Kreis Siegen-Wittgenstein. 57 Fragen stellen wir vor der NRW-Wahl 2017 an die Landtagskandidaten von SPD und CDU, die um das Direktmandat in ihren Wahlkreisen kämpfen.

Vor der Landtagswahl gehört dieses besondere Interviewformat den Landtagskandidaten von SPD und CDU, zwischen denen sich das Rennen um das Direktmandat in den Wahlkreisen 126 und 127 in Siegen-Wittgenstein entscheidet.

WAHLKREIS I SIEGEN-WITTGENSTEIN

Tanja Wagener wurde vor 44 Jahren in Siegen geboren. Dem Landtag gehört sie seit 2012 an, den Wahlkreis hat sie direkt gewonnen. Sie ist Mitglied im Rechts- und im Petitionsausschuss, außerdem stellvertretende Vorsitzende im West-LB-Untersuchungsausschuss. Auf der SPD-Landesliste kandidiert sie auf Platz 27. Von Beruf ist Tanja Wagener Rechtsanwältin.

57 Fragen an Tanja Wagener (SPD)

1. Wie geht es Ihnen?

Gut, sehr gut.

2. Was machen Sie am 14. Mai gegen 20 Uhr?

Ich hoffe: Feiern.

3. Was ist zurzeit Ihr politisches Lieblingsthema – muss nichts mit Landespolitik zu tun haben?

Das sind die Krankenhäuser. Das ist das Thema, mit dem ich seit mehreren Jahren immer wieder beschäftigt werde. Es geht speziell um die Krankenhaus-Investitionen. Und da scheint sich, zumindest wenn es nach uns geht, etwas zu tun, dass die Krankenhäuser mehr Geld für Investitionen bekommen.

4. Wenn Sie eingeladen werden, von Vereinen, Unternehmen, Organisationen – worauf werden Sie angesprochen?

Oft wird gefragt, ob ich in Düsseldorf wohne oder in Siegen.

5. Welchen Satz können Sie überhaupt nicht mehr hören?

 „Die Politiker da oben...“

6. Wie weit ist Düsseldorf von Siegen entfernt?

140 Kilometer.

 7. Wie fährt man die Strecke besser/schneller – Auto oder Bahn?

Mittlerweile fast besser mit der Bahn. Das Auto ist flexibler, aber die Bahn fast schneller – auf der A 4 wird demnächst schon wieder eine Brücke neu gebaut. (Anmerkung des Autors: Angeblich von 2020 bis 2022, bis zur nächsten Wahl)

8. Und was machen Sie während der Fahrt?

Entweder gar nichts oder Musik hören.

9. Wer sitzt eigentlich vor Ihnen?

Gordan Dudas.

10. Und hinter Ihnen?

Andreas Kossiski.

11. Mit wem von denen gehen Sie am liebsten in die Landtagskantine?

Mit dem Andreas, am liebsten aber mit meinem Nachbarn, René Schneider (Anmerkung: Der sitzt links von ihr).

12. Was ist Ihre Stärke – lieber reden, lieber zuhören?

Zuhören.

13. Worüber haben Sie zuletzt im Landtag geredet?

Über die psychosoziale Prozessbegleitung. Wenn Opfer während des Strafverfahrens nicht nur rechtlich durch Nebenklagevertreter, sondern auch psychologisch begleitet werden. Damit sie besser verarbeiten können, dass sie das, was sie erlitten haben, im Strafverfahren quasi ein zweites Mal durchleben.

 14. Wie viele Kleine Anfragen gehen auf Ihr Konto?

Die regierungstragenden Parteien stellen keine Kleinen Anfragen. (Anmerkung.: Hätte man auch wissen können, bevor man so was fragt.

15. Was macht eigentlich Spaß an Politik?

Der Kontakt mit den Menschen.

16. Und was nervt?

Wenn In­trigen gesponnen werden.

 17. Wenn Sie nicht Politik machen, was machen Sie dann (falls es dafür überhaupt Zeit gibt)?

Ich bin Rechtsanwältin. (Anmerkung: Ja, aber das ist doch auch Arbeit) - Hobbymäßig singen. Oder Orgel spielen. Kirchenorgel. Ich habe eine Ausbildung zur Organistin gemacht, habe lange in St. Michael gespielt.

18. Ist Politik ein Beruf? Und wenn ja: Wie finden Sie das?

Es ist mehr eine Berufung. Beruf wird’s dann letztlich irgendwann. Aber zunächst muss man eine gewisse Affinität dazu haben, sonst wird das nichts.

19. Kann/muss man Politik lernen?

Man kann es lernen, und man muss es auch immer wieder neu lernen.

20. Wünschen Sie sich manchmal in Ihren gelernten Beruf zurück?

Selten.

21. Wenn es bei Ihnen nicht die SPD geworden wäre – welche Partei dann?

Dann wahrscheinlich am ehesten die Grünen. (Anmerkung:  Das ist Koalitionstreue)

22. Begegnen Ihnen eigentlich auch manchmal Leute, die auf Parteien und Politik überhaupt nicht gut zu sprechen sind?

Immer wieder. Aber aus meiner Sicht funktioniert ohne Parteien keine Demokratie.

23. Haben Sie ein politisches Vorbild?

Regine Hildebrandt. (Anmerkung: Die 2001 verstorbene brandenburgische Sozialministerin)

24. Wie viele Freunde haben Sie auf Facebook?

Tausendnochwas. (Anmerkung: 1076, als wir miteinander sprachen)

25. Kennen Sie die alle?

Nein, nicht persönlich. Aber ich schaue mir bei jeder Freundschaftsanfrage das Profil der Person an, bevor ich antworte.

