Siegen. Sensoren auf Stellplätzen messen die Parkdauer: Wer länger als eine Stunde auf einem Discounter-Parkplatz steht, muss mit einer Geldbuße rechnen.
Wer sein Auto zu lange auf dem Kundenparkplatz vom Discounter Lidl an der Frankfurter Straße abstellt, muss knapp 20 Euro Strafe zahlen. Und auch bei Aldi Nord an der Hagener Straße sieht man ab dem 1. Oktober Sensoren auf den einzelnen Parkplätzen. Die Supermärkte wollen damit für zufriedenere Kunden sorgen.
Denn die Situation, dass kein freier Parkplatz verfügbar ist, tritt immer häufiger auf. Grund dafür sind oft Dauer- oder Fremdparker. Das von der Firma SafePlace stammende Parksystem bietet Kunden bei Lidl und Aldi Nord für einen bestimmten Zeitraum kostenloses Parken – danach wird es teuer.
System informiert Mitarbeiter über Handy-App
„Einfach ohne Parkscheibe.“ Diesen Satz findet man jetzt auf vielen Schildern, die vor und auf den Lidl-Parkplätzen an der Frankfurter- und Wenschtstraße angebracht sind. Statt einer Parkscheibe erfasst ein Sensor dabei die Parkdauer und ist auf jedem einzelnen Parkplatz eingebaut. Nachdem Kunden ihr Auto abgestellt haben, können sie 60 Minuten kostenfrei parken. Wird der Zeitraum überschritten, informiert das System über eine App einen Mitarbeiter der Firma SafePlace, der dann vor Ort ein Knöllchen verteilt.
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Melanie Pöter von der Pressestelle des Discounters sagt: „Lidl ist es wichtig, seinen Kunden während der gesamten Öffnungszeit einen schnellen und bequemen Einkauf sowie ausreichend Parkmöglichkeiten zu bieten.“ Aldi Nord wird ab dem 1. Oktober auch das System der Firma SafePlace auf dem Parkplatz der Siegener Filiale an der Hagener Straße einführen, bestätigt Dr. Axel vom Schemm von der Pressestelle.
Parkscheiben haben sich im Alltag nicht bewährt
„Generell erfährt das System bei unseren Kundinnen und Kunden große Akzeptanz, wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden“, sagt vom Schemm.
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Auch der Frischemarkt Dornseifer will den Dauerparkern einen Strich durch die Rechnung machen. In Olpe hat Dornseifer seinen Kundenparkplatz bereits mit den Sensoren ausgestattet. Irina Hommert von Dornseifer zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Wir sind bisher sehr zufrieden.“ Vor einiger Zeit wurde auf dem Parkplatz der Filiale in Kreuztal das Park- and Control System eingeführt, was viele Kunden verärgert hat, da sie bei einem Bäckerbesuch schnell mal 30 Euro bezahlen mussten, erklärt sie weiter.
Denn das Park and Control-System verlangt vom Kunden, sichtbar eine Parkscheibe zu platzieren. „Das haben viele häufig vergessen, was zu verärgerten Kunden führte“, sagt Hommert.
Bislang keine weiteren Planungen
Zur Frage, ob noch weitere Kundenparkplätze mit Sensoren ausgestattet werden, äußerten sich Aldi Nord und Lidl sowie Frischemarkt Dornseifer nicht. Irina Hommert betont für Dornseifer aber, dass es im Moment keine Probleme bei der Parksituation gebe.
Sollte das allerdings wieder der Fall sein, werde man auf das Sensorsystem zurückgreifen.
Besonders Geschäfte in zentraler Lage sind von dem Problem der Dauer- und Fremdparker betroffen, erklärt sie. Deshalb wurden die Parksensoren auch auf dem Kundenparkplatz der Filiale in Olpe eingeführt. Da sich in naher Umgebung das Berufskolleg befindet, gab es dort häufig viele Fremdparker. Dadurch hätten immer weniger Kunden Platz zum Parken gehabt und seien verärgert gewesen.
60 Minuten sind für einige Kunden zu wenig zum Einkaufen
Eine Stunde kostenfrei Parken ermöglichen die Sensoren auf dem Lidl-Parkplatz. Doch genau das ist einigen Kunden zu wenig Zeit. Unter anderem in den Sozialen Netzwerken tauschen sie sich aus und sagen: „Ich brauche länger als eine Stunde für meinen Einkauf.“ Der Frischemarkt Dornseifer hat daher eine Parkdauer von 80 Minuten eingeführt.
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Melanie Pöter, Pressestelle Lidl, betont jedoch: „Erfahrungsgemäß benötigen unsere Kunden deutlich weniger als eine Stunde, sodass die kostenlose Parkdauer ausreichend Zeit zum Einkaufen bietet.“ Bei Aldi Nord ist die kostenfreie Parkdauer abhängig von den jeweiligen Standorten der Filialen, erklärt Dr. Axel vom Schemm.
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