Siegen-Wittgenstein. Unternehmen in Siegen-Wittgenstein mit Geschäftsbeziehungen nach China schränken wegen des Coronavirus Reisetätigkeit ein oder stoppen Reisen.

Die beiden Verdachtsfälle in Siegen-Wittgenstein auf eine Infektion mit dem Coronavirus haben erste Auswirkungen auf die Wirtschaft in Siegen-Wittgenstein. Die heimischen Unternehmen, die zu weiten Teilen enge Geschäftsbeziehungen nach China unterhält, hat ihre Beschäftigten mehrheitlich dazu aufgefordert, ihre Reisetätigkeit nach Fernost einzuschränken oder auszusetzen.

Gerade für viele Vertriebler würden Reisestopps gelten, zudem wurden intern in den meisten Betrieben Verhaltensanweisungen zur Gesundheitsprävention verschickt. „Unaufschiebbare Besprechungen werden via Kommunikationsmittel abgehalten“, berichtet Jens Brill, bei der Siegener Industrie- und Handelskammer (IHK) unter anderem zuständig für Außenhandelsbeziehungen.

Zwei Patienten mit Verdacht auf Coronavirus im Siegener Kreisklinikum

Auf längere Sicht könnte es im ungünstigsten Fall zu Lieferverzögerungen kommen, weil die chinesischen Behörden in den betroffenen Städten und Regionen zunehmend die Häfen als Warenumschlagsplätze verstärkten Kontrollen unterziehen würden, wenn sich das Coronavirus weiter ausbreiten sollte.


Am Dienstag war eine Person ins Kreisklinkum eingeliefert und dort auf die Isolierstation gebracht worden, dabei soll es sich um einen China-Reisenden handeln, der mit entsprechenden Symptomen zum Hausarzt gegangen war. Am Mittwochvormittag wurde ein weiterer Verdachtsfall bekannt, diese Person wurde ebenfalls ins
Siegener Kreisklinikum
gebracht.

Unternehmen bereiten sich vor

„Das Corona-Virus betrifft alle Unternehmen, die weltweit operieren“, sagt Thilo Sagermann, Unternehmenssprecher der SMS-Group mit Sitz in Hilchenbach. Die Firma habe eine Arbeitsgruppe mit Mitarbeitern gebildet, die alle Entwicklungen beobachten, um im Notfall sofort reagieren zu können.

Die SMS-Group habe Richtlinien für die Mitarbeiter herausgegeben, die sich in erster Linie an den Empfehlungen des Auswärtigen Amts und des Robert-Koch-Insituts orientierten, so Sagermann. Die Ferien an den chinesischen Standorten seien vorläufig bis zum 9. Februar verlängert worden und auch bei der SMS-Group seien die Reisen nach China komplett eingestellt worden.

Noch sei kein „akuter Fall auch nur ansatzweise bekannt“, sagt der Unternehmenssprecher, man werde die Lage aber weiterhin intensiv verfolgen. „Das Thema liegt uns am Herzen, da das Unternehmen von den Mitarbeitern lebt, die weltweit unterwegs sind.“


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