26. Bei Google gibt es Sie mit …. Treffern? Googeln Sie sich auch schon mal selbst?

Keine Ahnung. (Anmerkung: 130 000, wobei es womöglich mehrere Tanja Wageners auf dieser Welt gibt). - Ist das viel? (Anmerkung des Autors: Meine ungezählten Namensvettern und ich bringen es in diesem Moment auf 387 000).

27. Haben Sie einen Lieblingsort/-platz in Siegen-Wittgenstein?

Ja. (Anmerkung: Das ist eine zur Frage passende korrekte Antwort, Frau stellvertretende Untersuchungsausschussvorsitzende) Also? Das ist eine bestimmte Bank oben auf dem Giersberg beim Bäumchenweg. Da hat man eine schöne Aussicht auf Siegen.

 28. Und gibt es außerhalb von Siegen-Wittgenstein einen zweitliebsten Ort, an dem Sie gern sind oder wären?

Im Teide-Gebiet auf Teneriffa. Das ist ein riesiger Vulkan, in dem noch mal ein kleiner Krater drinsitzt. Durch den großen Krater, der mehrere Kilometer Durchmesser hat, kann man mit dem Auto durchfahren — eine Kraterlandschaft voller Lava. Man ist über den Wolken.

29. Pils, Alt oder Kölsch?

Keins von allem, ich trinke kaum Alkohol.

30. Krüstchen oder Riewekooche?

Riewekooche.

31. Schwarz/Rot, Dunkelrot, Gelb, Grün oder Blau?

Grün. Wenn das die Koalitionsfrage sein sollte.

32. Ein paar Stichworte: …. Turbo-Abi?

Für manche das Richtige, aber nicht für alle.

33. Route 57?

Muss jetzt endlich mal angefangen werden. (Anmerkung des Autors: Das sagen sie alle)

34. Sekundarschule?

Gute Schulen.

35. Windkraft?

Ganz schwieriges Thema. Alle wollen die Energiewende, aber nicht das Windrad vor Ort.

36. Umweltzone?

In Siegen heiß umstritten.

37. Hygieneampel?

Finde ich gut.

38. Hauptschule?

Auch gut.

39. Abschiebungen?

Für mich als Mitglied im Petitionsausschuss ein ganz trauriges Thema. Weil man da die Schicksale sieht.

40. Lügenpresse?

Für mich ein Unwort der AfD.

41. Populismus?

Gibt’s in allen Parteien. Rechtspopulismus lehne ich strikt ab. Populismus hat für mich zwei Bedeutungen. Negativ, um Stimmungen anzuheizen. Aber Populismus gibt es auch in positivem Gewand.

42. Kommunal-Soli?

Schwierige, aber richtige Entscheidung. Solidarität unter den Kommunen muss auch sein.

43. Förderschule?

Ich glaube nicht, dass wir so schnell ohne Förderschulen auskommen werden.

44. Azubi-Ticket?

Finde ich gut, insbesondere für den ländlichen Raum. Eine gute Idee. (Anmerkung: Die SPD versucht’s jetzt auf Landesebene. Im Kreistag war die Mehrheit dagegen)

45. A 45?

Brückensanierung und sechsspuriger Ausbau.

46. In wie vielen Kommunen im Kreis war die SPD 2012 stärkste Partei?

Acht. (Anmerkung: Stimmt)

47. Wie lang dauert eigentlich eine Bahnfahrt von Niederschel den nach Bad Laasphe?

Eine Stunde und 20. (Anmerkung: Unter einer Stunde und 43 Minuten geht da gar nichts)

48. Und die Autofahrt von Siegen nach Bad Berleburg

Knappe Stunde. (Anmerkung des Autors: Wenn sich Siegerländer und Wittgensteiner in irgendetwas unterscheiden — dann an den Antworten auf diese Frage)

49. Sind Sie das mal mit einem Elektroauto gefahren?

Ja, das war ein Test – sehr leise. (Anmerkung: Aber nicht bis Bad Berleburg)

50. Wen hätten Sie gern als Top-Act für KulturPur 2018?

Elton John.

51. Philharmonie Südwestfalen im Schellack oder Accu$er im Apollo?

Die Philharmonie.

52. Sportfreunde Siegen oder TuS Ferndorf – für welches Spiel kaufen Sie Karten?

TuS Ferndorf.

53. Ihr Lieblings-Emoji?

Der Zwinkernde, lächelnd.

54. Siegen-Wittgenstein 2050 – welche Vision haben Sie?

Genügend Arbeitsplätze, weiterhin im Grünen. Vereinbarkeit von Urlaubsfeeling und Arbeiten. Mit Menschen drin? Sicher, die gehören ja dazu.

55. Eine Regionale-Frage... Warum schon wieder Südwestfalen?

Weil wir’s wert sind.

56. Womit kann man Sie ärgern?

Mit Falschparkern. Genau. (Anmerkung des Autors: Besonders denen auf dem eigenen, teuer bezahlten Stellplatz am Häutebachweg) - Und mit diesem Satz „Die Politiker da oben...“

57. Kommt man eigentlich mit Nettsein weiter?

Nicht immer.

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Jens Kamieth, 48 Jahre alt, wurde in Fröndenberg geboren und ist in Siegen aufgewachsen. Dem Landtag gehört er seit 2010 an; er ist Mitglied im Ausschuss für Kinder, Familie und Jugend sowie Sprecher seiner Fraktion im Rechtsausschuss. Auf der CDU-Landesliste kandidiert Kamieth auf Platz 29. Von Beruf ist Jens Kamieth Rechtsanwalt.

