Siegen. . Verdi übergibt 601 Unterschriften an die Einrichtungsleitung des Siegener Seniorenzentrums. Die Forderung: Betriebsratsmitglieder nicht kündigen.

Die Auseinandersetzung um die angebliche Missachtung des Betriebsrats des Seniorenzentrums „Christofferhaus“ durch die Geschäftsführung des Novita-Konzerns (wir berichteten) wird vor dem Siegener Arbeitsgericht fortgesetzt. Die Gewerkschaft Verdi wirft Novita vor, Druck auf unliebsame Betriebsratsmitglieder auszuüben. Novita, Betreiber von Seniorenheimen vor allem in Bayern, verweist auf angebliches Fehlverhalten dieser Mitarbeiter.

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Gütetermin in zwei Wochen

Vertreter von Verdi und des Siegener Pflegebündnisses haben gestern der Einrichtungsleitung 601 Unterschriften übergeben, die unter anderem bei der Kundgebung zum Tag der Arbeit gesammelt worden waren. „Unsere Forderung steht“, bekräftigt Gewerkschaftssekretärin Mechthild Boller-Winkel – im Christofferhaus solle zu einer vernünftigen, vertrauensvollen Zusammenarbeit zurückgekehrt, das Kündigungsbegehren gegen die Betriebsratsvorsitzende und ein weiteres Betriebsratsmitglied zurückgezogen werden.

Die Arbeitgeberseite hatte für ein sogenanntes Zustimmungsersetzungsverfahren die Justiz eingeschaltet, weil der Betriebsrat die Kündigung der Mitarbeiter ablehnt. Die Güteverhandlung vor dem Siegener Arbeitsgericht findet am Mittwoch, 19. Juni, statt. „Wir werden sehen, ob Novita bei der Linie bleibt, oder ob es zu einem Kompromiss kommt“, so Mechthild Boller-Winkel.

Arbeit läuft wieder ruhig

Bei der Übergabe der Unterschriften habe die Einrichtungsleiterin nochmals die Bedeutung der Betriebsratsarbeit betont, so die Gewerkschaftssekretärin. Seit die Auseinandersetzung Ende April bekannt geworden war, sei es ruhig geworden, es habe keine weiteren Versuche gegeben, Druck auf die Mitarbeiter auszuüben.

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Davor habe es häufige Abmahnungen und Rechtsbelehrungen „gehagelt“, was Novita zurückgewiesen hatte. Auch die Betriebsratsarbeit in der Einrichtung „laufe einigermaßen“, heißt es. Verdi-Rechtssekretär Thomas Melin hatte vom sogenannten Union Busting gegenüber den Mitarbeitern gesprochen, bei dem diese so lange zermürbt werden sollten, bis sie von selbst kündigen. Novita hatte auch das zurückgewiesen.