Rund 1800 Besucher erleben die „Nacht der Vagabunden“ in Dreslers Park - das neueste „Dance & Sing“ mit dem Tanztheater von Britta Papp.
Kreuztal. „Die Nacht der Vagabunden“ haben am Donnerstagabend rund 1800 Besucher in Dreslers Park verfolgt. Die 2019er Ausgabe von Dance & Sing- mit rund 300 Teilnehmern der Abteilung Spitzentanz der Musikschule Kreuztal und dem Tanztheater Kreuztal unter der Leitung von Britta Papp bot Ballett, Modern Dance, HipHop und mehr.
Mitgewirkt haben Tänzerinnen und Tänzer im Alter von 6 bis 22 Jahren. In den Spielszenen erlebten die Besucher Nika Zh, Malion Belegu, Lars Dettmer und Lisa Christin Gotthardt. Gesanglich gaben sich Christina Sargsjan, Ana Kvernaze und Nika Zh die Ehre.
Das Tanzstück „Die Nacht der Vagabunden“ erzählt eine spannende und mitreißende Geschichte: Der junge Lukas ist von dem Zirkus fasziniert, der gerade in seiner Stadt gastiert. Das bunte Treiben der Vagabunden unter freiem Himmel findet der Junge spannend und möchte am liebsten mitmachen. Wären da nicht seine Eltern. Denn Lukas kommt aus sehr gutem Hause. Seine Eltern wollen nur das Beste für ihn, haben viel Geld in seiner Ausbildung gesteckt. Und wollen bestimmen, was aus ihrem Sohnemann beruflich werden soll.
Lukas zwischen allen Stühlen
Doch dazu hat Lukas so gar keine Lust. Er möchte ausbrechen, endlich er selbst sein. Und so schließt er sich eines Tages der bunten Truppe an. Doch schon bald ist der Zirkus pleite. Vorstellungen würde es noch genügend geben, doch irgendwie kommt nicht genug Geld in die Kasse. Was nun, fragt sich Lukas. Als er der Zirkusdirektorin von seinen reichen Eltern erzählt, plant die eine große Show und hofft, Lukas’ Eltern als Finanzspritze zu gewinnen. Nun steht Lukas zwischen den Stühlen. Was soll er machen? Seine Eltern um Hilfe bitten? Für die Streuner und Vagabunden, die sie sonst immer so verspottet haben. Keine leichte Entscheidung, vor der er steht.
Nacht der Vagabunden in Kreuztal
Schön wurden in dem Tanzstück die Stimmungslagen des Jungen dargestellt. Mal euphorisch und überglücklich, mal melancholisch. Ohne große Requisiten auf der Bühne, dafür mit einer tollen Lichtshow setzen die Tänzer die einzelnen Tanzstile um. Mal zu nicht so bekannten Songs, dann wieder schallten Queen-Stücke durch die großen Lautsprecherboxen. Am Ende gab es ein Happy-End: Lukas’ Eltern hatten alle seine Tanzauftritte verfolgt und miterlebt – und akzeptieren seine Leidenschaft.
Für alle 300 Akteure ist die Bühne zu klein
Zu Abba-Songs wirbelten die Tänzerinnen und Tänzer in knallbunten Kostümen über die Bühne und versprühten gute Laune. Die sprang auch schnell ins Publikum über. Mittanzen ging nur ganz am Rande, denn die Veranstaltung war teils bestuhlt und bei 1800 Gästen war der Platz vor der Bühne prall gefüllt. Am Ende standen alle Akteure noch einmal auf und vor der Bühne. Denn die war trotz ihrer großen Ausmaße für 300 Mitwirkende dann doch zu klein. Musik, Tanz, Technik, die erstmalig von Helene Rerich entworfenen Kostüme – alles passte an diesem Abend. Da drückte man bei ein paar Fehltritten auch gerne mal ein Auge zu. Die harten Trainingsstunden, über das Jahr verteilt, und die stundenlangen Proben in den Tagen vor dem großen Auftritt zahlten sich aus. Jetzt bleiben Spannung und Vorfreude auf Britta Papps nächstes „Dance & Sing“. In einem Jahr.