57 Fragen an Jens Kamieth (CDU)

1. Wie geht es Ihnen?

Mir geht’s gut.

 2. Was machen Sie am 14. Mai gegen 20 Uhr?

Dem Wahlergebnis entgegenbibbern.

Zusatzfrage: Wie vor fünf Jahren?

Kamieth erinnert sich: Ich habe die ersten SMS nachts um 3 Uhr bekommen, als ich enttäuscht im Bett lag und nichts davon mitbekommen habe. Und dann hat es tatsächlich etwas länger als drei Tage gedauert, weil die Frau Heinen-Esser sich schwer getan hat, das Mandat nicht anzunehmen. Wobei ich schlussendlich für Röttgen nachgerückt bin.

3. Was ist zurzeit Ihr politisches Lieblingsthema – muss nichts mit Landespolitik zu tun haben?

Ich finde im Moment die Minder­jährigenehe sehr spannend.

4. Wenn Sie eingeladen werden, von Vereinen, Unternehmen, Organisationen – worauf werden Sie angesprochen?

Zu unterschiedlich. Vereinigungen sind oft Lobbyorganisationen, die etwas sie spezifisch Betreffendes ansprechen. Wenn man bei unpolitischen Veranstaltungen ist, geht es mehr um große Politik: Türkei, Trump, die Angst vor der Entwicklung in Europa.

5. Welchen Satz können Sie nicht mehr hören?

Ich hör’ mir alles an.

Zusatzfrage: Oder doch nicht?

Ja, doch, klar: „Merkel hat sie reingeholt.“ Da werde ich gallig.

6. Wie weit ist Düsseldorf von Siegen entfernt?

125 Kilometer (Anmerkung des Autors: Er hat den kürzesten Weg).

7. Wie fährt man die Strecke besser/schneller – Auto oder Bahn?

Definitiv mit dem Auto. Bahn geht gar nicht. Haustür zu Haustür mit dem ÖPNV dauert rund drei Stunden. Mit dem Auto schafft man es, selbst mit dem üblichen Stau, in knapp zwei.

 8. Und was machen Sie während der Fahrt?

Vor allem konzentriere ich mich auf den Verkehr. Manchmal telefoniere ich, höre ein Hörbuch. (Anmerkung des Autors: Sozusagen außerhalb des Protokolls tauschen wir uns über Podcasts aus. Welchen Sender Jens Kamieth im Radio wählt, darf ich nicht schreiben)

 9. Wer sitzt eigentlich vor Ihnen?

Hendrik Wüst (Anmerkung des Autors: Der ist wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion).

10. Und hinter Ihnen?

Norbert Post, und auf dem Platz von Thorsten Schick sitzt jetzt Josef Rickfelder.

11. Mit wem von denen gehen Sie am liebsten in die Landtagskantine?

Hendrik Wüst. Sonst wäre Thorsten Schick mein Favorit.

12. Was ist Ihre Stärke – lieber reden, lieber zuhören?

Zuhören.

 13. Wie viele Kleine Anfragen gehen auf Ihr Konto?

Habe ich nicht gezählt. Ich denke, ich bin im oberen Mittelfeld. Eine ist noch in der Pipeline. Aufgrund eines Gesprächs mit der „Brücke“ wollte ich etwas zum Täter-Opfer-Ausgleich wissen. (Anmerkung: 99 waren’s zum Zeitpunkt des Gesprächs)

14. Was macht eigentlich Spaß an Politik?

Die Informationen und Kontakte, die man bekommt. Zu sehen, wie sich ein Thema entwickelt, an dem man arbeitet, und wie es dann möglicherweise auch umgesetzt wird.

15. Und was nervt?

Man kann Entscheidungen und Ziele in aller Regel nur im Konsens erreichen. Bei den eigenen Leuten spielt manchmal auch Gebietsproporz eine Rolle. Man muss sich mit dem politischen Gegner auseinandersetzen und zum Teil arrangieren. Man muss die Bundes- und die Kommunalpolitik berücksichtigen. Man kann nichts selbst intern gut beraten und sagen: So machen wir das.

16. Wenn Sie nicht Politik machen, was machen Sie dann (falls es dafür überhaupt Zeit gibt)?

Anmerkung des Autors: Bitte um Entschuldigung, Herr Kamieth, ich habe vergessen, die Frage zu stellen.

17. Ist Politik ein Beruf? Und wenn ja: Wie finden Sie das?

Ja. Das habe ich nicht zu bewerten. Man muss einfach sehen, dass man in vielen Bereichen des Lebens in eine Position kommt, wo man so viel macht, dass man davon auch leben können muss.

18. Kann/muss man Politik lernen?

Man lernt. Jeder kann mit Politik anfangen. Tut es ja auch, zum Teil ohne zu wissen, dass es Politik ist. Wenn ich bei der Stadt anrufe und sage, der Gullydeckel klappert, ist das der erste Schritt in die Politik.

19. Wünschen Sie sich manchmal in Ihren gelernten Beruf zurück?

Ich mache ihn noch, mit geringem Umfang. Und das finde ich auch sehr wichtig.

20. Wenn es bei Ihnen nicht die CDU geworden wäre – welche Partei dann?

Auch beim Wahlomat kommt bei mir CDU raus, mit großem Vorsprung — das ist einfach mein politisches Zuhause.

21. Begegnen Ihnen eigentlich auch manchmal Leute, die auf Parteien und Politik überhaupt nicht gut zu sprechen sind? (Und haben die vielleicht sogar recht?)

Permanent.

