Siegen. Das Haus Seel in Siegen lockte 2019 zahlreiche Besucher an. 2020 steht die Sanierung an, die Zeit wird mit einem „Urban-Art-Festival“ überbrückt.

Mit annähernd 9000 Besucherinnen und Besuchern hatte die Städtische Galerie Haus Seel 2019 die höchste Zahl innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Darauf weist die Kulturabteilung der Stadt Siegen hin. 2014 hatte die Verwaltung ein Ausstellungskonzept für die städtischen Ausstellungsflächen erarbeitet, in dem das Haus Seel als Ort für professionelle Kunst definiert wurde – unter anderem mit dem Ziel, wieder mehr Publikum in die Räume gegenüber des Rathauses zu ziehen. 2020 werden die Zahlen vermutlich niedriger ausfallen, allerdings aus einem rein logistischen Grund: Wegen der Sanierung von Haus Seel ist die Galerie von Anfang Mai bis Anfang November geschlossen.

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Rückblick

Acht Ausstellungen liefen 2019 in der Städtischen Galerie, jeweils in Kooperation mit dem Kunstverein Siegen – der im Frühjahr 2015 mit einer Erweiterung der Fläche um das Untergeschoss ins Haus Seel einzog – und Kultur Siegen, die das Veranstaltungsgeschehen gemeinsam verantworten. Regelmäßige Gäste sind die Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstlerinnen und Künstler, der Kunstkreis Siegerland, der Fotokreis Siegen, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Universität Siegen.

Der Wahl-Potsdamer Frank Michael Zeidler zeigt bis zum 18. August
Der Wahl-Potsdamer Frank Michael Zeidler zeigt bis zum 18. August "Gemaltes und Gezeichnetes" im Haus Seel. © Florian Adam | Florian Adam

Die größte Resonanz erzielte die Ausstellung „Here Is Always Somewhere Else“ des Departments Kunst der Uni mit knapp 1000 Besucherinnen und Besuchern während einer Laufzeit von nur rund vier Wochen. Auch Sonderveranstaltungen, bei denen die Galerie ihre Pforten öffnete, wie der Kunsttag, die Nacht der 1000 Lichter oder die Nacht der Musik „trugen ihren Teil zu der erfreulichen Bilanz bei“, wie es weiter heißt. Auch das Begleitprogramm mit Lesungen, Diskussionen und Konzerten „fand 2019 erneut guten Anklang“.

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Kultur Siegen hatte zusammen mit dem Ausstellungskonzept ein Begleitprogramm als Bestandteil der Galerie-DNA festgelegt, das über die Öffnung bei innerstädtischen Festivitäten und Aktionen hinaus geht. Zentral ist die Veranstaltung „… abends in der Galerie“, die mit Künstlergesprächen und Diskussionen mal mehr, mal weniger direkt an die jeweils laufenden Ausstellungen anknüpft, immer aber Kunst- und Kulturthemen gewidmet ist.

„Kunstwege“ im Mai

Ein Highlight passt im Haus Seel noch punktgenau vor die Sanierungspause: der 11. Siegener Kunsttag am Sonntag, 10. Mai, diesmal mit dem Thema „Kunstwege“.

Der Kunsttag markiert wie immer den offiziellen Auftakt des Siegener Kunstsommers.

Ausblick

Noch bis Sonntag, 5. Januar, ist die Ausstellung „Face“ des Kunstkreises Siegerland zu sehen.

Der Fotokreis Siegen zeigt vom 16. Januar bis 16. Februar seine Jahresausstellung. Teil davon ist die Sonderschau „Island“ im Untergeschoss. Begleitprogramm: Die Multivisionsschau „Island – Wilde Insel im Nordatlantik“ am 6. Februar, 19 Uhr, und „Gitarre grenzlos“ mit dem Siegener Musiker Dominik Jung zur Finissage am 16. Februar, 16 Uhr.

Das Department Kunst der Uni Siegen präsentiert unter dem Titel „Zu Gast bei...“ vom 27. Februar bis 22. März Arbeiten von Studierenden. Begleitprogramm: Für Schülerinnen und Schüler ist am 12. März ein Zeichenworkshop geplant. Außerdem gibt es an diesem Tag ab 19 Uhr ein Künstlergespräch zur Ausstellung.

Um „Synagogen – verwüstet, verfallen, wiederbelebt“ geht es vom 1. bis 22. März in der Ausstellung von Eva Maria Kraiss. Sie zeigt Fotografien aus Polen und der Ukraine. Veranstalterin ist die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Siegerland. Begleitprogramm: Ein Konzert des Trios „The Klezmer Tunes“ am 8. März ab 17 Uhr.

„Window Shopping“ heißt die vom 2. April bis 3. Mai laufende Ausstellung von Eva Berendes und Alexandra Leykauf. Veranstalter ist der Kunstverein, Gastkuratorin ist Jennifer Cierlitza.

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Weitblick

Für die etwa sechsmonatige Ausstellungspause während der Sanierung ab 11. Mai überbrückt Kultur Siegen mit einem „Urban-Art-Festival“. „Die Devise lautet: Jetzt aber raus! Die Kunst geht in den öffentlichen Raum“, heißt es in der Ankündigung. Erste Aktion ist am 10. Mai die Gestaltung des Widerlagers der Oberstadtbrücke.

Das Programm liegt im Haus Seel, im Krönchen-Center und in den Siegener Rathäusern und Museen aus. Außerdem steht es unter www.siegen.de/kultur-tourismus zum Download.

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