Siegen. Der Verein Junges Theater Siegen bietet mit dem Start der Spielzeit 2019/20 Theaterwerkstätten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an.
Auf der Bühne stehen und etwas vorführen, das möchten viele. „Aber es ist natürlich schöner, wenn man auch etwas kann“, sagt Heike Siebel vom Verein „Junges Theater Siegen“. Der stellte am Mittwoch im „Culthaus“ der Martinigemeinde nicht nur sein Programm für die Spielzeit 2019/20 vor, sondern auch seine neuen Theaterwerkstätten „Spiel: Farben“ für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Das Konzept
„Es geht um ein langfristig laufendes Angebot für Kinder und Jugendliche“, erklärt Theaterpädagoge Lars Dettmer. Oft würden Eltern oder die jungen Menschen selbst wegen Workshops und Ausbildungsmöglichkeiten in den darstellenden Künsten anfragen, „aber es gibt die Strukturen hier einfach nicht“. Das möchte der Verein ändern. Für Siegen seien die „Spiel: Farben“ das einzige Angebot dieser Art, aufgeteilt auf verschiedene Altersgruppen. Allen gemeinsam sind wöchentliche Treffen, die inhaltliche Grundprämisse und ein zweiphasiger Aufbau.
In Phase 1 lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über sechs Monate Grundbegriffe des Agierens auf der Bühne und vor Publikum: also etwa Körpergefühl, Bewegung, Einsatz der Stimme.
In Phase 2, der „Gestaltungsphase“, sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Stück erarbeiten, um das Erlernte einbringen zu können. Das kann ein fertiges Stück sein oder eines, das die Gruppe selbst erarbeitet.
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Die Farben
Es gibt drei Alters-Zielgruppen, denen jeweils eine passende Farbgebung zugeordnet ist:
Kunterbunt richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. „Wir öffnen die kunterbunte Theaterkiste und nehmen alles heraus“, erläutert Heike Siebel. „Kinder müssen sich erst einmal finden, sich ausprobieren.“ Um zu entdecken, was am besten zu ihnen passt, können die Jungen und Mädchen deshalb Schauspiel, Musik, Tanz, Gaukelei kennenlernen. „Es ist das ideale Alter, um herauszufinden, was einem liegt“, ergänzt der Siegener Schauspieler Torben Föllmer, der an diesem Kurs als Dozent beteiligt ist. Kunterbunt startet am 12. September; immer donnerstags ab 16 Uhr im Lyz.
Öffentliche Förderung
Die Teilnahme an den Theaterwerkstätten kostet 10 Euro pro Monat. Für Mitglieder des Vereins „Junges Theater Siegen“ nur 5.
Info und Anmeldung unter www.junges-theater-siegen.de
Projekte des 2012 gegründeten Vereins werden unter anderem vom Förderfonds Junge Kultur des Kreises Siegen-Wittgenstein, dem LWL oder dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ gefördert.
Ein wichtiger Kooperationspartner ist außerdem die Bluebox Siegen.
Neon ist für 14- bis 18-Jährige gedacht. Leiter ist Lars Dettmer, die Treffen sind montags von 16 bis 18 Uhr im Bruchwerk Theater an der Siegbergstraße (ehemals Hettlage). Das Startdatum steht noch nicht fest. „Neon ist auch der Jugendclub des Bruchwerk Theaters“, sagt Lars Dettmer. Anders als die beiden anderen Theaterwerkstätten ist in dieser die Phase 1 bereits gelaufen, sodass es nun direkt mit der Gestaltungsphase losgeht. Wer mitmachen möchte, kann aber trotzdem anfragen. Ohnehin gilt für alle Angebote und Phasen: „Anfragen sind immer möglich“, wie Lars Dettmer verspricht.
Noir zielt auf junge Erwachsene ab 18 Jahre und wird wiederum von Torben Föllmer geleitet. Beginn ist im September, die Treffen sind donnerstags ab 18 Uhr im Lyz. Auch hier geht es ganz wesentlich ums Sich-Ausprobieren. „Aber es ist ganz klar ein Projekt, dass auf eine Form von Aufführung angelegt ist“, betont Torben Föllmer.
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Die Stücke
Die Werkstätten sind eine Seite, die Projekte – an denen Interessierte grundsätzlich und unabhängig vom Besuch der Kurse mitwirken können – die andere. Hier finden sich Gruppen zusammen, die Inszenierungen und eine große Bandbreite performativer Formen entwickeln und schließlich zur Aufführung bringen. In der kommenden Spielzeit sind das:
Theater Fantastiko für 10- bis 16-Jährige, die „Lust auf fantastisches und märchenhaftes Theater haben“.
Schäm Dich, ein Stück über Bodyshaming, entwickelt von derzeit fünf jungen Leuten, die ihre sehr persönlichen Erfahrungen und Gefühle zum Thema auf die Bühne bringen.
Nichts, ein Stück nach dem Jugendroman von Janne Teller, der grundlegende Fragen nach Bedeutung im Leben und in der Welt stellt.
Zwangsarbeiter im Siegerland des Dritten Reiches basierend auf historischen Recherchen in der Region.
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