Siegen. Zwei weitere Fakultäten der Uni Siegen in der Innenstadt – mit Autostraßen quer durch den Campus wird das schwierig. Kommentar von Hendrik Schulz

Der Verkehr wird zunehmen. Ausnahmsweise mal nicht der motorisierte, sondern der von Fußgängern und Fahrrädern. „Studenten fahren Fahrrad“, sagt ein Teilnehmer beim Bürgerdialog, „es muss etwas getan werden, um Studierende anzuziehen“. Dank der Tallage des künftigen Campus ist das Fahrrad auch eine Alternative. Zumal E-Bikes als „bergfreundliche“ Variante nach wie vor auf dem Vormarsch sind.

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Deutlich mehr Menschen als bislang werden sich durch die Siegener Innenstadt bewegen, zu und zwischen den Campusstandorten, zu Fuß und mit dem Rad. Und mittendurch sollen dann beachtlich frequentierte Autostraßen führen? Man stelle sich den Adolf-Reichwein-Campus vor, über den mittendurch Autos brausen. Sagen wir mal: Unwahrscheinlich, dass das funktioniert.

Aufenthaltsqualität: Städte sind nicht mehr zuerst für die Autos da

Die Auto-Barriere Koblenzer/Sandstraße ist nicht nur eine für die Uni: Ober- und Unterstadt können so lange nicht richtig zu einer Innenstadt zusammenwachsen, wie sich eine Blechlawine mittendurch wälzt. Mit mehr Uni wird das Problem nur noch drängender.

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Auch Friedrichstraße, Obergraben, Häutebachweg – Autostraßen, die mitten über, quer durch den Campus führen: So wird das nichts mit der Aufenthaltsqualität. Städte sind nicht mehr zuerst für Autos da. Wenn Grünanlagen angelegt, Gewässer geöffnet, Fußgänger und Radfahrer ins Zentrum geholt werden, muss das Auto weichen.

Ampelschaltung Sandstraße: Morddrohungen gegen Stadt-Mitarbeiter – geht’s noch?

Als die Ampelschaltung zwischen Reichwalds und Kochs Ecke wegen der Stickoxidwerte verändert werden musste, um Verkehr auf die HTS zu verlagern, bekam die Stadt keinerlei positive Reaktion, sagt Bürgermeister Steffen Mues. Stattdessen wurde den Mitarbeitern mit Mord gedroht. Ernsthaft? Morddrohungen? Weil einem die Ampelschaltung nicht passt? Da fällt mir nichts mehr zu ein. Es muss einem schon ziemlich gut gehen, um auf solche Kinkerlitzchen dermaßen bescheuert zu reagieren.

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