Olpe. Auf die Parksensoren bei Dornseifer haben viele Leser mit Kritik reagiert. Die Stadt Olpe verweist auf günstige Parkmöglichkeiten am Bahnhof.

Die Parkplatzsituation in der Olper Innenstadt beschäftigt unsere Leser sehr. Nach dem Bericht über die neuen Bodensensoren auf dem Parkplatz des Lebensmittel-Einzelhändlers Dornseifer, hat es auf unserer Facebook-Seite hitzige Diskussionen gegeben. Nicht wenige Olper ärgern sich über Dornseifers Vorgehen, andere zeigen Verständnis. Viele sind sich in einem Punkt einig: Kostenloses Parken ist im Herzen der Kreisstadt fast unmöglich.

„Wieder eine Abzocke“

„Hier hat scheinbar niemand an die ältere Generation gedacht. Es gibt tatsächlich Menschen, die nicht mehr so fit zu Fuß sind, die nicht mehr gut sehen könnten, oder verunsichert sind“, ärgert sich Linda Arns und fügt an. „Diese Leute brauchen tatsächlich länger als der gestresste Arbeitnehmer/Arbeitgeber. Auch Familien brauchen schon mal länger für einen ordentlichen Einkauf.“ Es sei sehr schade, dass viele Menschen unter der neuen Regelung leiden müssen und eine „Strafe bekommen“.

Bianca Fischer ist ebenfalls enttäuscht. „Ich habe sicher auch schon länger als 80 Minuten auf dem Parkplatz gestanden. Kaffee trinken mit der Freundin, ein bisschen was essen und anschließend noch einkaufen... Da reichen die 80 Minuten wohl kaum.“ Sie geht bald woanders einkaufen, sagt sie. Peter Mayer pflichtet bei: „Wieder so eine Abzocke des sogenannten Kunden, der angeblich König sein soll.“

Verständnis für Dornseifer

Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte eine Dornseifer-Sprecherin betont, dass Dauerparker in Olpe ein Problem seien und die Parksensoren eine kundenfreundliche Lösung darstellen würden. So sehen es auch viele Facebook-User. „Ich begrüße die Sensoren sehr! Seitdem muss ich nicht mehr selbst an die Parkscheibe denken. Kein Risiko also. Und seit dort die Parkzeit überwacht wird, bekommt man als Kunde wenigstens wieder einen Parkplatz“, schreibt Regina Kuh.

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Uli Jeske zeigt Verständnis für die Dornseifer-Verantwortlichen und verweist auf schwierigere Parksituationen in der Nachbarschaft. „In Siegen gibt es einige Supermärkte und Discounter, die Dauerparker konsequent abschleppen lassen - da sind 30 Euro ein echter ‘Schnapp’.“ Andere Facebook-User wie Silke Wacker bemängeln die gesamte Parksituation in der Kreisstadt.

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„Olpe hat generell ein Parkplatzproblem. Überall muss man zahlen oder wenn man beim Arzt sitzt, [muss man] zwischendurch raus [und einen] neuen Parkschein ziehen. Ich finde es auch nicht mehr schön.“ Siegbert Rasche hingegen findet, dass Parken in der Kreisstadt einfach und erschwinglich ist: „Olpe hat auch Parkhäuser.(...) Die Stunde kostet 50 Cent.“

Günstige Möglichkeiten am Bahnhof

Einer, der sich mit der Parksituation in Olpe bestens auskennt, ist Peter Püttmann. Der Leiter des hiesigen Ordnungsamts erklärt: „Wir haben in Olpe eine Parkgebührenordnung, so sind wir ausgerichtet. Es gibt keine kostenlosen Parkplätze. Das passt sicherlich nicht jedem“, sagt Püttmann. Allerdings verweist er auf viele günstige Möglichkeiten, in der Innenstadt sein Auto abzustellen. Insbesondere die Parkflächen im Bahnhofsbereich seien nur selten ausgereizt. „Dort zahlen sie einen Euro für fünf Stunden bzw. zwei Euro für neun Stunden Parkdauer. Diese Flächen sind für Dauerparker gedacht“, so Püttmann.

Sensoren auf öffentlichen Plätzen?

Wie auch die Handelskette Dornseifer arbeiten die Stadt bzw. der Kreis Olpe mit dem Parkplatz-Bewirtschafter „Park&Control“ zusammen. Dass es die digitalen Bodensensoren bald auch im öffentlichen Raum geben wird, glaubt Püttmann allerdings nicht. „Ich kann es mir momentan nicht vorstellen. Wir haben ja eine Überwachung durch die Politessen.“