22. Haben Sie ein politisches Vorbild?

Nein. (Anmerkung: Antwort kommt nach längerem Schweigen)

23. Sie sind ja gar nicht von hier …?

In Fröndenberg werde ich bei Wikipedia als bedeutender Sohn der Stadt geführt. Ich bin im Alter von etwa vier Monaten nach Siegen gekommen. Das hier ist meine Heimat, ich möchte nirgendwo anders leben.

24. Politik liegt in der Familie – wo blieb das jugendliche Aufbegehren?

Das gab’s in anderen Bereichen.

25. Wie viele Freunde haben Sie auf Facebook?

1400-1500? (Anmkerung des Autors: Zum Zeitpunkt des Gesprächs: 1927)

26. Kennen Sie die alle?

Nein. Ich nehme aber nicht jede Freundschaftsanfrage an.

27. Bei Google gibt es Sie mit... Treffern – Googeln Sie sich auch schon mal selbst?

Das weiß ich doch nicht....

28. Haben Sie einen Lieblingsort/-platz in Siegen-Wittgenstein?

Ich fühle mich unheimlich wohl in meiner Wohnung. Und wenn ich mal die Seele baumeln lassen will, habe ich eine Ecke oberhalb von Meiswinkel mit einer phantastischen Fernsicht, bis tief ins Wittgensteiner Land, man sieht die Windräder in Hilchenbach, die Uni, das Wildenburger Land, man kann sogar bis ins Sauerland rüberschauen.

 29. Und gibt es außerhalb von Siegen-Wittgenstein einen zweitliebsten Ort, an dem Sie gern sind/wären?

In der Altmark, Heimat meines Vaters, in der Nähe von Stendal. Da sind wunderschöne Kiefernwälder.

30. Pils, Alt oder Kölsch?

Das hängt ein bisschen davon ab, wo ich bin. In erster Linie Pils, in Düsseldorf auch gern ein Alt.

31. Krüstchen oder Riewekooche?

Immer diese Oder-Fragen... Riewekooche.

32. Schwarz/Rot, Dunkelrot, Gelb, Grün oder Blau?

Als Zweitstärkster muss man sich sowieso keine Gedanken machen, und wenn wir Stärkste sind, muss man sehen, wie man eine vernünftige Lösung hinbekommt. Die Farbenlehre ist auch unvollständig: In Siegen gibt es ein gut funktionierendes Jamaika. Das Ziel ist, derjenige zu sein, der’s entscheidet.

33. Ein paar Stichworte: ... Turbo-Abi?

Mich nervt schon der Begriff. Es geht darum, G 9 da zu ermöglichen, wo es gewollt ist.

34. Route 57?

Dringend. Wichtig. So schnell wie möglich. Überfällig.

35. Sekundarschule? 

Wichtig für den ländlichen Raum.

36. Windkraft?

Im Einklang mit den Bürgern.Wichtiger Bestandteil, um emissionsfrei zu werden.

37. Umweltzone?

Muss wohl sein, darf aber nicht dazu führen, dass Handwerker nicht mehr zu ihren Kunden kommen.

38. Hygieneampel?

Pranger im Jahr 2017. Scheintransparenz.

39. Hauptschule?

Von Rot-Grün über Jahrzehnte diskreditiert und dann durch den demografischen Wandel nur noch in Ausnahmen haltbar.

40. Abschiebungen?

Müssen sein, wenn die rechtsstaatlichen Mittel ausgeschöpft sind.

41. Lügenpresse?

Der Begriff an sich ist schon ein Angriff auf die Demokratie, weil man damit die Freiheit der Presse an sich und das, worüber sie berichtet, infrage stellt.

42. Populismus?

Ist gefährlich.

43. Kommunal-Soli?

Bestraft die Kommunen, die sorgfältig wirtschaften. Und bringt nichts.

44. Förderschule?

Wichtiges Angebot für Eltern, die ihr Kind nicht in die Regelschule schicken möchten.

45. A 45?

Schlagader der Region. Muss dringend, vor allem für Schwerlast, ausgebaut werden.

46. Azubi-Ticket?

Nicht finanzierbar und angesichts der Ausbildungsvergütungen auch nicht erforderlich.

47. In wie vielen Kommunen im Kreis war die CDU 2012 stärkste Partei?

Nicht viele. Drei? (Anmerkung: Richtig)

48. Wie lang dauert eigentlich eine Bahnfahrt von Niederschelden nach Bad Laasphe?

Anderthalb Stunden? (Anmerkung: Etwas länger)

49. Und die Autofahrt von Siegen nach Bad Berleburg?

Hängt so ein bisschen vom Fahrer ab. Eine gute Stunde. (Anmerkung des Autors: Da sind andere schneller. Behaupten sie.)

50. Sind Sie das mal mit einem Elektroauto gefahren?

Nur als Bürgermeister auf dem Unteren Schlossplatz.

51. Wen hätten Sie gern als Top-Act für KulturPur 2018?

Robbie Williams.

52. Philharmonie Südwestfalen im Schellack oder Accu$er im Apollo?

Accuser — habe ich vorige Woche echt überlegt. Aber Speed oder Thrash Metal... Im Ergebnis dann doch lieber die Philharmonie.

53. Sportfreunde Siegen oder TuS Ferndorf – für welches Spiel kaufen Sie Karten?

Sportfreunde.

54. Ihr Lieblings-Emoji?

Habe ich nicht.

55. Siegen-Wittgenstein 2050 – welche Vision haben Sie?

Eine liebenswerte Region, wo die Menschen gern hinkommen, weil es gute Arbeitsplätze gibt und ein tolles touristisches Angebot.

56. Eine Regionale-Frage... Warum schon wieder?

Weil wir eine gute Bewerbung abgegeben haben.

