Siegen. . Digitalisierung, Bildung und Verkehrsinfrastruktur - mit diesen drei Schwerpunkten geht FDP-Landtagskandidatin Manuela Rohde in den Wahlkampf.

Wenn es nach Manuela Rohde geht, ist ihre Zugehörigkeit zur FDP fast schon Schicksal: „Ich hatte in meinem Leben bisher drei gelbe Autos, von daher passt die Parteifarbe ganz gut.“ Die 56-Jährige kandidiert bei den anstehenden Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen für die FDP im Wahlkreis Siegen-Wittgenstein II, also unter anderem für die Kommunen Hilchenbach, Kreuztal, Netphen und Wilnsdorf.

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Ende 2015 hat die Juristin, die in der Rechtsabteilung einer großen Bank in Bonn arbeitet, den Schritt in die Politik gewagt. „Ich wollte nicht nur immer meckern und schimpfen, sondern auch selbst aktiv werden. Die Schnittmenge war mit der FDP am größten. Sie vertritt die Ziele, die ich auch persönlich für sehr wichtig halte“, sagt Manuela Rohde.

50 Megabyte im gesamten Wahlkreis etablieren

Dazu gehört unter anderem eine starke Verbesserung der digitalen Infrastruktur. „Es kann nicht sein, dass in Siegen nahezu alle Haushalte mit 50-Megabyte-Leitungen ausgestattet sind und in den umliegenden Kommunen lebt man in der digitalen Kreidezeit.“ Sie selbst hat im Wahlkampf damit Probleme: „Wenn ich Mails verschicken oder auf dem Weg von einem Termin zum anderen etwas für die Arbeit erledigen möchte, dann braucht mein Smartphone immer ewig zum Hochladen.

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Manuela Rohde sieht in einer gut ausgebauten digitalen Infrastruktur das Fundament für eine zukunftsfähige Wirtschaft: „Wir können nicht von Möglichkeiten wie „Home Office“ sprechen, wenn die Grundlagen dafür in keinster Weise vorhanden sind“, sagt die 56-Jährige. Sie fordert daher auch ein neues Ministerium, das sich explizit mit der Digitalisierung auseinandersetzt.

Wie es besser geht, hat Manuela Rohde bereits gesehen: „Ich reise viel, war in meiner Studienzeit in Spanien und Italien. Nach dem Wegfall des eisernen Vorhangs habe ich dann Osteuropa für mich entdeckt. Vor allem im Baltikum wird exzellente Arbeit geleistet, wenn es um digitale Infrastruktur geht.“

Bildung: Fähigkeiten der Schüler optimal nutzen

Von schnellerem Internet sollen in der Region auch die Schulen profitieren. „Die Kinder wachsen heutzutage mit dem Internet und seinen Möglichkeiten auf, das merke ich selbst an meinem Sohn. Es geht dann aber auch darum, ihre Fähigkeiten optimal zu nutzen“, erklärt Manuela Rohde.

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Sie nimmt dabei auch die Lehrer in die Pflicht: „Jeder muss sich mit dem Thema beschäftigen. Es kann nicht sein, dass Schüler den Lehrern das Internet erklären müssen.“ Daher legt sie ihren zweiten Schwerpunkt auf die maßgeschneiderte Bildung.

„Wir müssen uns wieder darauf konzentrieren, was wichtig ist und was nicht. Bei dem ganzen Wust an Informationen in der Schule wissen viele Schüler selbst nicht mehr, was jetzt für das Abitur relevant ist und was nicht.“

Eine Abschaffung der Noten hält sie dagegen für wenig sinnvoll: „Wir brauchen ein gewisses Leistungsprinzip, das macht doch den Reiz der Gesellschaft aus. Wer soll denn noch freiwillig arbeiten gehen, wenn er fürs Fernsehgucken vom Sofa aus genauso viel Geld bekommt?“

Verkehrsinfrastruktur: Fördermittel nicht angenommen

Manuela Rohde selbst spricht aus persönlicher Erfahrung, wenn sie die Probleme vor Ort angeht: „Ich habe lange als Kundenberaterin in der Region gearbeitet. Die Probleme, die die Menschen bei Wahlkampfveranstaltungen an mich herantragen, sind nicht viel anders als die, mit denen ich mich im Kundengespräch befasst habe“, erklärt die 56-Jährige. Daher nimmt sie auch noch einen dritten zentralen Punkt in ihren Wahlkampf mit auf: den Zustand der Straßen in ihrem Wahlkreis. „Da ist ein unerträglicher Zustand. Da sind über Jahre Löcher in den Straßen ignoriert worden, obwohl entsprechende Fördermittel hätten genutzt werden können.“

Politische Zukunft: Weiteres Engagement in der FDP

Genauso klar wie ihre Standpunkte formuliert Manuela Rohde auch ihre Wahlziele: „Wir wollen die drittstärkste Kraft sein, sowohl in NRW als auch in meinem Wahlkreis.“ Wie es für sie in Zukunft politisch weitergeht, weiß die Quereinsteigerin aber noch nicht: „Ich werde mich auf jeden Fall weiter engagieren, wie aktuell im Gesundheitsausschuss der Partei.“

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