Siegen. Mensa nicht ausgelegt für Studierende von künftig drei Fakultäten der Uni Siegen. Ganz bewusst nicht – umliegende Gastronomen sollen profitieren.

18 Millionen Euro kostet die neue Mensa auf dem Campus Unteres Schloss. Sie versorgt künftig nicht nur einen Großteil der Studierenden der Uni Siegen, sondern ist auch für die Erschließung des innerstädtischen Hochschulareals wichtig. Die Uni finanziert das Projekt mit Unterstützung des Landes.

Neue Mensa der Uni Siegen- So sieht es auf der Baustelle aus

Entlang der historischen Stadtmauer entsteht eine Außengastronomie.
Entlang der historischen Stadtmauer entsteht eine Außengastronomie.
Die Mauer wird optisch ins Gebäude einbezogen.
Die Mauer wird optisch ins Gebäude einbezogen.
Auf Aufenthaltsqualität wird viel Wert gelegt.
Auf Aufenthaltsqualität wird viel Wert gelegt. © WP | Hendrik Schulz
Luftschleusen verhindern, dass es zieht.
Luftschleusen verhindern, dass es zieht.
Es entsteht ein Shop-in-Shop-System.
Es entsteht ein Shop-in-Shop-System.
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Die Stadtmauer von innen.
Die Stadtmauer von innen.
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Der Bistro-Bereich im Untergeschoss. 
Der Bistro-Bereich im Untergeschoss. 
So sieht es aus, wenn man den Raum vom Obergraben betritt.
So sieht es aus, wenn man den Raum vom Obergraben betritt.
Neben Treppenhäusern gibt es einen Personenaufzug, der öffentlich genutzt werden kann.
Neben Treppenhäusern gibt es einen Personenaufzug, der öffentlich genutzt werden kann.
Blick aus dem Foyer Richtung ehemaliges Kreisklinikum.
Blick aus dem Foyer Richtung ehemaliges Kreisklinikum.
Die bodentiefen Fenster sollen eine helle Atmosphäre schaffen.
Die bodentiefen Fenster sollen eine helle Atmosphäre schaffen.
Die Anlieferung im Untergeschoss.
Die Anlieferung im Untergeschoss.
Das Gebäude liegt am Hang, eine bauliche Herausforderung. 
Das Gebäude liegt am Hang, eine bauliche Herausforderung. 
Der Höhenunterschied beträgt bis zu 10 Metern.
Der Höhenunterschied beträgt bis zu 10 Metern.
Die Mensa im Obergeschoss. Nach der Essensausgabe ist ab nachmittags hier studentisches Arbeiten möglich.
Die Mensa im Obergeschoss. Nach der Essensausgabe ist ab nachmittags hier studentisches Arbeiten möglich.
Das Gebäude hat ein Blockheizkraftwerk und versorgt sich selbst.
Das Gebäude hat ein Blockheizkraftwerk und versorgt sich selbst.
Die künftige Essensausgabe in der Mensa.
Die künftige Essensausgabe in der Mensa.
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Über den Obergraben wird der Campus barrierearm erschlossen.
Über den Obergraben wird der Campus barrierearm erschlossen.
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Essen und Trinken: Für Hochschulangehörige und für die Bürgerschaft

Das kulinarische Angebot richtet sich an Studierende und Beschäftigte der Uni und auch an die Bürgerschaft. Neben dem subventionierten Essen für Studierende kann sich jedermann in der Mensa im Obergeschoss, der Caféteria im Erdgeschoss oder im Bistro im sich über zwei Etagen erstreckenden Untergeschoss verpflegen. Zusätzlich stehen Lebensmittelautomaten bereit. Die einzelnen Gastronomie-Einheiten des Studierendenwerks – 50 Mitarbeiter werden hier tätig sein – haben je eigene Produktionsräume, nutzen gemeinsame Lagerflächen.

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2700 Mahlzeiten kann die Mensa am Tag produzieren – nicht genug für die Angehörigen künftig dreier Fakultäten auf dem Campus. Bewusst nicht: Es gibt jede Menge kulinarische Angebote in der Innenstadt, durch den Umzug der Uni in die Stadt werde die Nachfrage deutlich erhöht. Die Mensa bedient laut Konzept einen beachtlichen Teil dieser erhöhten Nachfrage, aber die umliegenden Gastronomen sollen ebenfalls profitieren.

Funktionalität: Arbeitsflächen, Barrierearmut, Aufenthaltsqualität

Barrierearmut: Die Erreichbarkeit des Campus ist neben der Versorgung der Hochschulangehörigen wesentlicher Zweck der neuen Mensa. Inklusion stand besonders im Fokus, sagt Christian Vitt, stellvertretender Baudezernent der Uni. Das Gebäude ermögliche es in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen, sich selbstständig über den Campus zu bewegen: Es kann vom Obergraben, wo auch die Bushaltestelle ist, im Untergeschoss betreten werden, alle Etagen sind per Aufzug erreichbar.

Der Zeitplan

Die Arbeiten auf dem Gelände der früheren Parkpalette bzw. der Seuchenstation des ehemaligen Kreisklinikums sollen i m Frühjahr abgeschlossen sein.

Nach einem Testbetrieb soll die neue Mensa im Sommer in Betrieb gehen. Zum Wintersemester geht dann auch das Hörsaal- und Seminarzentrum im Karstadt-Gebäude an den Start – spätestens dann soll die Mensa voll leistungsfähig sein.

Zum Unteren Schloss hin ist die Mensa über die Grabenstraße – bis zu zehn Meter höher gelegen – angebunden. Die Öffnungszeiten des Komplexes orientieren sich an denen der Hochschule. Über taktile Systeme, Leitlinien und Braille-Schrift können sich auch Sehbehinderten orientieren.

Arbeitsflächen: Nachmittags, nachdem der Mensa-Betrieb eingestellt ist, wird der Saal zu Arbeitsplätzen umfunktioniert. Verschiebbare Glaswände trennen den Produktionsbereich ab, die Sitzgruppen bieten die nötigen Flächen. Auch deshalb wird die Mensa akustisch gedämmt; im Interim am Adolf-Reichwein-Campus ist das nicht der Fall, „wenn viele Menschen essen und sich unterhalten, wird es ziemlich laut“, sagt Vitt.

Aufenthaltsqualität: Neben den Essensausgaben sollen viele innen- und außenliegende Freiflächen Aufenthaltsqualität bieten – insbesondere entlang der Stadtmauer, die an das Gebäude angedockt und optisch angeglichen neu errichtet wurde. Der Bezug zur Historie soll – wie auch in der nahen Bibliothek – architektonisch in den Fokus gerückt werden. Hier ist auch eine Außengastronomie vorgesehen.

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„Studierende sollen nicht gezwungen sein, den Campus zu verlassen, weil sie hier keine Gelegenheit zum Arbeiten haben“, sagt Vitt. Errichtet wird ein „Shop-in-Shop-System“, ähnlich einer Markthalle, sagt Vitt. Unterschiedliche Materialien und Farben sollen das Gebäude optisch in Zonen einteilen. Die Außenfassade wird nicht verputzt, sondern mit Muschelkalk-Naturstein verkleidet. Das sei nicht nur optisch schöner, sondern auch dauerhafter.

Logistik: Die Anlieferung erfolgt über eine Garage im Untergeschoss. Die Lastwagen fahren ins Gebäude, die Kühlaggregate werden dort bei Bedarf mit Strom versorgt, damit die Motoren nicht laufen müssen. Ein großes Blockheizkraftwerk produziert Strom und Wärme für den Betrieb des Gebäudes.

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