Kreuztal/Hilchenbach. Von Kreuztal-Buschhütten bis Hilchenbach reicht die Region 7 des Kirchenkreises Siegen – ein großes Gebiet mit sechs evangelischen Gemeinden.

Sechs evangelische Kirchengemeinden im Siegerländer Norden prüfen die Möglichkeiten, intensiver zusammenzuarbeiten und in bestimmten Fragen zu kooperieren. Die sogenannte Region 7 innerhalb des Kirchenkreises Siegen ist flächenmäßig eine der größten und wurde daher bereits in die Sub-Regionen A und B unterteilt.

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Der Prozess läuft im gesamten Kirchenkreis bereits seit mehreren Jahren. Die Gemeinden müssen und wollen angesichts sinkender Gemeindegliederzahlen Konzepte erarbeiten, wie auch längerfristig das Gemeindeleben sichergestellt werden kann. Zusätzlich gibt es kaum Pfarrer-Nachwuchs, „bis 2025 werden viele Pfarrer pensioniert“, sagt Jasmin Maxwell-Klein, Pressesprecherin des Kirchenkreises. Auch aus diesem Grund wurden im Siegerland und Olpe die Regionen geschaffen – damit die Seelsorger über Gemeindegrenzen einfacher Absprachen treffen können.

Kooperationen bereits innerhalb von Kreuztal und Hilchenbach

In der Kreuztal und Hilchenbach umfassenden Region 7 seien die Wege aber sehr weit, sagt der Krombacher Pfarrer Frank Hippenstiel: Das Gebiet reicht von Buschhütten über Kreuztal, Ferndorf, Krombach und Müsen bis Hilchenbach. Gerade die Pfarrersituation sei aktuell ein Thema. „Wir sind nicht überbesetzt – im Gegenteil.“ Innerhalb der Teilregion A – den Kreuztaler Gemeinden – gebe es bereits eine verstärkte Kooperation. Und auch in der Teilregion B gebe es bereits Kooperationen, etwa mit gemeinsamer Konfirmandenarbeit der Gemeinden Müsen und Hilchenbach. Innerhalb der Gemeinden sei es mancherorts bereits zu Zentralisierungen gekommen.

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Unter Moderation von Superintendent Peter-Thomas Stuberg wollen die Pfarrer und Presbyterien am 4. April ein erstes „Sondierungsgespräch“ führen, wie man sich künftig in Sachen Zusammenarbeit aufstellen kann. Das Ergebnis ist dabei völlig offen. Das von der Kreissynode beschlossene Strukturkonzept überlässt bewusst den Gemeinden die Ausgestaltung möglicher Kooperationen oder Fusionen, um die jeweilige Kirchenleitung und natürlich die Gemeinden mit ihren Bedürfnissen und regionalen Besonderheiten mitzunehmen. „Das liegt ganz an den jeweiligen Beteiligten“, betont Jasmin Maxwell-Klein.

Neue Emmaus-Gemeinde im Siegener Süden

Zum 1. Januar haben sich beispielsweise vier Kirchengemeinden im Siegener Süden – Gosenbach, Niederschelden, Eiserfeld und Eisern – zur neuen Emmaus-Kirchengemeinde Siegen zusammengeschlossen, die Fusion ist kirchenrechtlich vollzogen. Die neue Gemeinde wird noch von einem Bevollmächtigtenausschuss geleitet, der aus Presbyteriumsmitgliedern und den Pfarrern der vier ehemaligen Gemeinden besteht.

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Die Kirchenwahl, die eigentlich im März stattfindet, wird in der Emmaus-Gemeinde erst am 5. April abgehalten. Wie sich in den vorbereitenden Gesprächen gezeigt hat, profitieren die Gemeinden unter anderem deswegen voneinander, weil die Arbeit auf mehr Schultern verteilt werden kann – es finden sich auch immer weniger Ehrenamtliche, die bereit sind, eine Funktion in der Kirchenleitung zu übernehmen. Statt vier Presbyterien muss künftig noch eines besetzt werden.

Innerhalb der neuen Gemeinde haben sich außerdem teils Zuständigkeiten für die seelsorgerliche Betreuung der Gemeindeglieder geändert, alle Seelsorgebereiche sind etwa gleich groß. Pfarrer aus Niederschelden und Eisern übernehmen beispielsweise künftig die seelsorgerliche Betreuung – Geburtstagsbesuche, Taufen, Trauungen, Beerdigungen – einiger Straßen in Eiserfeld. Betroffene Gemeindeglieder können aber weiter den Gottesdienst in ihren gewohnten Kirchen bei ihren bisherigen Pfarrern besuchen.

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