57. Kommt man eigentlich mit Nettsein weiter?

Ja. Mein Ziel ist, meine Ziele nett zu erreichen. (Anmerkung des Autors: Die 57. Frage, die eigentlich erst die 56. war)

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WAHLKREIS II SIEGEN-WITTGENSTEIN

Falk Heinrichs ist 56 Jahre alt und wohnt in Wahlbach, wo er auch aufgewachsen ist. Bis 2012 war der gelernte Verwaltungsfachangestellte Berufssoldat. Dem Landtag gehört Heinrichs seit 2012 an; er ist Mitglied des Innen- und des Sportausschusses. Den Wahlkreis II in Siegen-Wittgenstein gewann er direkt. Auf der SPD-Landesliste kandidiert er auf Platz 24.

57 Fragen an Falk Heinrichs (SPD)

1. Wie geht es Ihnen?

Noch gut, danke.

2. Was machen Sie am 14. Mai gegen 20 Uhr?

Dann bin ich wahrscheinlich im Lyz.

3. Was ist zurzeit Ihr politisches Lieblingsthema – muss nichts mit Landespolitik zu tun haben?

Der Zusammenhalt in der Gesellschaft.

4. Wenn Sie eingeladen werden, von Vereinen, Unternehmen, Organisationen – worauf werden Sie angesprochen?

„Schön, dass Sie aus Düsseldorf extra hierhin kommen."

5. Welchen Satz können Sie nicht mehr hören?

„Ihr Politiker seid ja alle gleich.“

6. Wie weit ist Düsseldorf von Siegen entfernt?

Von Burbach genau 146 Kilometer.

7. Wie fährt man die Strecke besser/schneller – Auto oder Bahn?

Leider mit dem Auto.. Dabei würde ich viel lieber meine Bahncard nutzen. Mit dem Auto ist es einfach entspannter, obwohl man viele Staus hat.

8. Und was machen Sie während der Fahrt?

Ich telefoniere meistens. Ab und zu höre ich auch mal Musik.

9. Wer sitzt eigentlich vor Ihnen?

Dieter Hilser aus Essen.

10. Und hinter Ihnen?

Dagmar Andres. (Anmerkung des Autors: Rheinland)

11. Mit wem von denen gehen Sie am liebsten in die Landtagskantine?

Immer wieder gern mit Inge Blask, auch aus Südwestfalen. „Kaffeeklappe“ heißt die Kantine. Die ist oben ganz schön versteckt.

12. Was ist Ihre Stärke – lieber reden, lieber zuhören?

Stärken selbst zu beschreiben ist immer ein bisschen schwierig. Als Politiker sollte man vor allem zuhören können.

13. Worüber haben Sie zuletzt im Landtag geredet?

 Als Mitglied des Sport- und Innenausschusses über die Fan-Krawalle beim Fußballspiel Borussia Dortmund gegen Leipzig. (Anmerkung: Falk Heinrichs ist BVB-Mitglied. Er erzählt, dass er als kleiner Junge schon bei der Eröffnung des Westfalenstadions dabeigewesen ist)

14. Wie viele Kleine Anfragen gehen auf Ihr Konto?

Wir reden oder schreiben mit unseren Ministern direkt.

15. Was macht eigentlich Spaß an Politik?

Man muss den Willen zu Veränderung haben. Man muss vor allem sich selbst in die Pflicht nehmen und das nicht andere machen lassen.

16. Und was nervt?

Unehrlichkeit.

17. Wenn Sie nicht Politik machen, was machen Sie dann?

Dann versuche ich, zu Hause zu entspannen, gar nichts zu machen, vielleicht auch mal ein gutes Buch zu lesen.

18. Ist Politik ein Beruf? Und wenn ja: Wie finden Sie das?

Politik im Landtag und Bundestag ist tatsächlich ein Beruf geworden, weil man das Pensum ohne Vollzeit gar nicht schaffen kann. Man verbringt doch sehr viele Stunden mit Politik.

19. Kann/muss man Politik lernen?

Der gesunde Menschenverstand reicht eigentlich. Man muss ein politischer Mensch sein. Man lernt aber als Politiker jeden Tag neu dazu. Wie jeder Mensch.

20. Wünschen Sie sich manchmal in Ihren gelernten Beruf zurück?

Nein, ich wünsche mir den Beruf nicht zurück. Alles hat seine Zeit.

21. Wenn es bei Ihnen nicht die SPD geworden wäre – welche Partei dann?

Diese Frage hat sich mir nie gestellt, da ich in der SPD meine politische Heimat habe. Ich kann mich aber mit einigen wenigen Inhalten der Linken durchaus anfreunden. (Anmerkung des Autors: Aha: R2G?)

22. Begegnen Ihnen eigentlich auch manchmal Leute, die auf Parteien und Politik überhaupt nicht gut zu sprechen sind?

Leider viele. Das Gespräch ist das Wichtigste. Wenn man versucht, Sorgen und Nöte zu besprechen, relativiert sich manches.

23. Haben Sie ein politisches Vorbild?

Nein.

24. Politik liegt in der Familie – wo blieb das jugendliche Aufbegehren?

Mein Vater war Betriebsratsvorsitzender. Mein Großvater hatte sieben Kinder — das Einzige, was die Nazis ihm nicht verbieten konnten, war die Haarfarbe seiner Kinder. Die waren alle rot. Zusatzfrage: Und das Aufbegehren? Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, meine Eltern hatten sich getrennt. Und da ich zehn Jahre älter bin als meine Geschwister, kam ich schnell in die Verantwortung. Geld ranzuholen, damit es bei der Familie weitergeht – sonst wäre das Haus weg gewesen.

