Siegen. . Gutachterausschuss verzeichnet Plus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beliebteste Siegener Wohnlage ist nach wie vor der südliche Giersberg.

Die Preise für Eigentumswohnungen in Siegen sind im Jahr 2018 deutlich höher als in den Jahren zuvor. Die beliebteste Wohngegend bleibt unverändert die Südwest- und Südosthanglage des Giersbergs. Das geht aus dem nun vorgelegten Bericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte hervor.

1145 Kaufverträge reichten die Notare dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Siegen im vergangenen Jahr insgesamt ein. Das waren 41 mehr als 2017. Auf Grundlage der ersten Auswertung dieser Daten wurde der Bericht erstellt.

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89 Verträge mit einem Gesamtumsatz von 5,76 Millionen Euro entfielen auf Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser. 2017 waren es 64 Verträge. Das entspricht einer Steigerung um etwa 39 Prozent.

64.675 Euro kostete 2018 ein durchschnittlicher Bauplatz in Siegen, die durchschnittliche Größe lag bei 513 Quadratmetern. „Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein deutliches Preis-Minus von 13,5 Prozent, als ein Bauplatz noch 74.734 Euro kostete“, schreibt die Stadt in einer Mitteilung.

Gesetzliche Verpflichtung der Notare

Die „Grundlage für die veröffentlichten Zahlen bildet die beim Gutachterausschuss geführte Kaufpreissammlung“, erläutert die Verwaltung in einer Mitteilung.

Notare sind gesetzlich verpflichtet, dem Gutachterausschuss Abschriften der jeweiligen Kaufverträge zur anonymisierten Auswertung zu übersenden.

Von der Auswertung ausgenommen sind Verträge, bei denen angenommen wird, „dass sie von außergewöhnlichen oder persönlichen Verhältnissen beeinflusst wurden“.

Dies sei zum Beispiel bei Verkäufen innerhalb der Familie, bei Erbschaftsauseinandersetzungen oder auch bei Schenkungen der Fall.


125 Euro mussten Käufer 2018 im Schnitt pro Quadratmeter bezahlen. Das sind 16 Euro weniger als im Jahr zuvor. Grund dafür ist nach Einschätzung des Gutachterausschusses das mangelnde Angebot an Bauflächen in Neubaugebieten. „Es wurden mehr Kaufverträge über abgetrennte Teilflächen von Wohnbaugrundstücken in weniger guten Lagen abgeschlossen“, heißt es seitens der Stadt. „Dies drückte das Preisniveau merklich.“

298 Kaufverträge wurden im Bereich Ein- und Zweifamilienhäuser abgeschlossen. Gegenüber 2017 ist die Zahl um 25 gefallen. Der durchschnittliche Preis blieb mit rund 190.400 Euro praktisch unverändert gegenüber dem Vorjahr.

9,2 Prozent Plus gab es 2018 bei den Eigentumswohnungen im Bestand. Gegenüber 2016 liegt die Steigerung sogar bei 21,5 Prozent.

210 Euro pro Quadratmeter werden laut den Bodenrichtwerten, die der Gutachterausschuss zum Stichtag 1. Januar 2019 beschlossen hat, bei Grundstückskäufen in der bevorzugten Südwest- und Südosthanglage des Giersbergs fällig. Damit bleibt dieser Bereich die Toplage.

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190 Euro kostet der Quadratmeter in bevorzugten Lagen um den Siegener Wellersberg. Damit habe dieser Bereich „deutlich aufgeholt“, heißt es im Bericht. Zum Vergleich: Die Bodenrichtwerte für die Wohnbebauung in den sonstigen guten Wohnlagen von Siegen liegen bei etwa 150 bis 160 Euro pro Quadratmeter.

254 Bodenrichtwertzonen sind zum Stichtag 1. Januar 2019 für das Gebiet der Stadt Siegen festgelegt. Zwei wurden neu gebildet, in 21 wurden gegenüber dem Vorjahr die Werte angepasst. Alle Zonen sind in der Bodenrichtwertkarte dargestellt, die kostenlos im Internetportal des Landes Nordrhein-Westfalen unter www.boris.nrw.de oder über die App BORISplus.NRW eingesehen werden kann. Dort lässt sich auch landesweit gezielt nach Adressen und den entsprechenden Richtwerten suchen. Weitere Informationen gibt es in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Rathaus Geisweid, Lindenplatz 7, 0271/404-32 32.