zwei Mal gibt: Die Tanzschule „Spitzentanz“ macht sich selbstständig. Mehr als jeder zweite Musikschüler hat Ballett, Modern oder Hip Hop belegt. Seit 2005 leitet die Tanzpädagogin und Choreografin Britta Papp das Tanz-Angebot der Musikschule, das mit dem jährlichen Dance & Sing ein großes Publikum erreicht. 30 Kinder hatten im ersten Jahr bei ihr einen Kurs gebucht, 2019 waren es 332 – von rund 620 Musikschülern insgesamt.
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Tanzschule sucht eigenes Domizil in Kreuztal
Der Spitzentanz – in beiden Bedeutungen des Wortes: auf Spitzen tanzen und Spitzenleistungen zeigen – sei für Kreuztal ein weiteres Alleinstellungsmerkmal geworden, sagte Bürgermeister Walter Kiß. Unter dem Dach der Musikschule stoße die Abteilung an ihre Grenzen. „Wir brauchen eine feste Institution, in die wir den Bereich integrieren können.“
Dazu soll auch ein eigenes Domizil gehören, das das Dauer-Gastspiel in der Aula der Grundschule an Dreslers Park ersetzt: „Wir sind guten Mutes, dass wir da was finden.“ „Jeder kann und darf tanzen“, betont Britta Papp: eingeschlossen sind alle Begabungen und Nationalitäten - und auch Geschlechter. „Hauptsächlich Mädels“, berichtet Britta Papp, sind in ihren Tanzkursen angemeldet, „zwei, drei coole Jungs habe ich dabei.“ Ansonsten konzentrieren sich die Jungen auf die nur für sie reservierten Kurse in Hip Hip und Street Dance bei Alfons Varga.
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Musikschule Kreuztal zieht positive Bilanz
Musikschulleiter Ralf Stiebig präsentierte dem Kulturausschuss eine positive Bilanz: Über 620 Schülerinnen und Schüler, dazu noch um die 300 Schulkinder aus dem Jekiss-Projekt mit den Schulen und eine von der Gemeindeprüfungsanstalt bescheinigte hohe Wirtschaftlichkeit mit Kostendeckungsgraden, je nach Betrachtung, von um die 80 Prozent. Geboten wird das klassische Musikschulprogramm von Früherziehung bis zum Instrumentenunterricht und dem Ensemblespiel. „Kinder, die ein Instrument lernen, lernen oft auch ein zweites – die anderen dann leider gar keins.“ Kinder? Die Schülerschaft sei, so stellt Stiebig klar, „bei weitem nicht auf Kinder beschränkt“. Auch Rentner haben das Angebot entdeckt.
Neue kulturelle Angebote
Freuen können sich die Kreuztaler auf die erstmalige dauerhafte Präsentation ihrer städtischen Kunstsammlung in der früheren Bibliothek in der Gelben Villa, die gerade eingerichtet wird. Und auf das neue Bürgerforum, in das sich die Stadthalle verwandelt. Holger Glasmachers plant mit der Spielzeit 2021/22.
Um die 30 Lehrkräfte unterrichten in den Räumen von acht Schulen und in den beiden Villen in Dreslers Park. „Traumhaft schön“, schwärmt Ralf Stiebig, seien die neu eingerichteten Räume in der ehemaligen Stadtbibliothek in der Gelben Villa. Von den 620 Schülern kommen allein 465 aus Kreuztal, 88 aus Hilchenbach und 65 aus Siegen. Die jüngsten Schüler, die natürlich nur mit Mutter oder Vater kommen, sind 18 Monate jung, mit vier Jahren können sie in Früherziehung und Ballett einsteigen.
Musikunterricht an Kreuztaler Schulen
Um die 100 Musikschüler unterrichtet die Musikschule direkt an den Schulen – Grundschüler nehmen an Gruppenunterricht teil, Gymnasiasten haben Instrumentalunterricht. Genutzt werden dafür Rand- und Freistunden und an den Grundschulen der offene Ganztag, die erste Gruppe trifft sich schon morgens um 8. Wenn das dann nachmittags mit dem Bus nicht mehr klappt, ist das Elterntaxi gefragt, räumt Ralf Stiebig ein. „Aber die Eltern müssen dann maximal einmal fahren.“ Und nicht am Nachmittag noch einmal zum Musikunterricht an einem anderen Ort. Die Musikschule ist bei allen Landesprogrammen dabei: Jekiss steht für „Jedem Kind seine Stimme“, Jekids für „Jedem Kind sein Instrument“, Jekits für „Jedem Kind Instrumente, Tanz, Singen“.
Kreuztal Kultur
Kultur in Kreuztal wird teurer: Die Kosten fürs Programm steigen, obwohl gespart wird, die Eintrittspreise sind im oberen Bereich, und auch die „Tour der Kultur“ während der Schließung der Stadthalle verursacht Mehrkosten. 1,3 Millionen Euro beträgt der Zuschussbedarf bei den Kulturellen Veranstaltungen – wenn man die Kosten für Infrastruktur und Kulturamt dazurechnet und nicht nur Veranstaltungskosten den Eintrittsgeldeinnahmen gegenüberstellt. 34 Veranstaltungen mit durchschnittlich je 274 Besuchern wurden 2019 angeboten, im Jahr davor, als die Stadthalle noch geöffnet war, 37 mit je 340.
Zu den Höhepunkten zählte das erstmals Open Air in Dreslers Park veranstaltete Dance & Sing: „Das schlägt unheimliche Wellen“, sagte Kulturamtsleiter Holger Glasmachers, um die 300 Jugendliche spielten für rund 1500 Zuschauer. Dann die Veranstaltungswoche zum Stadtjubiläum: „Wir hatten unfassbares Wetterglück.“ Wobei es für das „Heimspiel“ selbst, den Tag für die Kreuztaler Akteure, schon zu heiß war. „Wir wollen das auf jeden Fall wiederholen“, sagt Glasmachers. Alle drei bis vier Jahre, das können sich die Ehrenamtlichen in den Vereinen vorstellen.
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La Brass Banda in Dreslers Park
In diesem Jahr möchte die Stadt erstmals die Verbindung der Begriffe „Umsonst“ und „Draußen“ lösen. Das Konzert von La Brass Banda in Dreslers Park wird Eintritt kosten. 400 Karten sind für die Show im August bereits verkauft, davon 30 Prozent außerhalb von Siegen-Wittgenstein. Wenn die Rechnung aufgeht, macht sich Kreuztal auch in diesem Segment einen Namen. Ein Fehler wäre das nicht, überlegt Kulturausschussvorsitzender Jochen Schreiber (SPD) mit Blick auf die erstmals an der Bigge geplanten Großveranstaltungen: „Ich bin gespannt, wie sich das auswirkt.“
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