25. Wie viele Freunde haben Sie auf Facebook?

1200, können auch 1300 sein. (Anmerkung des Autors: Zum Zeitpunkt des Gesprächs: 1398)

26. Kennen Sie die alle?

Nein. Aber ich achte darauf, wen ich anklicke.

27. Bei Google gibt es Sie mit …. Treffern? Googeln Sie sich auch schon mal selbst?

Weiß ich wirklich nicht. Wieviele kriege ich denn? (Anmerkung: Zum Zeitpunkt des Gesprächs: 127 000)

28. Haben Sie einen Lieblingsort/-platz in Siegen-Wittgenstein?

Den schönsten Ausblick hat man in Schwarzenau, wenn man oben im Hüttental steht. Dieser Blick ins Edertal ist einfach phantastisch. (Anmerkung des Autors: Achtung: Wittgenstein! Hingeführt habe ihn der Bad Berleburger Otto Marburger, erzählt Heinrichs)

29. Und gibt es außerhalb von Siegen-Wittgenstein einen zweitliebsten Ort, an dem Sie gern sind/wären?

Ich bin unheimlich gern an der Ostsee, auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.

30. Pils, Alt oder Kölsch?

Pils.

31. Krüstchen oder Riewekooche?

Krüstchen.

32. Schwarz/Rot, Dunkelrot, Gelb, Grün oder Blau?

Am liebsten nur Rot.

33. Ein paar Stichworte: …. Turbo-Abi?

War ein Fehler. (Anmerkung: Das ist eindeutig)

34. Route 57?

Ganz wichtig für die Region.

35. Sekundarschule?

Für den ländlichen Raum ein Gewinn.

36. Windkraft?

So viel wie nötig. So wenig wie möglich.

37. Umweltzone?

Anscheinend wichtig, habe mich damit noch nicht beschäftigt.

38. Hygieneampel?

Geht in die richtige Richtung.

39. Hauptschule?

Die Eltern haben mit den Füßen abgestimmt.

40. Abschiebungen?

Müssen leider auch sein.

41. Lügenpresse?

Quatsch.

42. Populismus?

Wird wieder hoffähig, leider.

43. Kommunal-Soli?

Landesweit ein Erfolg, da die Anzahl der Kommunen mit Nothaushalt von 138 auf nur noch neun zurückgeführt werden konnte. Persönlich ein Erfolg, da ich mit meinen Fraktionskolleginnen und -kollegen erreicht habe, dass die Summe der Zahlungen der Geberkommunen halbiert wurde.

44. Förderschule?

Noch wichtig. Aber wenn Inklusion 100-prozentig funktionieren würde, brauchten wir keine Förderschulen mehr.

45. A 45?

Die Lebensader Südwestfalens.

46. Azubi-Ticket?

Finde ich gut, haben wir im Wahlprogramm, übrigens auf Initiative der Jusos und der SPD Siegen-Wittgenstein.

47. In wie vielen Kommunen im Kreis war die SPD 2012 stärkste Partei?

Anmerkung des Autors: Falk Heinrichs passt, es waren acht.

48. Wie lang dauert eigentlich eine Bahnfahrt von Niederschelden nach Bad Laasphe?

75 Minuten. (Anmerkung: Schön wär’s)

49. Und die Autofahrt von Siegen nach Bad Berleburg?

50 Minuten. (Anmerkung des Autors: Das machen die vielen Jahre Burbach-Erndtebrück)

50. Sind Sie das mal mit einem Elektroauto gefahren?

Nein.

51. Wen hätten Sie gern als Top-Act für KulturPur 2018?

Genesis in der alten Besetzung.

52. Philharmonie Südwestfalen im Schellack oder Accu$er im Apollo?

Kommt ganz auf meine Stimmung an.

53. Sportfreunde Siegen oder TuS Ferndorf – für welches Spiel kaufen Sie Karten?

TuS Ferndorf. (Anmerkung des Autors: Achtung: Kreuztal! Da kennt jemand seinen Wahlkreis)

54. Ihr Lieblings-Emoji?

Der Zwinkerer.

55. Siegen-Wittgenstein 2050 – welche Vision haben Sie?

Dass wir immer noch industriestärkste Region sind, dass noch mehr Menschen sich hier wohl fühlen und der demografische Faktor uns doch nicht so trifft, wie es manchmal den Anschein hatte.

56. Eine Regionale-Frage... Warum schon wieder Südwestfalen?

Weil wir einfach eine tolle Region sind, weil wir es verdient haben und weil der ländliche Raum von unserer Landesregierung optimal gefördert wird.

57. Kommt man eigentlich mit Nettsein weiter?

Es schadet nicht.

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Anke Fuchs-Dreisbach feiert am 13. April ihren 40. Geburtstag. Sie lebt in ihrem Heimatdorf Sassenhausen, wo sie auch Ortsvorsteherin ist. Ist von Beruf Physiotherapeutin, hat vorher Schornsteinfegerin gelernt. Auf der CDU-Landesliste kandidiert sie auf Platz 43 und erstmals im Siegen-Wittgensteiner Wahlkreis II.

57 Fragen an Anke Fuchs-Dreisbach (CDU)

1. Wie geht es Ihnen?

Vielen Dank, sehr gut. Die Sonne scheint — alles bestens.

2. Was machen Sie am 14. Mai gegen 20 Uhr?

Ich hoffe, mit Familie und Freunden zusammen feiern zu können, vielleicht im Bürgerhaus in Bad Berleburg. Anmerkung des Autors: Hier spricht die Wittgensteinerin.

