Meschede. Nach der Schließung der Hauptpost in Meschede fehlt den Bürgern ein Anlaufpunkt für Pakete. Jetzt tut sich etwas in der Nachbarschaft.

Über zwei Jahre müssen die Mescheder auf ihre Hauptpost verzichten. Seit Februar 2022 ist das Gebäude am Bahnhof nun verwaist. Doch für die Mescheder Bürger gibt es jetzt einen Hoffnungsschimmer: Denn in direkter Nachbarschaft entsteht eine neue DHL-Annahmestelle.

Jo Menke erweitert seinen Weinladen und Lottogeschäft an der Warsteiner Straße ab Juli eine Annahmestelle für DHL-Pakete. Wichtig zu wissen: Es werden nur vorfrankierte Pakete angenommen. „Ich muss erstmal gucken, wie sich hier die Logistik entwickelt. Wenn die Nachfrage steigt, kann ich mir vorstellen, die Postdienstleistungen auszuweiten“, so Menke im Gespräch mit dieser Redaktion.

Jo Menke, hier mit seiner Frau Karin (links) und Mitarbeiterin Brigitte Gierse, eröffnete ein Wein-Outlet in der Ruhrstraße. Ein Grund ist das Förderprogramm Innenstadt, aber es gibt noch andere. 
Jo Menke, hier mit seiner Frau Karin (links) und Mitarbeiterin Brigitte Gierse, eröffnete ein Wein-Outlet in der Ruhrstraße. Ein Grund ist das Förderprogramm Innenstadt, aber es gibt noch andere.  © WP | Ute Tolksdorf

Kunden möchten Pakete abgeben

Es gab in der Vergangenheit immer wieder Nachfragen, ob er in seinem Stammhaus am Bahnhof auch Pakete entgegennehme, erzählt der Mescheder Händler. Er betreibt am HIT-Markt ein weiteres Tabak- und Lottogeschäft. Dort hat er auch einen DHL Paketshop.

„Ich möchte mit diesem Angebot wieder die Menschen in die Läden und auf die Straßen locken“, verrät Menke. Ambitioniert, bedenkt man, dass von seinem Angebot besonders die Online-Shopper mit ihren Retouren profitieren. „Mit dem Gespenst Online müssen wir alle leben. Die Frequenz im Einzelhandel ist allgemein nicht mehr das, was es mal war“, so Menke weiter.

Die geschlossene Post in Meschede. Nur die gelben Schilder und die Briefkästen deuten auf den Dienstleister noch hin.
Die geschlossene Post in Meschede. Nur die gelben Schilder und die Briefkästen deuten auf den Dienstleister noch hin. © WP | Joshua Kipper

Angebot ist Kundenorientiert

Neben der Paketannahme verkauft Menke ab Juli auch Briefmarken. Ob er sich nun einen positiven Effekt auf seinen Weinhandel erhofft? Er bleibt realistisch: „Die meisten Kunden, die ein Paket abgeben wollen, haben ihr klares Anliegen. Manche nehmen vielleicht noch eine Schachtel Zigaretten mit, aber, dass dadurch mehr Wein verkauft wird, glaube ich nicht.“

Wie er zur Frequenz des Einzelhandels in der Innenstadt steht, hat er bereits im vergangenen Jahr bewiesen. Nach nur einem Jahr schloss er seine zweite Filiale in der Ruhrstraße wieder. Damals sagte er unserer Zeitung: „Es ist ja mittlerweile die halbe Stadt leer.“ Ihm zufolge sei besonders am Nachmittag nichts mehr los gewesen. Die Konsequenz: „Manchmal stand ich stundenlang im Laden und habe zwei Flaschen Wein verkauft.“

Verweilen auf der Terasse

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Dafür lädt sein Geschäft an der Warsteiner Straße zum Verweilen ein. Besonders an warmen Tagen wird die neu vor dem Geschäft platzierte Bank dem ein oder anderen eine kurze Pause verschaffen. Und vielleicht entdeckt man dabei sogar seinen neuen Lieblingswein!