Neheim..
Auch im Jubiläumsjahr 2012 stehen beim Waffenhersteller Umarex die Zeichen auf Wachstum. Das Unternehmen feiert am 17. Dezember 2012 sein 40-jähriges Bestehen.
Insbesondere wegen des florierenden Geschäfts in den USA wird die Firma Umarex erstmals in ihrer 40-jährigen Geschichte im Geschäftsjahr 2012 mehr als 200 Mio. Euro Umsatz erzielen. Der Waffenproduzent erreicht somit im Vergleich zu 2011 ein zweistelliges, prozentuales Umsatz-Plus und rechnet auch 2013 mit einem ähnlichen Wachstum.
Mit der Expansion in den USA ist auch der Bau eine neuen Werks in Fort Smith, Arkansas, verbunden. „Wir werden dort im nächsten Jahr eine Vertriebs- und Produktionsfirma, die ,Walter Arms Inc.’, errichten, die nach Fertigstellung rund 100 Mitarbeiter beschäftigen wird“, berichtet Umarex-Geschäftsführer Wulf-Heinz Pflaumer und beziffert die Umarex-Investition in den USA auf 10 Mio. Euro. Hinzukommen direkte und indirekte Fördermittel d des US-Bundesstaats Arkansas: Neben Investitionsbeihilfen erhält Umarex kostenlos ein voll erschlossenes Grundstück.
„Wir wollen in den USA spezielle kleine Waffen herstellen, die wir wegen US-Gesetze nicht aus Deutschland in die USA exportieren dürfen“, begründet Pflaumer den neuen Produktionsstandort. Die deutschen Standorte der Umarex-Gruppe würden darunter aber nicht leiden, weil es sich bei den Produkten aus dem neuen US-Werk um Kleinwaffen handelt, die bisher noch gar nicht von Umarex hergestellt wurden.
Eine weitere Großinvestition plant Umarex im nächsten Jahr im Voßwinkeler Gewerbegebiet „Gut Nierhof“. Dort wird für einen zweistelligen Millio nenbetrag ein neues Werk entstehen. „Dies wird sicherlich auch zu einer Erweiterung unseres Neheimer Stammpersonals führen“, lächelt Pflaumer. Derzeit gehören 350 Mitarbeiter zur Neheimer Belegschaft, hinzukommen 190 Heimarbeiter und aktuell 100 Leiharbeiter, die ebenfalls fürs Neheimer Werk tätig sind. Weltweit beschäftigt Umarex 850 Mitarbeiter.
Weltweit 850 Mitarbeiter
Neben den USA verzeichnet Umarex aber auch in Deutschland und in anderen Ländern erfreuliche Entwicklungen. „Wir haben in den vergangenen drei Jahren in einigen deutschen Bundesländern die Polizei mit Dienstwaffen ausgestattet. Auch die Polizei in Malaysia haben wir mit Waffen ausgerüstet und vor Kurzem bekam unsere Tochtergesellschaft Carl Walther in Ulm den Auftrag, 45 000 Stück P-99-Pistolen an die Polizei in den Niederlanden zu liefern“, berichtet Pflaumer.
Zum kontinuierlichen Umarex-Geschäft gehört der Verkauf von Luftdruckwaffen und Signalpistolen. Hinzukommen Waffen mit scharfer Munition, insbesondere von der Tochterfirma Walther, sowie die Hochleistungs-Präzisionswaffen für die Sportschützen.
Bei der Vermarktung nutzt Umarex das System der Replika-Waffe. So prangt an Waffen, die mit einer besonderen technischen Ausstattung im Hause Umarex hergestellt wurden, das Markenzeichen eines großen internationalen Herstellers wie z. B. Colt oder Beretta. Auch wenn solche Lizenzvereinbarungen kostenträchtig sind, lohnt sich dies für Umarex. Denn Waffenkunden kaufen ähnlich markenbewusst wie Kunden in anderen Bereichen (Mode etc.). Mittlerweile gibt es allerdings auch im eigentlichen Waffengeschäft Kooperationen zwischen Unternehmen, die früher im scharfen Wettbewerb miteinander standen. „Diese Kooperation sehe ich als größten Erfolg meiner langjährigen Arbeit an“, meint Wulf-Heinz Pflaumer und freut sich jetzt auf den Festakt zur 40-Jahr-Feier der Firma am 17. Dezember. Am gleichen Tag wird Pflaumer 70 Jahre alt. Für die Belegschaft gibt es an einem anderen Tag eine exklusive Weihnachtsfeier.
HINTERGRUNDWISSEN
Die Firma Umarex gehört je zur Hälfte den Familien Pflaumer und Wonisch. Die Senioren Wulf-Heinz Pflaumer und Franz Wonisch, die den Betrieb aufgebaut haben, konzentrieren sich heute auf die strategische Geschäftsführung. Die Söhne Eyck Pflaumer und Martin Wonisch sind heute für das operative Geschäft zuständig und zeichnen als geschäftsführende Gesellschafter von Umarex. Zur Geschäftsführungsriege gehört auch Olaf Beisheim (Geschäftsführer Technik).