3. Was ist zurzeit Ihr politisches Lieblingsthema – muss nichts mit Landespolitik zu tun haben?

Für unsere Region ist mir die Verkehrsanbindung ganz wichtig.

4. Wenn Sie im Wahlkreis bei Parteifreunden unterwegs sind, worüber sprechen Sie?

Natürlich die Verkehrsanbindung, und über den Breitbandausbau, der dringend notwendig ist, sowohl für die Dörfer als auch für die Gewerbegebiete.

5. Wenn Sie eingeladen werden, von Vereinen, Unternehmen, Organisationen – worauf werden Sie angesprochen?

Auch auf diese Themen.

6. Sie sind natürlich gut in Ihrer politischen Arbeit. Aber: Gibt es irgendetwas, wo Sie noch besser werden möchten?

Verbessern kann man sich immer, kein Mensch ist perfekt.

7. Was ist im Moment das wichtigste Thema aus Ihrem Wahlkreis, für das Sie in Düsseldorf arbeiten möchten?

Die Verkehrsanbindung ist das zentrale Thema. Bei Firmenbesuchen werde ich immer wieder damit konfrontiert. Und es geht nicht nur um den Schwerlastverkehr.

8. Welchen Satz können Sie nicht mehr hören/sagen?

Gibt es da einen? (Anmerkung: Sie scheint leidensfähig zu sein)

9. Wie weit ist Düsseldorf von Siegen entfernt?

Von Sassenhausen drei Stunden Fahrzeit.

10. Wie fährt man die Strecke besser/schneller – Auto oder Bahn?

In Sassenhausen fahren nur Schulbusse. Kurzum: Die richtige Routine fürs Pendeln in die Landeshauptstadt muss sich erst noch einstellen.

11. Was ist Ihre Stärke – lieber reden, lieber zuhören?

Fifty- Fifty, das ist ausgewogen. Ich finde Zuhören ganz wichtig.

12. Reden Sie gern?

Fragen Sie mal meinen Mann. (Anmerkung: Da kennt sie Frage 14 noch nicht)

13. Und viel?

Zu Hause ja.

14. Zu viel?

Da müssen Sie meinen Mann fragen.

15. Können Sie auch Sonntagsreden?

Sonntags reden oder Sonntagsreden? (Anmerkung: Schlagfertig. Und nicht geantwortet. So geht Politik)

16. Worüber würden Sie zuerst im Landtag reden?

 Über die ländlichen Räume. Dafür möchte ich mich stark machen. Ich möchte eine Stimme sein, da ich gerade unseren ländlichen Raum nicht in Düsseldorf vertreten sehe — von Düsseldorf aus gesehen ist das übrigens auch das Siegerland. (Anmerkung des Autors: Also: Wir reden hier nicht über Wittgenstein und das städtische Siegen, sondern Siegen-Wittgenstein als gemeinsamen ländlichen Raum)

17. Was macht eigentlich Spaß an Politik?

Über die ländlichen Räume. Dafür möchte ich mich stark machen. Ich möchte eine Stimme sein, da ich gerade unseren ländlichen Raum nicht in Düsseldorf vertreten sehe — von Düsseldorf aus gesehen ist das übrigens auch das Siegerland. (Anmerkung des Autors: Also: Wir reden hier nicht über Wittgenstein und das städtische Siegen, sondern Siegen-Wittgenstein als gemeinsamen ländlichen Raum)

17. Was macht eigentlich Spaß an Politik?

Mir gefällt, wenn man für eine gemeinsame Sache, die man gut findet, abstimmt und man dann etwas erreichen kann. Man sieht dann auch, dass es in der Stadt vorwärts geht. Auch bei Themen, die beim Bürger vielleicht nicht so beliebt sind, wie zum Beispiel die Haushaltskonsolidierung. Es muss nun mal sein. Und wenn wir uns mit gemeinsamer Kraft im Rat dafür einsetzen und etwas für Bad Berleburg schaffen, dann ist das ein gutes Gefühl, daran mitgearbeitet zu haben, Ideen mit eingebracht zu haben. Das macht Freude. (Anmerkung des Autors: Seit 2009 ist Anke Fuchs-Dreisbach Ortsvorsteherin, seit 2014 Stadtverordnete und 2. stellvertretende Bürgermeisterin — fast noch ganz frisch, dieser Einstieg in die Politik)

18. Und was nervt?

Manchmal ziehen sich Sitzungen in die Länge.

19. Wenn Sie nicht Politik machen, was machen Sie dann (falls es dafür überhaupt Zeit gibt)?

Ich bin gern zu Hause, ich bin nicht so reiselustig. Wir haben ein wunderschönes Haus gebaut, da gibt es noch zu tun an der Außenanlage. (Anmerkung: Und dann gibt es noch den Beruf: Anke Fuchs-Dreisbach ist angestellte Physiotherapeutin, seit 15 Jahren in einer Praxis in Bad Laasphe)

20. Ist Politik ein Beruf? Und wenn ja: Wie finden Sie das?

Ja. Man verbringt dort seine Zeit, und man bekommt dafür eine Entlohnung. Mein Einstieg war die ehrenamtliche Tätigkeit als Ortsvorsteherin.

21. Kann/muss man Politik lernen?

Ja. Ich habe einen handwerklichen Beruf gelernt und einen Gesundheitsberuf. Ich werde auf jeden Fall noch lernen müssen.

22. Wenn es bei Ihnen nicht die CDU geworden wäre – welche Partei dann?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Und warum die CDU? Mein Vater war politisch sehr interessiert und war Parteimitglied, ich bin in die CDU eingetreten, als ich Ortsvorsteherein wurde.

