Siegen-Wittgenstein. . Außerdem: Matt Simons, Clueso, Nina Attal,... Und es wird das letzte Zeltfestival für Wolfgang Suttner sein – zumindest als Festivalleiter.
- Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner geht in Ruhestand, Nr. 27 wird sein letztes Festival
- Eingespieltes Team, reibungslose Abläufe gute Kontakte zu Künstler-Agenturen
- Team setzt auf „ehrliche, klare, kernige Musikalität“ – zurück zu den Wurzeln
Das Erfolgsrezept für Kultur Pur, Wolfgang Suttner wird nicht müde es zu betonen, sind Zelte, Bäume, gut gelauntes Publikum und eben Kultur. Ausgabe 27 wird das letzte Zeltfestival auf dem Giller sein, das der scheidende Kreiskulturreferent leiten wird. Und eben weil es seine Abschiedsvorstellung als Festivalchef ist, drückt Suttner Kultur Pur 27 noch einmal seinen Stempel auf. Vielleicht noch mehr als er das ohnehin in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten tat.
Das Konzept
„Ehrliche, klare, kernige Musikalität“ soll mit diesem Programm im Mittelpunkt von Kultur Pur 27 stehen, das Handgemachte – was nicht heißt, dass das bei den vergangenen 26 Ausgaben anders war. Das kleine Festival von 1991, „damals irgendwas mit Licht und Natur“ (Suttner), hat eine Größenordnung erreicht, in der sich die Macher fragen, ob sie noch größer und erfolgreicher werden können – und wollen. Dann lieber ein bisschen zurück zu den Wurzeln. Das Team ist eingespielt, garantiert reibungslose Abläufe hinter den Kulissen, hat gute Kontakte zu den Künstler-Agenturen.
Die Topacts
Roger Hodgson ist so ein Stempel. „Einer der eindrucksvollsten Acts, die ich jemals hier oben gesehen habe“, sagt Suttner – und nach eigener Aussage ist der Supertramp-Sänger ein großer Kultur-Pur-Freund. Als „Hippietyp“ (Suttner) schätze er das Flair.
Bevor Sarah Connor gebucht wurde, sollten die Mitarbeiter einen Fragebogen dazu ausfüllen; ob die Sängerin zu Kultur Pur passt. Die Reaktionen: Alles zwischen „bestenfalls das kleine Zelt mäßig voll“ und „das wird der Knaller“. Das Publikum tendiert zu Letzterem: Beide Konzerte der Sängerin, die sonst vor 10 000 statt 2500 Menschen spielt, sind ausverkauft – und die Macher sind inzwischen überzeugt. „Mit dem ‘Muttersprache’-Album ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt“, sagt Suttner. Und für ihre Bühnenshow muss die Zeltkonstruktion verstärkt werden.
Genauso Clueso. „Das neue Album ist erdiger, anspruchsvoller“, sagt Suttner, nicht das „Besinnlichkeitsgedudel“ mancher deutscher Künstler. Umso größer die Freude, dass es nun geklappt hat mit Clueso – „ein Künstler, der die letzten Jahre nicht zu kriegen war.“
Matt Simons ist omnipräsent mit „Catch & Release“ im Radio – und am Pfingstfreitag auf dem Giller.
„Die Philharmonie Südwestfalen wurde uns 1991 vom Landrat aufgezwungen“, erzählt Suttner; Motto: Wenn Ihr ein Festival macht, nehmt gefälligst auch den „Klangkörper Südwestfalen“. Das Orchester überzeugt längst Jahr für Jahr mit Programmen, die deutlich über das hinausgehen, was landläufig von Philharmonikern erwartet wird. Diesmal: ein Best-of zum 60. Geburtstag des Orchesters, „Liebe, Sterne Sport und Mord“.
Die Blues Pills wurden zusammen mit dem Verein Rock Freaks ins Boot geholt, die Rocker aus Schweden platzierten ihr Album auf Platz 1 der deutschen Charts. Zur Abteilung Geheimtipp gehört auch die Französin
Nina Attal mit einer Mischung aus Funk und Soul. Orga-Leiter Jens von Heyden: „Die hatte ich seit Jahren auf dem Schirm.“
Der Abschied
Kultur Pur ist sein Baby, wer das so lange macht wie Suttner, muss das Ende zwangsläufig als Einschnitt empfinden. „Die Vorstellung, nicht mehr dabei zu sein – mir ist schon komisch zumute“, sagt er. Aber irgendwann müsse man eben loslassen – und Urlaub an Pfingsten könne ja auch mal nett sein. Andere machen am langen Wochenende frei, „wir machen Festival.“ Und Urlaub geht auch auf der Ginsberger Heide.
>>KARTEN-INFO:
Der Vorverkauf beginnt Samstag, 25. März, um 10 Uhr, im Siegener Kulturhaus Lyz.
Tickets gibt es auch unter 01803/74 26 54 und auf kulturpur27.de
Top-Acts bei "KulturPur" 2017
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