Siegen. Die Siegener Goldschmiede Am Dicken Turm fertigt individuellen Schmuck. Die Kunden können den Meistern bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken.

Seit 1946 gibt es die Goldschmiede in Siegen, die jetzt am Dicken Turm in der Kölner Straße 48 ihr Ladenlokal hat. Anfang 2013 hat die Goldschmiedin Juliane Hellmund das Geschäft von Peter Müller übernommen, an dem Konzept hat sie aber nichts geändert: Individuelle Schmuckstücke aus Meisterhand.

Können aus Ohrringen Ringe werden, können neue Edelsteine auf alte Schmuckstücke gesetzt werden und können unterschiedliche Legierungen zu einem Kleinod verarbeitet werden? Mit solchen Fragen sieht sich das Team von Juliane Hellmund bei der täglichen Arbeit konfrontiert. Die sachkundige und persönliche Beratung spielt eine wichtige Rolle im Portfolio der Goldschmiede.

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Drei Schritte in die Werkstatt

„Alles, was physikalisch möglich ist, geht“, sagt Juliane Hellmund. Dass sich Kunden in ihrem Laden auf die fachliche Expertise verlassen können, ist ihr besonders wichtig. Deshalb besteht das neunköpfige Team der Goldschmiede am Dicken Turm ausschließlich Fachpersonal.

Alles rund um Schmuck

Sämtliche Arten von Schmuck fertigt, bearbeitet und repariert das Team vor Ort. Für Arbeiten an Uhren kooperiert die Goldschmiede mit einem Siegener Uhrmacher

Das Geschäft in der Kölner Straße ist von Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 18.30 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Auch die beiden Verkäuferinnen haben ihre Ausbildung als Schmuckfachverkäufer in der Branche gemacht, gleiches gilt für die Buchhaltung. Doch natürlich gibt es manche Fragen, die nur die Goldschmiede beantworten können. „Dann gehen sie drei Schritte in die Werkstatt und fragen die Meister“, erklärt Juliane Hellmund die Abläufe in ihrem Geschäft. Kunden können den Meistern bei der Arbeit auch über die Schulter gucken, ein weiterer Punkt, den sie an der traditionellen Goldschmiede schätzen.

Gesellin Bianca Buchen (von links), Meisterin Stephanie Birkelbach und Azubi Julian Schellenberg arbeiten nur wenige Schritte von der Verkaufsfläche entfernt
Gesellin Bianca Buchen (von links), Meisterin Stephanie Birkelbach und Azubi Julian Schellenberg arbeiten nur wenige Schritte von der Verkaufsfläche entfernt © Tim Haacke

Die Wissenschaft von den Edelsteinen

Die Entscheidung über ihren Berufsweg fällte die Neunkirchenerin schon vor ihrem Abitur – und bereute sie nie. „Ich war schon immer kreativ, habe gerne gemalt und gebastelt. Ein Designstudium war mir zu theoretisch, deshalb entschied ich mich für die Lehre zur Goldschmiedin.“ Nach ihrer erfolgreichen Meisterausbildung hält sich Juliane Hellmund weiter auf dem Laufenden, sie absolvierte zum Beispiel eine Weiterbildung im Bereich der Gemmologie, der Wissenschaft von den Edelsteinen.

Nachdem sie ihr eigenes Geschäft in Neunkirchen aufgebaut hatte, kam Peter Müller bei der Suche einer Nachfolgeregelung schließlich auf sie zu – sie übernahm die traditionsreiche Goldschmiede. Und die läuft nach wie vor äußerst gut, die Nachfrage nach individuellem Schmuck ist hoch. Fast die gesamte Produktion ist für ein ganzes Jahr durch Kundenwünsche ausgelastet.

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Für jeden Geldbeutel

Reparaturen sind dabei ebenso gefragt wie Umarbeitungen und Neuanfertigungen. Die Preisspanne der Goldschmiede reicht von vorgefertigten Fünf-Euro-Produkten bis fast nach oben hin offen. „Es ist für jeden Geldbeutel was dabei“, sagt Juliane Hellmund mit einem Lächeln. Besonderheiten in Bezug auf den Siegerländer Geschmack beim Schmuck kann Juliane Hellmund nicht feststellen. Auf Wunsch arbeitet die Goldschmiede übrigens auch mit Materialien aus dem Siegerland – mit Schiefer oder heimischem Holz.

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