Siegen. . „Dienstantritt“ im Januar 1998: Apollo-Intendant Magnus Reitschuster kann auf eine 20-jährige Berufstätigkeit in Siegen zurückblicken.

Es ist kein Dienstjubiläum im klassischen Sinne, aber dennoch eine Erwähnung wert: Magnus Reitschuster, der Intendant des Apollo-Theaters, wirkt bereits seit 20 Jahren in Siegen.

Wie alles begann

1998 begann die „Ära Reitschuster“ in Siegen: Am 1. Januar trat der damals Mittvierziger seinen Dienst als Geschäftsführer beim damaligen Kulturkreis Siegerland an und bezog zunächst ein Büro im Erdgeschoss des Siegener Rathauses. Mittlerweile befindet sich dort eine Touristeninformation der Gesellschaft für Stadtmarketing.

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Magnus Reitschuster habe sich vorgenommen, das „kulturelle Leben einer Kommune aktiv mitzugestalten“, und sich unter anderem mit einer „Kurzprogrammatik“ für einen Spielplan beworben, die er als eine Mischung aus „Qualität und Publikumsnähe, Profil und Vielfalt, Kontinuität und Innovation“ kennzeichnete.

Damit definierte Reitschuster schon damals die künstlerischen Maßstäbe, die heute das Profil des Siegener Apollo-Theaters ausmachen. Reitschuster habe vor zwei Dekaden mit seinem Credo überzeugt: „Ich glaube fest daran, dass auch und gerade in den Zeiten des kommunalen Sparzwangs Kunst und Kultur zu den ‚Lebensmitteln‘ gehören, die unverzichtbar sind.“

Wie Reitschuster zum Apollo kam

Damals habe Magnus Reitschuster eine mehrjährige Berufserfahrung als Dramaturg am Stadttheater Ingolstadt, am Theater Erlangen sowie als Autor von Theaterstücken vorweisen können – er verfasste und inszenierte bereits Eigenproduktionen mit lokalem Bezug, als „genauer Chronist“ und „aufmerksamer Beobachter“, der „sein Publikum mit der eigenen Gegenwart und der Vergangenheit konfrontiert“, heißt es seitens der Stadt Erlangen.

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Diesen Weg habe Magnus Reitschuster in Siegen dann weiter mit seinem künstlerischen Wirken beschritten. Im Juni 1999 übernahm er die Leitung des neu gegründeten, städtischen Instituts „Theater Siegen Konzerte“, und leitete die damalige Bühne der Stadt Siegen, die in der Schulaula des Gymnasiums Am Löhrtor beheimatet war.

2003 folgte dann der Intendantenvertrag mit dem neugegründeten Verein Apollo-Theater Siegen, bevor im August 2007 das Apollo-Theater eröffnet werden konnte. Mittlerweile hat das Apollo-Theater in Siegen eine lange Tradition.

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2017 würdigte Bürgermeister Steffen Mues anlässlich des Festaktes zum zehnjährigen Bestehen des Theaters den Beitrag des Intendanten: „Wenn Magnus Reitschuster nicht vor fast 20 Jahren mit seinen unerhörten Ideen, vor allem der Abo-Reihe ‚Out of Aula‘, den faktischen Ausbruch aus dem Provisorium Schulaula und den künstlerischen Aufbruch in den Theatertraum gewagt hätte, wäre das Apollo niemals Realität geworden, davon bin ich heute felsenfest überzeugt.“

Mues sprach in diesem Zusammenhang auch vom „schönen, vielgeliebten, trotzigen Kind namens Apollo – eines Kindes, das aber eines besonders begabten, furchtlosen ‚großen Bruders‘ bedurfte, um nicht nur laufen, sondern richtig wild und frei rennen zu lernen: Magnus Reitschuster.“

Einen Namen habe sich der Apollo-Intendant mit seinen, schon erwähnten „Out of Aula“-Produktionen, allen voran 2001 mit „Busch-Brüder oder die Heimkehr“ (im damaligen Apollo-Kino) oder seiner Neudichtung „Antigone“ (2006 im Leimbachstadion) gemacht.

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Stadtrat Arne Fries sagt als Beigeordneter für Kultur und Vorstandsmitglied des Apollo-Trägervereins: „Magnus Reitschuster öffnete und öffnet in Siegen den Vorhang für ein neues ‚Theatersehen‘.“

Dazu gehörten ganz aktuell die neue Sparte „Junges Apollo“ ebenso wie die Siegener Biennalen, bei denen sich bereits seit der zweiten Spielzeit des jungen Theaters die besten Bühnen Deutschlands mit aufsehenerregenden Inszenierungen dem Apollo-Publikum präsentieren.

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