Siegen. Der Chaos Computer Club Siegen mobilisiert für die Bürgereingabe, den Klimanotstand auszurufen. „Wir wollen unseren Sommerregen zurück.“

Der Chaos Computer Club Siegen unterstützt die Ausrufung des Klimanotstandes für die Stadt Siegen, den Kreis Siegen-Wittgenstein und alle Städte und Gemeinden des Kreises. .„Der Klimawandel ist nicht bloß ein Wetterproblem, er ist ein Wirtschafts-, Naturschutz-, Friedens- und soziales Problem“, wie die Begründung des Offenen Klimabündnis Siegen schreibt, zu dem auch Chaos Siegen gehört.

„Es ist die Mutter aller Probleme: Zu komplex für die meisten Menschen, zu mächtig um sich nicht mutlos zu fühlen und zu langsam fortschreitend um aufzuschrecken“, erzählt Pressesprecher Karsten „Tau“ Hiekmann vom Chaos Computer Club Siegen. „Wir Hacker lieben Rätsel lösen, Schwachstellen testen und Probleme durchdenken. Aber um diese Klimawandelnuss zu knacken, brauchen wir alle. Und die Siegener werden alle mitmachen, denn wir wollen unseren Sommerregen zurück!“

„Fridays for Future“ in den Umweltausschuss

Das Klimabündnis Siegen bringt seine Forderung als „Anregung“ ein – so sieht es die Gemeindeordnung vor. Befassen werden sich dann damit Hauptausschuss und Rat. Mit dieser Ausrufung des Klimanotstandes würde die Stadt die Eindämmung des Klimawandels und seiner Folgen als Aufgabe von höchster Priorität anerkennen. Bei allen Entscheidungen würden die Auswirkungen auf das Klima berücksichtigt. Die Stadt verpflichtet sich, „alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen“. Die Verwaltung der Stadt Siegen wird alle Einwohnerinnen und Einwohner über die Bedrohung durch die Klimakrise informieren. „Sie wird entsprechende Strukturen schaffen, gegebenenfalls im Verbund mit umliegenden Städten und Gemeinden und diese mit notwendigen Personal- und Sachmitteln ausstatten“.

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Vom Bund soll die Stadt finanzielle Unterstützung bei ihren Bemühungen zur Erreichung der Klimaneutralität fordern. Die Klimastreikbewegung Fridays for Future soll von der Stadt aufgefordert werden, ein beratendes Mitglied in den Umweltausschuss zu entsenden.

„Selbst in Nordrhein-Westfalen spüren wir bereits die ersten Auswirkungen der beginnenden Veränderungen“, heißt es in der Begründung des Antrags. „Trockenheit und Starkregen wechseln in unvorhersehbaren Perioden ab, ganze Waldgebiete sind durch ungewohnte Temperaturen und vermehrten Schädlingsbefall in ihrer Existenz bedroht.“

Bücherkiste sammelt Unterschriften

Die Trockenheit des letzten Sommers habe die Energieversorgung aufgrund von fehlenden Schifffahrtswegen und nicht mehr ausreichendem Kühlwasser für Kraftwerke vor ernsthafte Herausforderungen gestellt. „Der Klimawandel ist nicht bloß ein Wetterproblem, er ist ein Wirtschafts-, Naturschutz-, Friedens- und soziales Problem.“ Es brauche jetzt „unverzüglich auf kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene griffige Maßnahmen, um die drohende Vernichtung unserer Lebensgrundlage abzuwenden“.

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Schriftlich gibt es den Antrag auf der Website von Chaos Siegen. Das Bündnis ruft dazu auf, die Forderung zu unterschreiben und bei der Bücherkiste in Weidenau, Bismarckstraße 3, abzugeben, die als Sammelstelle dient, oder direkt ans Rathaus in Siegen zu senden. Dokumentiert werden kann der Einsatz außerdem durch den Ausdruck und öffentlichen Aushang („in knallgrün“) sowie die Verbreitung auf Facebook und eine Rückmeldung an presse@chaos-siegen.de.

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