Siegen. Energieberater Joachim Weid hilft beim Basis-Check in den eigenen vier Wänden. Ein Strommessgerät gibt Aufschluss über Stromfresser im Haushalt.

Immer mehr Menschen wollen gegen den Klimawandel etwas tun. Die Verbraucherzentrale Siegen gibt Tipps, wie man den Stromverbrauch zu Hause senken kann und worauf beim Kauf von neuen Elektrogeräten zu achten ist. „Durch bewusste Entscheidungen und das richtige Verhalten im täglichen Leben kann jeder etwas für den Klimaschutz tun“, sagt Julian Sturm, Leiter der Beratungsstelle Siegen.

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Wie überprüft man den Stromverbrauch einzelner Geräte?

„Am besten man misst mit einem Strommessgerät den Verbrauch des jeweiligen Haushaltsgeräts“, sagt Energieberater Joachim Weid von der Verbraucherzentrale NRW. Das kann man sich kostenfrei in der Siegener Beratungsstelle, Friedrichstraße 1, ausleihen. Dort können die Ergebnisse nach Anmeldung auch in einer kostenlosen Energieberatung besprochen werden. Die Verbraucherzentrale bietet aber auch einen „Basis-Check“ an: Er ist geeignet für Mieter und Eigentümer, die ihren Strom- und Wärmeverbrauch prüfen und sich zum richtigen Heizen und Lüften beraten lassen wollen. Joachim Weid führt regelmäßig diese Besuche in den eigenen vier Wänden der Verbraucher durch. Ansonsten ist er aber auch jeden dritten Donnerstag im Monat in der Beratungsstelle Siegen zu Gast, um Ratsuchenden bei Fragen zum Stromsparen zu helfen.

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Wie läuft ein „Basis-Check“ ab?

Der Energieberater überprüft die Heizkosten- und Jahresstromabrechnung. Außerdem schaut er sich an, welche Haushaltsgeräte, Lampen und Unterhaltungselektronik sich im Haus befinden. Weitere Themen sind etwa die Einstellungen an den Heizkörpern oder wie oft im Haus gelüftet wird. In der Regel dauert ein Basis-Check rund eine Stunde. „Meine Aufgabe ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, sodass die Verbraucher ihr Nutzerverhalten gegebenenfalls überdenken“, sagt Joachim Weid. Nicht bei jedem Termin sieht er großen Einsparungsbedarf. Manchmal entdeckt er allerdings auch wahre Energieschlucker. „Meist läppern sich aber viele Kleinigkeiten im Haushalt“, so der Experte.

Die Ratsuchenden erhalten nach dem Basis-Check einen Kurzbericht mit Handlungsempfehlungen und einer Einschätzung des Stromverbrauchs. „Sie entscheiden dann, wie sie weiter vorgehen“, so der Energieberater. „Gerade bei Entscheidungen, die Geld kosten, gilt: Nur wer gut informiert handelt, holt mit der Investition für sich selbst und das Klima das Beste raus.“ Joachim Weid ist seit 2004 bei der Verbraucherzentrale und freut sich, wenn er bei den Basis-Checks Energieschlucker findet, auf die er hinweisen und so den Ratsuchenden helfen kann. „Es gibt viel Potenzial“, sagt er.

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Worauf ist bei der Anschaffung neuer Geräte zu achten?

„Ein üblicher Verdächtiger für hohen Stromverbrauch ist zum Beispiel ein alter Kühlschrank“, sagt Joachim Weid von der Verbraucherzentrale NRW. So bringen in die Jahre gekommene Geräte den Stromzähler in der Regel mehr auf Touren als aktuelle Modelle. Wer auf der Suche nach einem neuen Kühlschrank ist, sollte auf das Effizienzlabel achten. Das A mit drei Pluszeichen kennzeichnet die sparsamsten Geräte. Das A mit einem Plus ist die schlechteste Klasse bei Kühlschränken, die überhaupt noch erlaubt ist. Viele Verbraucher nehmen fälschlicherweise an, dass eine Effizienzklasse A+ sehr gut sei, ähnlich wie eine Eins Plus in der Schule. Die „A+++“-Modelle sind allerdings oft teurer als die mit weniger Pluszeichen. Die Mehrkosten machen sich aber nicht nur für das Klima bezahlt, sondern auch durch geringere Stromkosten, so der Experte. Meist kann man über einen Kauf eines neuen Kühlschranks nachdenken, wenn der alte ungefähr zehn Jahre alt ist.

Eine Rechenhilfe für den Kühlschrankkauf, die die langfristigen Kosten eines Geräts anhand der Daten auf dem Effizienzlabel überschlägt, bietet die Verbraucherzentrale NRW unter verbraucherzentrale.nrw/kühlschrank.

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