Neheim. . Wegen einer Absatzkrise in den USA und verschärfter deutscher Exportbestimmungen hat sich der Neheimer Waffenhersteller Umarex seit Sommer 2013 von mehr als 100 Zeitarbeitnehmern (Leiharbeitern) getrennt.
Auch wurde die Anzahl der Heimarbeiter reduziert. In der Neheimer Stammbelegschaft wurde sechs Mitarbeitern betriebsbedingt gekündigt. „Auch wenn die derzeitige Auftragslage nicht sehr gut ist, beabsichtigen wir zurzeit nicht, weitere feste Mitarbeiter zu entlassen“, erklärt der geschäftsführende Umarex-Gesellschafter Wulf-Heinz Pflaumer.
Eine solche Zusage sei bei einer weiteren Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen aber nicht mehr zu halten. „Wir müssen erst das Jahr 2015 abwarten“, sagt Pflaumer. Angesichts der aktuellen Lage sei der Plan für den Neubau eines Werks im Voßwinkeler Gewerbegebiet „Gut Nierhof“ erst einmal auf Eis gelegt.
Absatzkrise durch Munitionsmangel
Die Absatzkrise in den USA wurde durch Munitionsmangel verursacht. Nachdem der Verkauf von Kleinkaliber-Gewehren in den USA zunächst boomte, zeichnete sich eine Munitionsknappheit beim Kaliber „22long rifle“ ab. Denn in den USA erwerben viele Käufer eines Kleinkaliber-Gewehres gleich mehrere Tausend Schuss Munition, was dann in der Masse an verkauften KK-Gewehren die Produktionskapazitäten der Patronenhersteller deutlich übersteigt. So kann Umarex schwerlich KK-Gewehre verkaufen, wenn der Käufer keine Munition erhält.
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Bei den verschärften deutschen Waffen-Ausfuhrbedingungen sieht es so aus, dass der Export nach Russland oder in die Ukraine augenblicklich nicht möglich ist. Lieferverbote gelten mittlerweile auch für einige Länder des mittleren Ostens oder in Südamerika.
Bei den aus Zeitarbeitsfirmen stammenden Beschäftigten erreichte Umarex im Sommer 2013 mit 130 Leiharbeitern den Höchststand. Nachdem Ende 2013 noch 42 Zeitarbeitnehmer (umgerechnet auf Vollzeit-Kräfte) für Umarex tätig waren, sind es heute nur noch 12 Zeitarbeitnehmer.
PW-Group wächst weltweit
Ein erfreuliches Bild zeigt die weltweite Beschäftigungs-Entwicklung in der PW-Group, zu der neben Umarex insbesondere auch der im Jahr 1993 von Umarex erworbene Waffenhersteller Walther gehört. Walther expandierte stark in den USA, so dass zur PW-Group heute weltweit insgesamt knapp 950 Mitarbeiter gehören; im Vergleich zu Dezember 2012 sind dies knapp 100 Mitarbeiter mehr.