Siegen. Der Rat beschließt den Rückkauf des Siegener Stromnetzes für 10,63 Millionen Euro. Innogy/Westnetz behält 25,1 Prozent.

Die Stadt Siegen beteiligt sich an der neuen „Stromnetzgesellschaft Siegen GmbH & Co. KG“. Das hat der Rat am Mittwoch in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. Damit werde letztlich einer politischen Grundintention Rechnung getragen, das Stromnetz zu rekommunalisieren, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung.

Die städtische Beteiligung wurde als Mehrheitsbeteiligung mit einem Kommanditanteil von 74,9 Prozent beschlossen. Ebenso werden die für die Beteiligung notwendigen Verträge abgeschlossen. Der Kaufpreis zum Erwerb der Anteile beträgt insgesamt 10,63 Millionen Euro, teilte Kämmerer Wolfgang Cavelius mit. Über die neu zu gründende Gesellschaft „Stromnetzgesellschaft Siegen GmbH & Co. KG“ hat die Stadt Siegen die Möglichkeit, sich am Netzeigentum des Stromverteilnetzes Siegen zu beteiligen. Mitgesellschafterin ist mit einem Anteil von 25,1 Prozent die innogy Westenergie-Tochter Westnetz.

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Westnetz bleibt Betreiber

Der Betrieb des Stromverteilnetzes Siegen bleibt damit unverändert in der Verantwortung der Westnetz am Standort Friedrichstraße 60 in Siegen mit rund 330 Mitarbeitern, die das Netz aus langjähriger Erfahrung sehr gut kennen. Start der neuen Gesellschaft ist am 1. Januar 2020. Zu diesem Stichtag wird der aktuelle Stromkonzessionsvertrag durch die neue Gesellschaft übernommen. Die Stromnetzgesellschaft Siegen GmbH & Co. KG wird sich dem Wettbewerb um die Folgekonzession ab 1. Juni 2022 stellen. Für den Haushalt der Stadt Siegen erwartet Cavelius einen jährlichen Beteiligungsertrag im oberen sechsstelligen Bereich.

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Die Stadt Siegen geht damit einen ähnlichen Weg wie vor drei Jahren die Städte Hilchenbach, Netphen, Bad Laasphe und die Gemeinde Burbach, die die Netzgesellschaft Südwestfalen gegründet haben. Dort haben die Kommunen einen Anteil von 51 Prozent, während Westnetz 49 Prozent hält. Die Rekommunalisierung war in Siegen ebenfalls schon vor zehn Jahren politische Forderung. Damals entschloss sich die Stadt, die Konzessionen nochmals an RWE zu vergeben.

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