Eisern. . Noch 2018 beginnen die Vorbereitungen für Sprengung der A45-Brücke Eisern. 2023 soll das auf sechs Spuren verbreiterte neue Bauwerk fertig sein.
Die Erneuerung der A4 5 ist ein Mammutprojekt. Es erstreckt sich über 15 Jahre, 39 Großbaustellen und 122,9 Kilometer. Ein kleiner Teil davon ist die Talbrücke Eisern. Der geht es schon bald an die Pfeiler.
Die Brücke wird von vier auf sechs Spuren und zwei Standstreifen vergrößert. Die Kosten belaufen sich auf 32 Millionen Euro. Bei einer Informationsveranstaltung von Straßen.NRW wurde das Projekt nun den Einwohnern Eiserns detailliert erläutert. Rund 120 von ihnen waren im Bürgerhaus Eisern anwesend.
A45-Talbrücke wird gesprengt und neu errichtet
Noch im Jahr 2018 sollen die ersten Baustraßen im Süden der Talbrücke errichtet werden. 2019 folgen dann die restlichen. Jochen Nockelmann, Diplom-Ingenieur bei Straßen NRW, erklärt, wozu die Wege wichtig sind: „Durch die Baustraßen haben wir wenig Verkehr im Bereich der Anwohnerschaft.“
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Über direkte Anschlüsse könne der Großteil der Fahrten auch über die Autobahn selbst erfolgen. Die Baustraßen sind zudem dafür da, den anfallenden Schutt abzutransportieren. Denn die Brücke wird gesprengt, um dann neu errichtet zu werden. Gesprengt werden soll in der zweiten Jahreshälfte 2019 oder Anfang 2020. Dies komme auf die Firmen an, die diese Aufgabe übernehmen, sagt Karl-Josef Fischer, Leiter der Koordinierungsstelle A 45.
Bis zu sechs Meter hohe Lärmschutzwand
Gegen die Geräuschkulisse der Autobahn wird Eisern mit einer Lärmschutzwand abgeschirmt. Sie ist zwischen vier und sechs Metern hoch.
Beim Bau der Lärmschutzwände wird auch die Zukunft bedacht, deshalb orientiert sich das Planungsteam am Verkehrsaufkommen im Prognosejahr 2030.
So soll die Sprengung ablaufen
Nicht die ganze Brücke wird auf einmal umgelegt — „schließlich muss ja noch der Verkehr über die A 45 laufen“, sagt Katharina Erbismann, konstruktive Ingenieurbauerin bei Straßen NRW. „Zunächst wird die Nordost-Seite der Brücke gesprengt“, das ist die in Fahrtrichtung Dortmund. Über den Süd-West-Teil läuft dann der Verkehr in beide Fahrtrichtungen.
Die Sprengung ist nach A45- Projektgruppenleiter Karl-Hermann Metz die verträglichste Methode, besonders für die Anwohner: „Wer will schon, dass ein Bagger permanent die Brücke abknabbert?“ Bevor gesprengt wird, muss aber noch einiges vorbereitet werden. Zunächst wird der Asphalt der Fahrbahnen abgetragen, werden die Tragarme abgenommen und Fallbetten errichtet. Bei der Sprengung selbst kippt die Brücke dann. Durch Sprengmäuler (vergleichbar mit dem Keil beim Baumfällen) kann die Fallrichtung bestimmt werden. Dies habe den Vorteil, dass die Nachbarbrücke nicht durch Trümmer beschädigt wird und sich die Aufprallerschütterung im Rahmen hält, sagt Katharina Erbismann. Risse in ihren Häusern müssen die Anwohner also nicht befürchten.
Auch neue Unterführung ist in Planung
Nicht nur die Talbrücke, auch die Unterführung in der Wolfsbachstraße wird im Zuge der Bauarbeiten erneuert. Abgerissen wird dort hingegen nichts.
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Die neue Unterführung wird mit Hilfe des Wellstallprofileinbaus in das vorhandene Bauwerk hineingebaut. Regenwasserbehandlungsanlagen werden zeitgleich ebenfalls errichtet. Die sind dafür da, Niederschlagswasser zu klären, und dienen als Auffangvolumen für Ölunfälle.
Wann ist alles fertig?
Ein bisschen Misstrauen bleibt bei den Eisernern: „Wird das zeitlich so laufen wie beim Flughafen in Berlin?“ Klaus Frettlöh, Projektleiter der Abteilung Planung bei Straßen.NRW, schmunzelt: „Die dreieinhalb- bis vier Jahre Bauzeit werden wir schon einhalten können.“ 2023 soll das Projekt in Eisern fertig sein. Auf der A45 geht es dann noch lange weiter.