Siegen. . Fünf weitere Regionen wollen das Konzept regionales Online-Warenhaus übernehmen. Die Billiton GmbH verhandelt über Technologie im ganzen Land.

  • Erfolgreiches Konzept durch regionale Identität und „Rundum-sorglos“-Paket
  • IT-Struktur wird an Betreibergesellschaften vor Ort verkauft
  • Verhandlungen mit Akteuren vor Ort, um Region insgesamt voranzubringen

Als regionales Online-Warenhaus startete Lokaso in Siegen und Umgebung Anfang September 2016 seinen Betrieb. Und die Idee, dass sich Einzelhändler vor Ort auf einer gemeinsamen Online-Plattform zusammenschließen, verbreitet sich über die Grenzen des Siegerlands hinaus: In fünf weiteren Regionen sind die Weichen für den Markteintritt von Lokaso gestellt. „Das ist schon ein Highlight für Siegener Technologien“, sagt Patrick Schulte, Geschäftsführer der Billiton GmbH, Entwickler und Betreiber des Lokaso-Konzept vor Ort.

Warum ist das Konzept von Lokaso so erfolgreich?

Die Technologien, die hinter Lokaso stecken, werden an die interessierte Region verkauft und dort von einem regionalen Unternehmen betrieben – „das schafft regionale Identität“, so Schulte. „Außerdem bieten wir ein ‘Sorglos-Paket’: Wir klären alle technischen Fragen für die Einzelhändler, bieten Technologien und Knowhow.“

Patrick Schulte, Geschäftsführer Lokaso Siegen
Patrick Schulte, Geschäftsführer Lokaso Siegen © Billiton GmbH

Hinzu komme, das Lokaso für den Kunden versandkostenfrei ist – die Lieferung erfolgt am Tag der Bestellung; dank eigener Logistik. „Außerdem bieten wir mit zurzeit 1,7 Millionen Produkten ein sehr großes Sortiment an“, betont Schulte. Der Schlüssel zum Erfolg: Kunden in der eigenen Region das Gefühl geben, das, was er sucht, auch wirklich zu finden.

Welche Regionen möchten Lokaso an den Start bringen?

Mit Oelde, Beckum, Rheda-Wiedenbrück und Ennigerloh seien bereits im Dezember die Verträge unterschrieben worden, so Schulte. Für die Region Bigge um Olpe, Drolshagen und Wenden-Gerling erfolge die Vertragsunterzeichnung symbolisch auf der Messe Euroshop, 5. bis zum 9. März.

„Wir sind mit möglichen Betreiberregionen vom Timmendorfer Strand bis Garmisch; von Frankfurt/Oder bis Viersen im Gespräch“, sagt Schulte. Ein Partner in Spanien evaluiere derzeit, ob Lokaso am spanischen Markt erfolgreich seien könnte, etwa in der Großstadt Dos Hermanos in der Provinz Sevilla.

Wie funktioniert der Markteintritt von Lokaso in anderen Regionen?

Eine gemeinsame IT-Struktur, die sich auf das jeweilige Geschäftsfeld sowohl technisch als auch in Bezug auf das Design anpassen lässt, bildet die Grundlage. Mittlerweile sind die zugrunde liegenden Technologien ausgegliedert in die Lokaso GmbH.

Paula Böhmer, Projektleiterin Lokaso Siegen
Paula Böhmer, Projektleiterin Lokaso Siegen © Billiton GmbH

Die werden als Mietlizenz an die Betreibergesellschaft der neuen Region verkauft, die Betreibergesellschaft unterschreibt einen Vertrag über Lizenz und Betrieb von Lokaso und erhält ein Betreiberhandbuch.

„Wir liefern das Wissen, die Technologien und Hilfestellungen bei den gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für Lokaso“, erklärt Patrick Schulte.

Was kommt auf eine neue Lokaso-Region zu?

Jede Region die hinzukomme, brauche den eigenen Betreiber, betont Projektleiterin Paula Böhmer: „Wir können vor Ort Strukturen wie etwa die gute Fee nicht liefern.“ Die gute Fee ist ein Service, den Kunden bei offenen Fragen in Anspruch nehmen können. Druckereien, Verlage, Agenturen oder Logistiker seien potenzielle Betreiberunternehmen. Gemeinsam mit Landräten, Bürgermeistern, Einzelhandelsverbänden, IHK, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing werde besprochen, ob das Projekt im Sinne der gesamten Region sei.

„Uns ist wichtig, alle Beteiligten an einen Tisch zu bringen“, betont Schulte. Erst nach mehreren Gesprächen, wenn die Betreibergesellschaft immer noch Interesse hat, würden Verträge unterzeichnet. „Die Betreiber übernehmen die Akquise der Einzelhändler vor Ort, klären die Frage, wer die gute Fee ist, gehen auf Kundenfragen ein und organisieren die Logistik“, so Böhmer.

>>>>INFO: Kooperation der Nachbarregionen geplant

Neue geplante Funktion: Wenn ein Produkt in der eigenen Region nicht verfügbar ist, sollen Kunden bald Produkte aus der nächstgelegenen Region angezeigt bekommen.

„Es würde aber nur dann angezeigt, wenn es wirklich nicht in der eigenen Region verfügbar ist“, betont Patrick Schulte