Siegen. . Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und von Bündnis „Heraus zum Roten 1. Mai“ auf der Siegbrücke mit hunderten Teilnehmern.
Hunderte Menschen haben am 1. Mai an den Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und des Bündnisses „Heraus zum Roten 1. Mai“ auf der Siegbrücke teilgenommen.
Festredner Wolfgang Cremer, Fachbereichsleiter Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen bei Verdi NRW, forderte europaweiten Mindestlohn und Gleichberechtigung. Er bezeichnete Anti-Europäer in der EU als Gegner von Demokratie und Zukunft. Die Europawahl sei eine „Richtungswahl“. Weitere Themen: Pflege und die Probleme in Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen sowie Äußerungen zu den „Fridays For Future“-Schülerdemos. Cremer kritisierte FDP-Chef Christian Lindner für dessen Aussage, dass Klimaschutz Sache der „Profis“ sei. Der Satz „Lindner Go Home“ erhielt großen Beifall.
Trittbrettfahrer verhindern
DGB-Regionschef Ingo Degenhardt unterstrich die Ergebnisse der Gewerkschaftsarbeit 2018, die spürbare Einkommenszuwächse und zukunftsweisende Regelungen gebracht hätten. Es gelte zu verhindern, dass Trittbrettfahrer die Früchte des Arbeitskampfs einstrichen, ohne ihren Beitrag zu leisten. Degenhardt lobte die Erklärung zur Europawahl, die gemeinsam mit Arbeitgebern, IHK und Kreishandwerkerschaft herausgegeben wurde (wir berichteten). Gerade Deutschland profitiere von der EU, auch die Kommunen. Im Rückblick – der DGB feiert 70-jähriges Bestehen – erinnerte er an den 2. Mai 1933, als die Gewerkschaften von den Nationalsozialisten gleichgeschaltet, Funktionäre verhaftet oder getötet worden waren. Dazu hatte es während des Demozuges bereits eine kleine Kundgebung am ehemaligen Haus der Arbeit an der Sandstraße (Möbelhaus Wonnemann) gegeben, wo Historiker Dieter Pfau die Parallelen damaliger Geschehnisse zum aufkeimenden Nationalismus und Rechtspopulismus heute deutlich machte.
Im „weißen Pflegeblock“ des Siegener Pflegebündnisses prangerte Mechthild Boller-Winkel (Verdi) die „Novita“-Gruppe an, die im „ehemals anthroposophisch geführten Christofferhaus“ alles tue, um die dortigen Betriebsräte mit üblen Mitteln unter Druck zu setzen und aus dem Unternehmen zu drängen (wir berichteten).
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