Siegen/Wilnsdorf. Fünf Kilometer misst der Abschnitt zwischen Siegen-Süd und Wilnsdorf: Das nächste Projekt der Autobahnerneuerung. Ab 2024 soll gebaut werden.

68.100 Autos und 12.100 Lastwagen passieren täglich die A45 zwischen den Anschlussstellen Wilnsdorf und Siegen-Süd. 2030 werden es durchschnittlich 79.600 Autos und 13.140 Lastwagen sein, so die Prognose. Der knapp fünf Kilometer lange Autobahnabschnitt zwischen den beiden Anschlussstellen soll bis 2028 erneuert und sechsstreifig ausgebaut werden.

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Dazu gehören auch die Ersatzneubauten der Talbrücken Rinsdorf, Rälsbach und Eisern, die aber alle vorgezogen wurden und teils begonnen haben. Trotzdem müssen vier Autobahnunter- und überführungen an die künftige, breitere Autobahn angepasst werden.

Die Zeit: Baubeginn für 2024 geplant

Die Entwurfsplanung, zu der die Zustimmung von Bund und Land erforderlich ist, steht, ebenso die Vorentwürfe. Nächster Schritt ist die Genehmigungsplanung, die in einem Planfeststellungverfahren mündet das 2020 eingeleitet werden soll.

Insgesamt drei Unter- und Überführungen müssen auf dem knapp fünf Kilometer langen Abschnitt an die Sechsspurigkeit angepasst werden.
Insgesamt drei Unter- und Überführungen müssen auf dem knapp fünf Kilometer langen Abschnitt an die Sechsspurigkeit angepasst werden. © Strassen NRW

Das läuft bis 2023, parallel dazu sollen ab 2022 Ausführungsplanung und Ausschreibungen erledigt sein, damit 2024 mit dem Bau begonnen werden kann. Für die Bauzeit hat Straßen NRW vier Jahre veranschlagt

Die Strecke: Neue Anschlussstelle Wilnsdorf, mehr Sicherheit und Lärmschutz

Der Abschnitt zwischen Siegen-Süd und Wilnsdorf ist 4,93 Kilometer lang. Die Fahrbahn wird auf insgesamt sechs Fahrstreifen, drei pro Richtung, verbreitert – bislang gibt es Richtung Dortmund nur zwei.

An der Anschlussstelle Wilnsdorf möchte Straßen NRW einen Kreisverkehr am Ende der Ausfahrt Richtung Dortmund errichten; etwas weiter rechts als die bisherige Einmündung auf die L722. So soll eine weniger enge Verkehrsführung entstehen.

Grunderwerb

Alle Grundstücke, die von der Baumaßnahme betroffen sind – Fahrbahnflächen, Zuwegung, Entwässerung, Naturschutz, Arbeitsraum oder Lagerfläche – werden ermittelt und verzeichnet. Eigentümer und Berechtigte sollen ihnen zustehende Entschädigungen vor Beginn der Bauarbeiten erhalten, so Straßen NRW. Ziel ist eine einvernehmliche Regelung. Die Entschädigung bemisst sich nach dem Marktwert.

Außerdem werden Quer- und Längsneigung angepasst bzw. erhöht (von 4 auf 6 Prozent), damit Kurven schneller und sicherer durchfahren werden können und Wasser besser ablaufen kann. Der Fahrbahnaufbau als solcher wird verbessert und Straßen NRW investiert in Sicherheit: Weil höhere, stabilere Schutzplanken gebaut werden, können Autofahrer in Kurven künftig nicht mehr so weit sehen wie bisher – mit fatalen Folgen, falls ein Fahrzeug auf der Autobahn stehen sollte. Damit der nachfolgende Fahrer rechtzeitig bremsen kann, muss ein Hindernis erkannt werden können, die sogenannte Haltesichtweite muss zwingend eingehalten werden.

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Lärmschutzwände sollen dort entstehen, wo Wohnbebauung in der Nähe ist: In Eisern (nur Fahrtrichtung Frankfurt), Rinsdorf (beidseitig) und auf der dem Ortskern zugewandten Seite von Wilnsdorf.

Die Brücken über Waldwege und Landstraßen in Wilnsdorf

Gewerbegebiet und Autohof verbindet ein Waldweg, der durch eine Unterführung die A45 quert. Das Bauwerk aus Stahlbeton wurde 1965 erstellt, ist gut 40 Meter breit und 7 Meter lang. Wie bei den großen Talbrücken auch soll hier zunächst der Verkehr über eine Hälfte, in diesem Fall die Fahrtrichtung Frankfurt, umgelenkt werden, um die andere Hälfte abzubrechen und neu zu bauen. Nach Fertigstellung wird ebenso auf der anderen Seite verfahren.

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Zwischen Wilnsdorf und Wilden führt eine Brücke aus dem Jahr 1967 die A45 über die L723/Mainzer Straße. Hier wird genauso verfahren wie beim Waldweg: Ein Schrägstielrahmen aus Stahlbeton wird überschüttet. Vorteil, so Straßen NRW: Die Tunnelwirkung des neuen Bauwerks ist geringer, in der Unterführung herrschen bessere Sichtverhältnisse.

Ein größeres Bauwerk ist die 61 Meter lange Brücke von 1970, die im Bereich der Anschlussstelle Wilnsdorf die L722 über die A45 führt. Hier soll eine Behelfsbrücke errichtet werden, um den Verkehrsfluss während der Abbruch- und Neubauarbeiten ständig aufrecht erhalten zu können. Künftig soll hier eine Bogenbrücke aus Stahltragwerk stehen – ohne Pfeiler im Mittelstreifen.

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