Siegen. . Beim Workshop zum Thema „Elektromobilität“ diskutieren Vertreter aus ganz NRW. Nachholbedarf in Siegen vor allem bei der Ladeinfrastruktur.

  • Das Motto lautet Kommunen beraten Kommunen: Nach Experten-Vorträgen folgt eine Diskussionsrunde
  • Dominik Eichbaum von der Wirtschaftsförderung der Stadt Siegen präsentiert Projekte und Ansätze für Siegen
  • Geplant sind unter anderem der Ausbau der Ladeinfrastruktur, ein eBike-Verleih und ein Online-Portal für die Region

„Wenn man nach Siegen kommt, ist man verloren.“ Das sagte die Anwältin Dr. Ute Jasper von der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek, die von Düsseldorf mit ihrem Elektroauto nach Siegen reiste, um an dem Workshop zum Thema Elektromobilität im Museum für Gegenwartskunst teilzunehmen. Gemeint war damit die Verfügbarkeit von Ladestationen für Elektrofahrzeuge.Sie habe zwar eine Ladestation für ihr Auto gefunden, sagte die Juristin, das werde jetzt aber jetzt nur sehr langsam geladen.

Elektromobilität, Infrastruktur und Digitalisierung waren Inhalte, die bei der Veranstaltung unter der Überschrift „Wege zur Ladeinfrastruktur und Mobilitätsdienstleistungen für Elektromobilität in Kommunen“ diskutiert wurden.

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Den ersten Teil des Nachmittages füllten Experten-Vorträge. Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Siegen, Angelika Flohren, fasste in ihrer Begrüßungsrede die ehrgeizigen Ziele zusammen: „Wir wollen umweltfreundlich sein, Abgase, Verkehr und Lärm vermeiden, dabei Kosten niedrig halten und das Klima langfristig schützen. Aber wir wollen gleichzeitig Komfort.“ Städte ständen vor einer großen Herausforderung. Dies sei keine Aufgabe „die mal eben und alleine zu bewältigen ist“.

Erfahrungsaustausch

Deshalb sollten in diesem Workshop gute Erfahrungen anderer Kommunen untereinander ausgetauscht werden. Neben der Wirtschaftsförderung der Stadt Siegen waren die Landesinitiative Elektromobilität NRW und die Energieagentur NRW Veranstalter des Workshops. Kommunen beraten Kommunen war das Motto: Im Anschluss an die Vorträge folgte eine Diskussionsrunde.

Ladesäulen und eBikes

Dominik Eichbaum präsentierte als städtischer Ansprechpartner und Experte unter anderem entwickelte Projekte und Ansätze für Siegen. Zu den geplanten Projekten gehört zum Beispiel der weitere Ausbau der Ladesäulen für E-Fahrzeuge. Derzeit gibt es insgesamt 13 Ladepunkte in Siegen. 20 weitere Stationen sind in Planung oder im Bau. 50 Säulen sollen es bis 2018 insgesamt sein. Außerdem soll ein eBike-Verleihsystem in Siegen aufgebaut werden.

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Ein konkretes Beispiel in der regionalen Industrielandschaft ist der Aufbau der Infrastruktur im Industriegebiet Oberes Leimbachtal. Dort sollen ein Share-Carpool mit Elektroautos, Ladestationen und eBike Verleihstationen entstehen. Zudem ist eine Radschnellverbindung zwischen dem Bahnhof in Siegen und dem Leimbachtal vorstellbar. Elektromobilität sei ein wichtiger Standortfaktor, so Eichbaum. Außerdem werde ein Beitrag zur emissionsarmen Mobilität geleistet. Das Obere Leimbachtal könnte ein Modellprojekt für weitere Industriegebiete sein.

Plattform „Echt!Elektrisch“

Die Plattform „Echt!Elektrisch“ möchte all diese Vorhaben vereinen. Auf der Internetseite soll über das Thema Elektromobilität informiert werden. Zugleich dient sie als Zugangssystem für elektrisches Car- und Bikesharing. Siegen ist wäre damit Vorreiter, denn die Seite ist das erste Mobilitätsdienstleistungsportal für die Region.