Niederlaasphe. Niederlaasphes Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer packt eine Box und nimmt mit: eine Uhr, eine Münze, eine Fahne. Was das Dorf so lebenswert macht.

  • Andenken an das Dorfjubiläum von 2007
  • Niederlaasphe wird entgegen dem Trend größer
  • Pluspunkte: gute Infrastruktur, zentral zwischen Bad Laasphe und Hessen und gute Versorgung

Eine Box für den Kreis – und was packt Niederlaasphes Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer da hinein? Natürlich Niederlaasphe pur. Im Klartext: Andenken verschiedenster Art an das große Dorf-Jubiläum 2007. „Wir haben eben schon vor zehn Jahren groß gefeiert“, schmunzelt Schäfer mit Blick auf das „nur“ 200-jährige Bestehen der beiden Altkreise Wittgenstein und Siegen. Da ist Niederlaaasphe schon eine Spur älter, nämlich immerhin schon 700 Jahre. 710, um genau zu sein.

Ja, die Zeit vergeht. Und deshalb steckt auch eine echte Niederlaasphe-Uhr in der Box – mit Dorfmittelpunkt, mit Brückenplatz auf dem Ziffernblatt. Waltraud Schäfer erinnert sich noch sehr gut an den großen Historischen Markt im Dorf zum Jubiläum. „Damals waren rund 6000 Besucher hier bei uns. Da wird man im ganzen Kreisgebiet noch heute drauf angesprochen. Jedes Dorf hat ja so seine Reize...“

Die Fahne wird regelmäßig gehisst

Auch eine silberne Münze wurde damals eigens zum 700-Jährigen geprägt – mit der alten Niederlaaspher Kirche als Motiv. Und eine Festschrift, die damals sogar als Beilage unserer Zeitung erschienen ist, dokumentiert die lange Geschichte des Ortes ebenso wie eine Niederlaasphe-Fahne mit dem Hinweis auf die Zeit von „1307 bis 2007“.

Übrigens: Eine deutlich größere Ausgabe der Fahne „hissen wir auch an der Schule, wenn wir Kirmes oder andere größere Feste hier im Dorf haben“, erklärt die Ortsvorsteherin. Leider inzwischen vergriffen ist das Buch zum Niederlaaspher Jubiläum. Es war damals in einer Auflage von 700 Stück erschienen – und hat heute entsprechend Seltenheitswert.

Das Dorf wächst entgegen dem Trend

Soweit der Blick in die Box und damit auch in die Vergangenheit. Und wie sieht es mit Niederlaasphe in der Zukunft aus? Da ist Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer zuversichtlich: „Wir haben etwa 1100 Einwohner hier in Niederlaasphe. Und wir werden mehr – entgegen dem Trend.“ Das Dorf an der Lahn wird also zumindest nicht aussterben – zumal es doch sehr zentral zwischen Bad Laasphe und Hessen liege, so Schäfer.

Heißt: Hier lässt es sich gut wohnen, und der Weg zur Arbeit in die eine oder andere Richtung ist womöglich nicht weit. Ganz wichtig: Niederlaasphe ist Haltepunkt der Oberen Lahntalbahn (RB 94) – eine gute Alternative auf der Schiene zum Auto auf der vielbefahrenen, parallelen Bundesstraße 62. Mehr noch: „Wir haben einen Kindergarten und eine Grundschule“, wirbt die Ortsvorsteherin auch um Neubürger im Dorf.

Kleiner Hinweis Schäfers für künftige Nutzer von Box und Inhalt: „Die eingepackte Uhr zum Jubiläum tickt noch nach Winterzeit.“ Da heißt es: die Zeiger eine Stunde weiterdrehen – und schon stimmt sie, die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ), die zugleich Niederlaaspher Ortszeit ist.