Burbach. . Das Deutschrock-Festival “Feuer & Eis“ an der Flüchtlingsunterkunft in Burbach ist laut Veranstalter abgesagt. Das Festival war in die Kritik geraten, weil den gebuchten Bands wie Frei.Wild und Krawallbrüder Nähe zum Rechtsextremismus unterstellt wird.

Das für September 2015 in Nachbarschaft zur Flüchtlingsunterkunft in Burbach geplante Deutschrock-Festival ist abgesagt worden. Das teilt Sascha Wießner, Geschäftsführer des Veranstalters Wievent, auf der Festival-Facebook-Seite mit. „Es tut uns leid, aber der Druck ist einfach zu groß.“

Einen Ersatzaustragungsort gibt es nicht. Das "Feuer & Eis"-Festival werde aus dem Terminkalender 2015 gestrichen. Bislang hatte Wießner betont, an den Plänen festzuhalten und im Areal Dillenburg, Haiger und Siegen eine solche Veranstaltung etablieren zu wollen.

Das Drei-Tage-Festival, auf denen Bands wie Frei.Wild und Krawallbrüder als Headliner auftreten sollten, war in die Kritik geraten, da einem Teil der Bands Nähe zum Rechtsextremismus unterstellt wird.

Außerdem war infrage gestellt worden, ob in unmittelbarer Nachbarschaft zu bis zu 700 Flüchtlingen eine solche Großveranstaltung sinnvoll sei.

Feuer&Eis-Festivalmacher distanzieren sich von rechtem Gedankengut

„Ich mache keinen Hehl daraus, dass mir bei dem Gedanken an ein solches Festival unwohl ist“, hatte Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers betont. Die Bands selbst und der Konzertveranstalter distanzieren sich von nationalem Gedankengut. „Ich weiß, dass Deutschrock einen braunen Ruf hat. Wir sind aber weder links, noch rechts – und schon überhaupt nicht rechtsextrem“, hatte Wießner dieser Zeitung gesagt, als bekannt geworden war, dass das Festival in Burbach stattfinden soll.

Veranstalter – Schuld an Absage liegt bei den Medien

Die Internetpräsenz, auf der bereits Karten verkauft wurden, ist vom Netz. Auf grauem Hintergrund ist dort nur noch der Hinweis zu lesen „Das Feuer & Eis Festival 2015 wurde ABGESAGT!“ – mit einem Verweis auf die Stellungnahme bei Facebook. Darin macht der Veranstalter die Medien für die Absage verantwortlich.

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„Uns blutet das Herz beim Verfassen dieses Textes, dennoch ist es die einzige logische und sinnvolle Konsequenz, verfolgte man die Pressestimmen der vergangenen Woche.“ Es sei nach der Berichterstattung „fast unmöglich, einen geeigneten Austragungsort, geschweige denn Genehmigungen und Zuspruch seitens der Behörden zu bekommen.“ Es sei geplant gewesen, der Stadt – gemeint ist die Gemeinde Burbach – „eine amtliche Spende“ abzutreten: „Aber wenn man uns so dermaßen gegen das Schienbein tritt, sehen auch wir nicht weiter ein, noch länger vor den Ämtern zu kriechen!“ Das Geld für bereits erworbenen Tickets soll erstattet werden.

Der Eigentümer des Geländes, die Gewerbepark Siegerland GmbH, hatte sich vor einer Woche von dem mit dem Veranstalter bereits unterzeichneten Vertrag, in dem das Gelände explizit „zur Durchführung eines Musikfestivals“ vermietet wurde, distanziert.