Weidenau. Bei der 25. Siegen-Wittgensteiner Kreisrunde der Mathematik-Olympiade schreiben die Schüler zuerst eine Klausur. Danach ist Zeit für Projekte.

Scott, Tiago und Louis wollen herausfinden, ob Herr Waffenschmidt sich noch einmal verlieben darf. Nimmt die Flüssigkeit im Reagenzglas einen Rosaton an, haben sie ihren Auftrag erfüllt. „Chemie ist ja schon was Interessantes“, sagt Tiago. Er hat zuvor an der 25. Siegen-Wittgensteiner Kreisrunde der 59. Mathematik-Olympiade im Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium (FJM) teilgenommen. Nun macht er beim anschließenden Projektangebot im Chemieraum mit.

Mathematik-Olympiade: Aufgaben sind kniffeliger als in der Schularbeit

„An manchen Aufgaben habe ich lang gesessen, bei anderen konnte ich mir schon denken, was richtig ist“, sagt Tiago über die Mathematik-Olympiade am Morgen. Der Schüler des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“ löste Aufgaben, die sich zum Beispiel mit der Geometrie und Zahlentheorie beschäftigen. „Am besten ist es, wenn man einfach alle Rechenwege aufschreibt und sich traut“, sagt er über seine Herangehensweise. Und auch sein Mitschüler Louis sagt: „Die Aufgaben sind schon machbar.“ Der Schwierigkeitsgrad soll die Kinder fordern, aber nicht überfordern. „Die Aufgaben sind kniffeliger als die normalen Aufgaben in der Schularbeit. Sie sind aber auch nicht total übertrieben“, sagt Tobias Bröcker, erster Vorsitzender des Vereins „Mathematik-Olympiade-Siegerland“.

32 Lehrer wirken bei der Korrektur im Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium mit

Während die Kinder nach der Klausur an Projektangeboten teilnehmen, korrigieren 32 Lehrer deren Aufgaben. Eine der Korrektorinnen ist Gisela Schuller. Sie war vor ihrem Ruhestand Mathematiklehrerin am Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium. Für die Mathematik-Olympiade kommt sie immer wieder zurück: „Man muss einfach dabei sein. Es macht Spaß!“ Sie initiierte die erste Teilnahme ihrer Schule im Jahr 1995.

Mittlerweile organisieren die Lehrer Milena Ganea und Rainer Schmeling die Mathematik-Olympiade am FJM. „Ich habe schon in der vierten Klasse dabei mitgemacht. Nun sitze ich als Erwachsene auf der anderen Seite des Tisches“, sagt Milena Ganea.

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Zehn Projekte stehen nach der Klausur zur Auswahl

Von der Korrekturarbeit der Lehrer bekommen die Schüler nichts mit. Sie konnten nach der Klausur zwischen zehn Projekten auswählen. Neben Angeboten aus dem MINT-Bereich gibt es auch ein Bastel- sowie ein Fremdsprachenangebot. Die ganze Schule ist dafür auf den Beinen, erklärt Milena Ganea. So leiten Lehrer und Schüler die Kinder bei den Projekten an oder helfen auswärtigen Schülern den Weg zu den Räumen zu finden.

Theresa Hoppe und Amina  Boubaeous (von links) probieren einen LEGO-Roboter aus.
Theresa Hoppe und Amina Boubaeous (von links) probieren einen LEGO-Roboter aus. © Ina Carolin Lisiewicz | Ina Carolin Lisiewicz

Eines der Projektangebote ist das Experimentieren im Chemieraum, an dem Scott, Tiago und Louis teilnehmen. Nadine Klein erklärt ihnen zuvor, wie es geht. So müssen die Fünftklässler durch die Farbe erkennen, um welche chemische Lösung es sich im Reagenzglas handelt. „Wir wollen die Kinder für die Naturwissenschaft begeistern“, so die Chemielehrerin.

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In einem anderen Raum können die Schülerinnen und Schüler Lego-Roboter ausprobieren. Organisiert haben dieses Angebot die Zwölftklässler David Schönherr, Jonathan Linnert und Kian Bahrami. „Wir zeigen, wie man die LEGO-Roboter steuert“, sagt David Schönherr. Die Achtklässler Theresa Hoppe und Amina Boubaeous freuen sich über die Gelegenheit, einmal selbst mit Robotern zu arbeiten. „Unserer fährt gegen die Wand, dann rückwärts und anschließend weiter“, erklärt Theresa Hoppe.

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