Siegen. Ob und wie es weitergeht, ist offen – für den August wurden Betriebsferien eingelegt. Die Bier-Ablösesumme wurde auf die Miete aufgeschlagen.

Das „Treibhaus“ ist in Insolvenz. Die Gastronomie im Medien- und Kulturhaus Lyz ist nur acht Monate nach der Eröffnung in eine Schieflage geraten. Geschäftsführer Werner Giermann hat den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Siegen gestellt, das bereits am 1. August dem Euskirchener Rechtsanwalt Dirk-Henning Tönnesmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt hat.

Giermann hatte zuvor über viele Jahre das Gasthaus Peun, Siegens älteste Gastwirtschaft, als Pächter geführt. Mit der Lyz-Gastronomie an der St. Johann-Straße übernahm er einen Standort, der sich zum einen für die Besucher der abendlichen Kulturveranstaltungen, zum anderen auch für Mittagsgäste – vor allem aus dem, benachbarten, kantinenlosen Kreishaus – empfahl. Giermann verpasste dem Bistro eine Treibhaus-Anmutung und eine pfiffig-ambitionierte Speisekarte.

Insolvenzverwalter muss sich mit Kreis Siegen-Wittgenstein abstimmen

Ob und wie es im Treibhaus, das für den August Betriebsferien eingelegt hat, weitergeht, ist offen. Insolvenzverwalter Dirk-Henning Tönnesmann, Euskirchen, muss sich dazu auch mit dem Vermieter, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, abstimmen „Es wird in Kürze ein erstes Gespräch geben“, sagt Torsten Manges, Sprecher der Kreisverwaltung. Tönnesmann mochte sich auf Anfrage dieser Zeitung bisher nicht äußern: Die Prüfungen dauerten noch an.

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Ende Juni war das Treibhaus – indirekt – Thema im Finanzausschuss des Kreises. Dieter Born (CDU) hatte dort gefragt, warum der Kreis für das Lyz rund 27.000 Euro an die Krombacher Brauerei überwiesen habe.

Bierbezugsverpflichtung an Krombacher erst zu zwei Dritteln erfüllt

Das, so die Antwort von Michael Haßler, Leiter des Amtes für Immobilien, liege an der „Bierbezugsverpflichtung“, die der Kreis vor 20 Jahren gegenüber der damaligen Eichener Brauerei eingegangen sei, die erst zu zwei Dritteln erfüllt sei.

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Der neue Pächter wollte in dieses Geschäft nicht einsteigen. Der Kreis löste den Vertrag ab und schlug den Betrag auf die Miete auf. Sonst, so Haßler, „wäre kein Pachtvertrag für die Gaststätte zustande gekommen“. Dort wird nun Pils aus dem Sauerland gezapft.

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