Wilnsdorf. Maschinenhalle der Grube Landeskrone kommt digital ins Haus. Dafür ziehen die Insekten nach Münster um.

Das Wilnsdorfer Museum baut um. Der wissenschaftliche Teil der naturkundlichen Sammlung, der ohnehin seit geraumer Zeit in verschlossenen Schränken ruhte, hat das Museum nun verlassen. Das Museum Wilnsdorf schafft Raum für die „digitale Maschinenhalle“.

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Die digitale Maschinenhalle

Im neu gestalteten Bereich wird Siegerländer Bergbaugeschichte auf moderne 3D-Technologie treffen. Besucher können sich dann auf virtuelle Reise in die Welt des Bergbaus begeben und die unterirdische Maschinenhalle des „Tiefen Grundstollens Landeskrone“ mit Hilfe einer VR-Brille hautnah erleben.

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In der Maschinenhalle des stillgelegten Bergwerks fauchte einst die erste unter Tage eingesetzte Dampfmaschine im Siegerland. „Die virtuelle Entdeckungstour ist eine spektakuläre Erfahrung“, ist sich Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck sicher. „Eine innovative Idee, die auch noch bestens zur bergbaugeprägten Region passt.“ Das virtuelle Angebot wird ergänzt durch entsprechende Wandgestaltung sowie einer Mediathek mit umfangreichem Foto- und Filmmaterial passend zum Bergbau und zur Region.

Archäologen  des Landschaftsverbandes haben die Dampfmaschinenhalle der Grube Landeskrone erkundet
Archäologen des Landschaftsverbandes haben die Dampfmaschinenhalle der Grube Landeskrone erkundet © Deutsches Bergbau-Museum Bochum/P. Thomas

Damit die digitale Maschinenhalle schnell ihren Platz im Museum bekommt, laufen im bisherigen naturkundlichen Bereich die Ab- und Umbaumaßnahmen. Das Naturkundekabinett bleibt den Besuchern in einem anderen Ausstellungsbereich erhalten. Die regionale Insektenfauna kann dort in Kürze wieder mit all ihren Facetten bestaunt werden.

Die naturkundliche Sammlung

Die wissenschaftliche Sammlung zu den exotischen Insekten aus aller Welt hat hingegen vor einigen Tagen ihre Reise nach Münster ins LWL-Museum für Naturkunde angetreten, wo sie einem breiten wissenschaftlichen Publikum zugänglich gemacht wird. Aus diesem Anlass statteten Dr. Heinrich Terlutter, stellvertretender Direktor des LWL-Museums für Naturkunde, und Michael Böckmann, Leiter der geologisch-paläontologischen Präparationswerkstatt, dem Wilnsdorfer Museum einen Besuch ab und nahmen die Exponate und Schaukästen persönlich entgegen.

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„Die Ausstellungsstücke werden in die zoologische Sammlung des LWL übergehen“, erklärt Dr. Nauck. „Es war mir wichtig, dass die wissenschaftliche Insektensammlung in gute Hände kommt.“ Außerdem bestätige das Interesse des LWL-Museums die hohe Qualität der Ausstellungen des Wilnsdorfer Museums, findet die Historikerin. „Es ist eben kein typisches kleines Dorf-Museum, sondern bietet eine tolle Vielfalt mit rund 3500 Exponaten, die Geschichte auf ganz besondere Art und Weise präsent machen.“

Die neue Sonderausstellung

„Winterzeit“ heißt die neue Sonderausstellung des Wilnsdorfer Museums , die an die Zeit vor elektrischem Licht, Zentralheizung, Fernsehen, Internet, Telefon und Winterdienst erinnert. „Der Winter zwang zum Rückzug in die eigenen vier Wände, verhinderte Reisen und Kommunikation, konnte dunkel und angsteinflößend sein“, weiß Museumsleiterin Dr. Corinna Nauck zu berichten.

Zeiten und Preise

Das Museum Wilnsdorf kann mittwochs bis sonntags zwischen 14 Uhr und 18 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet 5 € für Erwachsene; Jugendliche/Schüler zahlen 4 €; eine Familie mit bis zu fünf Kindern kann die Familienkarte für 13 € nutzen.

Weitere Informationen gibt es online unter www.museum-wilnsdorf.de

Ab Sonntag, 22. Dezember, kann die Ausstellung mit den Kapiteln Winterarbeit, Winterspiele, Winterbräuche und Winterfeste besucht werden. Sie zeigte aber nicht nur die Unbill des Winters vergangener Zeiten, sondern erinnert auch an die schönen Seiten, betont Dr. Nauck: „Die Winterzeit war eine geruhsame Zeit des Wartens und der inneren Einkehr, der Vorbereitung auf Weihnachten und den Jahreswechsel sowie auf den kommenden Frühling; eine Zeit reichen Brauchtums und schöner Traditionen“.

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