Freienohl. „Kein Mensch wird 125 Jahre alt, aber ein Sportverein schafft das!“, begrüßte Jürgen Schulte, Vorsitzender des Turn- und Rasensportvereins Freienohl, alle Gäste beim großen Jubiläumsabend in der Freienohler Schützenhalle. Festredner und Ehrengast war SPD-Politiker Franz Müntefering aus Sundern.
Mehr als 600 Besucher hatten sich dort eingefunden, um den Höhepunkt des Festjahres gemeinsam zu begehen. Für die besondere musikalische Gestaltung sorgte der Musikverein Freienohl, die Liedertafel sowie die Band Amadeus.
Gründerjahr 1888
Jürgen Schulte lud die Gäste zu einer Zeitreise ein, zurück ins Gründerjahr 1888. „Damals lebten ungefähr 1400 Menschen in Freienohl, Meschede und Arnsberg lagen eine Tagesreise entfernt. Der Alltag bestand aus harter Arbeit. Elektrizität und Technik, Fernsehen und Radio gab es nicht“, stimmte er die Zuhörer ein.
In dieser Zeit machten sich fünf Männer auf und gründeten einen Sportverein. Der Sport diente wohl kaum als Ausgleich, vielmehr wollte man etwas Neues, vom eintönigen Alltag ausprobieren.“ Aus diesem Gedanken entwickelten sich im Laufe der Zeit sieben Abteilungen. Viele neue Sportstätten wurden gebaut und ermöglichen heute ein breites Angebot. Im Jahr 2013 zählt der TuRa Freienohl fast so viele Mitglieder wie 1888 in Freienohl Einwohner lebten – nämlich 1200.
125 Jahre lang Jugend- und Sozialarbeit geleistet
„125 Jahre TuRa Freienohl – das sind 125 Jahre Geschichte. Das ist Jugendarbeit, Sozialarbeit, das ist Integration, das ist Innovation, das ist Sport!“, begann Bürgermeister Uli Hess seine Rede, in der er einen besonderen Schwerpunkt auf den Wert des Ehrenamts legte. „Das Ehrenamt ist das Fundament der organisatorischen Arbeit!“
TuRa Freienohl feiert 125 Jahre mit Ehrengast Müntefering
Diesen Gedanken führte Ehrengast und Festredner Franz Müntefering (SPD) weiter. Als ehemaliger linker Verteidiger des Fußballvereins in Sundern hatte er schon in frühen Jahren Kontakt zur Küppelkampfbahn. „Da wurde damals noch so richtig gekämpft!“ Eindringlich appellierte der 73-Jährige - der gerade sein erstes Sportabzeichen absolviert - Sport zu treiben und sich in Vereinen zu engagieren.
Festredner Müntefering lobt die Sportvereine
„Bewegung der Beine ernährt das Gehirn! Bewegung ist Lebensqualität, es ist nie zu spät damit zu beginnen!“ Die Gesellschaft sei auf die Sportvereine angewiesen. „Sport ist Schule, er vermittelt wichtige Lebenserfahrungen und sichert Lebensqualität. Helfen Sie mit ! Hegen und pflegen Sie die Vereine!“
Im Anschluss an die Festreden überbrachte Schützenhauptmann Wilfried Maas stellvertretend für alle Vereine Gratulationen. Während später die Band Amadeus viele Gäste auf die Tanzfläche lockte hörte man noch oft: „Wir Turaner sind stolz auf unsere Geschichte!“