23. Begegnen Ihnen eigentlich auch manchmal Leute, die auf Parteien und Politik überhaupt nicht gut zu sprechen sind?

Häufig, ich würde sogar sagen, die Mehrheit. Parteien werden zurzeit ziemlich beschimpft. Ich versuche zu vermitteln, dass Jeder das Beste will und das Beste gibt.

24. Haben Sie ein politisches Vorbild?

Kein politisches. Mein Vorbild sind meine Eltern, mein Vater ist leider schon verstorben. Sie sind bescheiden, einfach und ehrlich.

25. Wie viele Freunde haben Sie auf Facebook?

Es sind über 800. (Anmerkung des Autors: Zum Zeitpunkt des Gesprächs: 872)

26. Kennen Sie die alle?

Ja.

27. Bei Google gibt es Sie mit …. Treffern? – Googeln Sie sich auch schon mal selbst?

Weiß ich nicht. Sollte man das regelmäßig tun?

28. Haben Sie einen Lieblingsort/-platz in Siegen-Wittgenstein?

In der Küche meiner Mutter.

29. Und gibt es außerhalb von Siegen-Wittgenstein einen zweitliebsten Ort, an dem Sie gern sind/wären?

Ich bin gern am Bodensee. Da ist das Leben so entschleunigt, die gehen alle etwas entspannter als wir hier.

30. Pils, Alt oder Kölsch?

Pils. Aus Bad Laasphe.

31. Krüstchen oder Riewekooche?

Beides eigentlich — Krüstchen. Wittgensteiner Krüstchen.

32. Schwarz/Rot, Dunkelrot, Gelb, Grün oder Blau?

Schwarz allein stand nirgends? Da wäre natürlich ideal, die Mehrheit zu haben.

33. Ein paar Stichworte: …. Turbo-Abi?

Kann funktionieren. Funktioniert auch in anderen Bundesländern.

34. Route 57?

Planungen müssen dringend in Angriff genommen werden.

35. Sekundarschule?

Anmerkung des Autors: Anke Fuchs-Dreisbach sagt nichts. Außer: Sie schreiben schon, aufgrund meines Gesichtsausdrucks?

36. Windkraft?

Energiewende ja, aber in den ländlichen Räumen mit Augenmaß, mehr Entscheidungsfreiheit für Kommunen.

37. Umweltzone?

Anmerkung des Autors: Ein Blick spricht Bände. Siehe Frage 35.

38. Hygieneampel?

Nein. Ein Bürokratiemonster.

39. Hauptschule?

Gerne. Dreigliedriges Schulsystem finde ich gut, war immer erfolgreich.

40. Abschiebungen?

Bei abgelehnten Asylbewerbern, ja.

41. Lügenpresse?

Dazu habe ich keinen Bezug.

42. Populismus?

Kommt immer wieder vor. Man muss tolerant genug sein, das auszuhalten.

43. Kommunal-Soli?

Leidiges Thema, schön wär’s ohne.

44. Förderschule?

Man sollte keine weiteren schließen. Die, die bestehen, sollten bestehen bleiben, da die Kinder dort nach ihren Fähigkeiten gefördert werden.

45. A 45?

Wichtig.

46. Azubi-Ticket?

Bin mir nicht sicher, ob das funktionieren würde — wenig sinnvoll.

47. In wie vielen Kommunen im Kreis war die CDU 2012 stärkste Partei?

Drei? (Anmerkung: Passt)

48. Wie lang dauert eigentlich eine Bahnfahrt von Niederschelden nach Bad Laasphe?

Ewig, bestimmt zwei Stunden. (Anmerkung: Fast)

49. Und die Autofahrt von Bad Berleburg nach Siegen?

45 Minuten, 40 Minuten, je nachdem. (Anmerkung des Autors: So schnell ist weder der Mitbewerber noch die Nachbarschaft aus dem 126er Wahlkreis. Liegt bestimmt daran, dass nur sie nach d i e s e r  Fahrtrichtung gefragt wurde)

50. Sind Sie das mal mit einem Elektroauto gefahren?

Nein.

51. Wen hätten Sie gern als Top-Act für KulturPur 2018?

Peter Maffay, bevor er in Rente geht.

52. Philharmonie Südwestfalen im Schellack oder Accu$er im Apollo?

Eher zur Philharmonie.

53. Sportfreunde Siegen oder TuS Ferndorf – für welches Spiel kaufen Sie Karten?

Ferndorf. (Anmerkung des Autors: Fairerweise hätte ich Erndtebrück anbieten sollen, oder?) Wenn, Fußball, dann Kreisklasse in Sassenhausen.

54. Ihr Lieblings-Emoji?

Der Lachende.

55. Siegen-Wittgenstein 2050 – welche Vision haben Sie?

Vermutlich alles digitalisiert, vielleicht gibt es sogar andere Fortbewegungsmittel, als wir uns jetzt vorstellen können. Wenn man sieht, was sich in den letzten 30 Jahren getan hat, könnte es gut sein, dass es eine ganz andere Welt ist.

56. Eine Regionale-Frage... Warum schon wieder Südwestfalen?

Das haben wir verdient.

57. Kommt man eigentlich mit Nettsein weiter?

Nett und kämpferisch. Nettsein ist eine gute Grundvoraussetzung. Aber man muss auch einen starken Willen und Durchsetzungsvermögen haben. Zusatzfrage: Frauen mehr als Männer, in der Kommunalpolitik auf dem Land? Anmerkung - Die Antwort als Frage von Anke Fuchs-Dreisbach: Ist das in der Stadt anders?

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