Siegen. Der BLB überlässt der Stadt Siegen die letzte Ruhestätte von Fürst Johann Moritz für touristische Zwecke. Sanierung ab Frühjahr für 150.000 Euro.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW überlässt der Stadt Siegen die Fürstengruft im Unteren Schloss für öffentliche und touristische Zwecke. Stadtrat Arne Fries als Kulturdezernent und Helmut Heitkamp, Leiter der zuständigen Dortmunder Niederlassung des BLB, haben dazu einen entsprechenden Nutzungsvertrag unterzeichnet.
Helmut Heitkamp freut sich: „Sehr gerne unterstützen wir als Eigentümer der Fürstengruft das Ziel, die Ruhestätte als Teil der Stadtgeschichte für die Bürgerinnen und Bürger zugänglicher und die Grabstätte zu einem musealen Ort zu machen.“ Nach der Unterschrift bedankte sich Arne Fries für die Aufgeschlossenheit und die gute Kooperation mit dem BLB im Vorfeld: „Wir wissen das Vertrauen sehr zu schätzen, uns als Stadt Siegen dieses kulturhistorische Denkmal zur Nutzung zu überlassen.“
Unteres Schloss gehört dem Land NRW
Mit der Vertragsunterzeichnung wurden die notwendigen vertraglichen Regelungen zwischen der Stadt Siegen und dem BLB getroffen, um zunächst mit der Sanierung des Denkmals beginnen zu können – Voraussetzung für die künftige museale Nutzung. Die Grabstätte von Fürst Johann Moritz (1604 – 1697), einer herausragenden Persönlichkeit der nassauischen Dynastie, ist Teil des Unteren Schlosses, das sich im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen befindet.
Mit der Sanierung der Gruft soll im Frühjahr 2020 begonnen werden, die Kosten werden mit rund 150.000 Euro kalkuliert. Der BLB hat sich bereit erklärt, einen Anteil zu übernehmen. Die Priorität liegt auf der Sanierung von Wand- und Gewölbeflächen. Ab Sommer 2020 soll die Fürstengruft dann für Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht werden, etwa im Rahmen von Sonderführungen.
Touristisches Angebot ans Siegerlandmuseum angebunden
2020 wird das Untere Schloss 300 Jahre alt. „Das Jubiläum der Fürstengruft, die in diesem Jahr 350 Jahre alt wird, soll damit verbunden werden“, erklärt Astrid Schneider, Leiterin der städtischen Kulturabteilung.
Bedeutende kulturhistorische Sehenswürdigkeit
Die Fürstengruft ist eine der bedeutendsten kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Siegen. Sie ist die letzte Ruhestätte von Fürst Johann Moritz, der nicht nur als Landesherr in Siegen bleibende Spuren hinterlassen hat.
Besonders augenfällig ist das „Goldene Krönchen“ auf dem Dach der Nikolaikirche, das Johann Moritz anlässlich seiner Erhebung in den Fürstenstand im Jahre 1652 der Stadt Siegen und ihren Bürgern als Geschenk stiftete.
Als Generalgouverneur der Niederlande in Brasilien legte er Grundsteine für das Wissen Europas über die Neue Welt. In Diensten des Großen Kurfürsten von Brandenburg machte sich Johann Moritz darüber hinaus als Pionier der Landschaftsarchitektur einen Namen.
Mit der Umsetzung des Ratsbeschlusses kann nun der Auftrag zur Sanierung der Fürstengruft erfolgen. „Durch die Sanierung des kulturhistorischen Denkmals soll die Fürstengruft künftig einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden“, so Schneider. Nur bei Stadtführungen und jährlich beim Tag des Offenen Denkmals seien Besichtigungen in der Vergangenheit möglich gewesen.
„Künftig wird es jedoch eigene Öffnungstermine geben, die sich speziell dem Thema Fürstengruft widmen“, sagt Astrid Schneider. Organisatorisch wird das zusätzliche touristische Angebot an das Siegerlandmuseum angebunden.
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