Siegen. Ein Hektar Wald muss weichen – das Herzstück des künftigen technisch-naturwissenschaftlichen Campus der Uni Siegen am Haardter Berg braucht Platz
Der bauliche Masterplan der Universität Siegen sieht neben dem Umzug zweier weiterer Fakultäten in die Siegener Innenstadt auch eine Erweiterung des Adolf-Reichwein-Campus auf dem Haardter Berg vor. Jetzt sind erste Schritte zur Vorbereitung der Campus-Erweiterung vorgenommen worden.
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Nördlich des bestehenden Campus sollen mehrere Gebäude für die interdisziplinäre, wissenschaftliche Forschung und Lehre der Naturwissenschaftlich-Technischen und der Lebenswissenschaftlichen Fakultät (Fakultäten IV und V) entstehen.
Bauarbeiten für INCYTE-Gebäude der Uni Siegen beginnen 2021
Herzstück dieses neuen Campus wird das hochmoderne Forschungsgebäude INCYTE – ein interdisziplinäres Laborgebäude für Nanoanalytik, Nanochemie und Cyber-physische Sensortechnologien der Universität Siegen. Dafür wurde auf einem Gelände des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) NRW oberhalb der Adolf-Reichwein-Straße rund ein Hektar Wald gerodet.
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Die Bauarbeiten für das INCYTE-Gebäude werden zwar voraussichtlich erst im Jahr 2021 beginnen. Weil der Baugrund hinsichtlich seiner statisch-dynamischen Eigenschaften – der Haardter Berg war früher Bergbaugebiet – und auch auf eventuelle Kampfmittelrückstände vorher genau untersucht werden muss, war jedoch eine frühzeitige Rodung der Fläche notwendig, so die Uni in einer Pressemitteilung. Die Rodung wurde vom BLB nach Genehmigung durch das zuständige Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein beauftragt und außerhalb der Vogel-Brutzeiten durchgeführt.
Ausgleichmaßnahme der Uni Siegen in Niederdielfen: Ein Hektar wird aufgeforstet
Als Ausgleichsmaßnahme wird eine Fläche in gleicher Größe bei Niederdielfen mit standortgerechtem Laubholz aufgeforstet. Diese so genannte „Umwandlung von Wald“ erfolgt in Abstimmung und nach Vorgabe des Forstbetriebsbezirks Weidenau.
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Das Forschungs- und Laborgebäude INCYTE soll von Wissenschaftlern der Fakultäten IV und V genutzt werden, die dort interdisziplinär arbeiten werden. Mit einer modernen Laborausstattung soll das Gebäude den Grundstein für die zukünftige Arbeit der Fakultäten liegen.
Nanoanalytik der Uni Siegen wird teils in den Haardter berg hinein gebaut
Die Laborräume unterliegen dabei sehr hohen baulichen Anforderungen: zum Beispiel ist ein so genannter „Reinraum“ für Halbleitertechnik geplant, wo in nahezu partikelfreier Umgebung unter anderem an der Herstellung von Mikrochips und Sensortechnologien gearbeitet werden kann. Großgeräte wie hochempfindliche Transmissionselektronen-Mikroskope benötigen ebenfalls abgeschirmte Räume ohne jegliche Schwingung, um Störungen zu vermeiden.
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Neben dem Labortrakt wird es im INCYTE-Gebäude auch einen Bürobereich geben. Außerdem sind ein Foyer mit Hörsaal- und Seminarraum, Lagerräume und eine Technikzentrale geplant. Der Haupteingang wird zur Adolf-Reichwein-Straße hin liegen, der Bereich der Nanoanalytik wird teilweise in den Berg hinein gebaut, um ein stabiles Umfeld für die Labore zu gewährleisten. Das gesamte Gebäude wird eine Fläche von knapp 11.000 Quadratmetern haben, die Nutzfläche liegt bei 5.800 Quadratmetern. Errichtet wird es für die Universität Siegen durch den BLB, die Fertigstellung ist für 2024 geplant.
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