Netphen. . Der Abiturient des Gymnasiums Netphen wird zweimal ausgezeichnet. Nächstes Jahr fliegt er zur internationalen Mathe-Olympiade nach Russland.
Wenn es einer Schule gelingt, einen Beitrag zur Entwicklung außergewöhnlicher Begabungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu leisten, ist das auch für sie eine Auszeichnung. Auf jeden Fall macht es das Gymnasium Netphen stolz, dass Melvin Weiß zu seinen Schülern zählt. Denn der 18-Jährige, der gerade sein Abi macht, ist ein Ausnahmetalent in Sachen Mathematik.
Gleich zwei Auszeichnungen, mit denen er in diesen Wochen bedacht wurde, sind mehr als eindrucksvolle Belege dafür: Schon im Februar gelang es Melvin zum zweiten Mal in Folge, sich als einer der Gewinner des Bundeswettbewerbs Mathematik durchzusetzen. Mehr als 1300 Jugendliche aus ganz Deutschland hatten sich seit 2018 an dem anspruchsvollen Contest beteiligt und 49 davon nach mehreren Runden für das Finale im hessischen Hofgeismar qualifiziert, wo sie sich im Gespräch mit Profis aus Schule und Hochschule als Problemlöser bewähren mussten.
Teilnehmer beweisen Kreativität
Die überzeugendsten Teilnehmer wurden anschließend von einer Fachjury zu Bundessiegern gekürt. Anlässlich der Preisverleihung in Köln unterstrich Patrick Bauermann, Leiter des Bundeswettbewerbs Mathematik:
Gedächtnis-Weltmeister und Briefmarken-Weitpuster
Melvin Weiß ist nicht der Erste, der das Gymnasium Netphen international bekannt macht: In Netphen zur Schule gegangen ist auch Christian Schäfer, vielfacher Gedächtnis-Weltmeister, der auch durch einen Guinness-Weltrekordversuch im Briefmarken-Weitpusten auf sich aufmerksam machte und 2014 Publikumssieger bei „Wetten dass“ wurde.
Er war im letzten Schuljahr als angehender Mathe- und Informatiklehrer Referendar am Gymnasium in Donauwörth.
„Im Kolloquium haben die Jugendlichen bewiesen, dass sie nicht nur über ausgezeichnete mathematische Fähigkeiten verfügen, sondern diese auch kreativ anwenden und an Gesprächspartner vermitteln können.“ Als mehrfacher Wettbewerbssieger ist diese Auszeichnung für Melvin mit einem Geldpreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verbunden.
Mit einem weiteren Preis auf Bundesebene wurde Melvin Weiß jetzt in Chemnitz ausgezeichnet. Gemeinsam mit 14 weiteren Schülern zählt er – ebenfalls zum wiederholten Male – zu den Goldpreisträgern der 58. Mathematik-Olympiade; einem traditionsreichen Wettbewerb, der sich an Schüler der Klasse 3 bis 13 richtet.
Finale in Chemnitz
Hier hatten sich die 197 Teilnehmer der Bundesrunde seit Jahresbeginn in mehreren Runden unter rund 200.000 Nachwuchsmathematikern für das Finale qualifiziert; in Chemnitz mussten sie nun in zwei viereinhalbstündigen Klausuren zeigen, dass sie auch die kniffligsten Aufgaben lösen können. Die besten Leistungen wurden mit Medaillen prämiert.
Patrick Bauermann, ebenfalls Leiter des Geschäftsstelle der Mathematik-Olympiade beim Talentförderzentrum Bildung & Begabung, würdigte im Rahmen der Preisverleihung die herausragenden Leistungen: „Die Bundesrunde ist der Höhepunkt jeder Mathematik-Olympiade. Wer hier gewinnt, hat nicht nur Durchhaltevermögen bewiesen, sondern vor allem auch Kreativität und Spaß im Umgang mit komplexen mathematischen Problemen.”
Die Preisträger – und damit auch Melvin Weiß – qualifizieren sich automatisch für den Auswahlwettbewerb zur Internationalen Mathematik-Olympiade (IMO) 2020 in Russland.
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