Laer. Bei Nässe rutschen regelmäßig Autofahrer, die von Meschede kommen aus der Kurve, krachen gegen den Bordstein, gegen das Geländer oder in den Gegenverkehr. Zuletzt ereignete sich so ein Unfall Samstag vor einer Woche - drei Personen wurden verletzt.

Immer wenn es regnet, dann fürchten die Bewohner von Laer Schlimmes. Denn dann rutschen regelmäßig Autofahrer, die von Meschede kommen und auf die Brücke Richtung Enste einbiegen, aus der Kurve, krachen gegen den - schon erhöhten Bordstein, gegen das Geländer oder in den Gegenverkehr. Zuletzt ereignete sich so ein Unfall Samstag vor einer Woche - drei Personen wurden verletzt.

Sie traue sich schon kaum noch auf die Brücke, sagt Agnes SchulteAlbert vom gleichnamigen Holzhandel. Kinder schicke sie nur in Begleitung. „Abends gehe ich möglichst gar nicht mehr darüber.“ Für sie ist klar: Diese Unfallhäufung hängt zusammen mit der Fahrbahndecken-Erneuerung. „Seitdem ist die Straße bei Regen rutschiger.“

Neuer Fahrbahnbelag, bessere Beschilderung

Da pflichtet ihr Birgit Lempa bei. Auch sie hat sich nach dem jüngsten Unfall an unsere Zeitung gewandt. Und verweist darauf, dass die Strecke über die Ruhr auch zum Ruhrtalradweg gehört. „Wie durch ein Wunder sind bisher weder Fußgänger noch Radfahrer in die Unfälle verwickelt gewesen und die Personenschäden blieben gering.“ Auch sie hat beobachtet, dass die Unfälle vor allem passieren, wenn die Straße nass ist, ihrer Meinung nach „unabhängig davon, mit welcher Geschwindigkeit gefahren wird.“ Ein neuer Fahrbahnbelag, eine bessere Beschilderung und eine Leitplanke, die Radfahrer und Fußgänger schützt, wünschen sich beide Frauen stellvertretend für viele Anwohner.

Ihre Beobachtungen sind keineswegs aus der Luft gegriffen. Sie werden von handfesten Zahlen gestützt. Auch die Polizei verzeichnet eine Unfallhäufung, „wenn die Straße nass ist“, wie Polizeipressesprecher Ludger Rath bestätigt. Interessant sind auch die Unfallzahlen: Während die Polizei 2011 und 2012 nur drei Blechschäden verzeichnete, waren es bisher in 2013 bereits sieben Unfälle, davon fünf Blechschäden, ein leicht Verletzter und ein Blechschaden mit Unfallflucht. Rath: „Dafür, dass eine Straße als Unfallschwerpunkt ausgewiesen wird, gibt es strenge Kriterien. Wenn das allerdings so weitergeht, kann es bis Ende des Jahres in Laer dazu kommen.“

Der Landesbetrieb Straßenbau, der für die Brücke in Laer zuständig ist, hat das Problem zwar im Blick, glaubt aber nicht, dass die Unfallhäufung mit dem Straßenbelag zusammenhängt. „Wir haben 2010 das ganze Bauwerk erneuert und 2011 die Griffigkeit überprüfen lassen“, erklärt Pressesprecher Oscar Santos. „Ohne Befund.“ 2012 sei der Belag nicht verändert, nur Risse seien abgedichtet worden.

Keine weiteren Maßnahmen

Er hat eine andere Theorie. „Es wird dort schlichtweg zu schnell gefahren.“ Die Straße sei vor Laer erst zweispurig und damit relativ breit. Das sei nötig für die Abbiegespur nach Calle und später zum Schloss. Ein Gefühl von Weite ergebe sich möglicherweise auch, weil dort vor einiger Zeit Bäume gefällt worden seien.

„Die Fahrer kommen zügig von Meschede und passen zu spät ihre Geschwindigkeit an.“ Er ist überzeugt: „Mit 50 km/h schafft man die Kurve bei Laer auch bei Nässe ohne Probleme.“ Als konkrete Maßnahme gegen Raser will der Landesbetrieb den Bordstein weiter erhöhen, um Fußgänger und Radfahrer zu schützen. „Weitere Maßnahmen sind erst mal nicht geplant“, sagt er. „Aber wir sind in Gesprächen mit der Polizei, ob man vielleicht durch weitere Schilder auf diesen Gefahrenpunkt hinweisen kann.“