Meschede. .

Die IG Metall hält es für nahezu ausgeschlossen, dass der neue Honsel-Eigentümer Martinrea sämtliche Forderungen gegenüber der Belegschaft durchsetzen kann. Wir wir berichteten, verlangt der kanadische Konzern von seinen Mitarbeitern in Meschede fünf Stunden Mehrarbeit ohne Lohnausgleich sowie den Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. „Das wird sich die Belegschaft nicht gefallen lassen“, meint Wolfgang Werth, Bevollmächtigter der IG Metall.

Denn: Honsel ist an den Tarif in der Metallbranche gebunden, Abweichungen sind nur mit Zustimmung der Gewerkschaft möglich. Sie lässt seit Montag durch ein Institut prüfen, ob ein Grund dafür vorliegen kann. Martinrea muss seine Bücher öffnen und seine Pläne vorlegen - nur bei Notlagen, Sanierungen oder Investitionen für die Zukunft kann vom Tarif abgewichen werden. Werth geht davon aus, dass die Prüfungen bis voraussichtlich zum Dezember andauern wird.

Er hält es auch nicht für ausgeschlossen, dass Martinrea „Ideologie behaftet“ agiert: „Nach dem Motto: An den anderen Standorten weltweit werden auch 40 Stunden gearbeitet, so auch in Meschede.“ Der kanadische Konzern habe sich als sehr unerfahren im deutschen Tarif- und Arbeitsrecht gezeigt - „wollen wir hoffen, dass er lernfähig ist.“ Die Belegschaft ist nach Angaben der IG Metall „schwer enttäuscht“. Sie fühle sich wie zu Zeiten des Finanzinvestors Ripplewood.