Bad Fredeburg. Eine Langzeitruine in Bad Fredeburg ist ein Ärgernis für die Anwohner. SPD schreibt Brandbrief an Bürgermeister und Stadtrat.

Der SPD-Ortsvereinsvorstand Bad Fredeburg hat sich wiederholt mit der Situation im Bereich des ehemaligen Seniorenheims St. Raphael beschäftigt, das zunehmend verfällt und längst ein Schandfleck im Kurort ist. Das Maß ist voll. Mit einem Brandbrief wendet sich der Vorstand an den Bürgermeister und den Stadtrat.

„Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass sich die Stadt Schmallenberg endlich mit der Problematik befassen muss“, heißt es in dem Schreiben der Bad Fredeburger SPD. „Wir erwarten vom Rat und der Stadt eine lösungsorientierte Reaktion.“

Lesen Sie auch:

Seit Jahren sei das Erscheinungsbild des leerstehenden Seniorenheims „St. Raphael“ an der Schützenstraße ein Ärgernis für Anwohner wie Gäste. „Jetzt ist auch ein kontinuierlicher Verfall des Gebäudes festzustellen, der durch gezielte Maßnahmen am Gebäude und Bauschuttablagerungen auf dem Grundstück aktiv gefördert wird“, so die SPD. Auffällig sei zum Beispiel, dass alle Fenster, einschließlich der Dachflächenfenster, und alle Fenstertüren im Gebäude ausgebaut worden seien. Die ausgebauten Fenster seien einfach im Gebäude gelagert worden, was von außen und außerhalb des Grundstückes eindeutig zu erkennen sei. Auch dadurch sei nun ein ungehinderter Zugang zum Gebäude möglich.

Auffällig sei zum Beispiel, dass alle Fenster, einschließlich der Dachflächenfenster, und alle Fenstertüren im Gebäude ausgebaut worden seien.
Auffällig sei zum Beispiel, dass alle Fenster, einschließlich der Dachflächenfenster, und alle Fenstertüren im Gebäude ausgebaut worden seien. © WP | Privat

„Die Absicherung des Geländes mittels Bauzaun ist absolut mangelhaft, weil sie keinen sicheren Zutrittsschutz zum Gelände darstellt“, heißt es weiter in dem Schreiben. Ein Schloss sei zum Beispiel nicht vorhanden. „Es ist also mittlerweile ein Leichtes für Kinder, Jugendliche und Andere, sich Zutritt zum Grundstück und Gebäude zu verschaffen“, schreibt die SPD. Damit seien sie ungeschützt den Gefahren ausgesetzt, die sich aus dem baulichen Zustand des Gebäudes, aber auch des Grundstücks, ergeben. „Aus unserer Sicht ist die Verkehrssicherheit des Gebäudes nicht mehr gegeben.“ Da der Eigentümer sich offenbar nicht um die Verkehrssicherheit kümmere, im Gegenteil, da er sie durch seine baulichen Maßnahmen zusätzlich verschlechtere, sei es nach Ansicht der SPD Sache der Stadt Schmallenberg, für die Verkehrssicherheit dieses Gebäudes zu sorgen, wenn der Eigentümer nicht oder nur unzureichend tätig werde.

Das verfallene Seniorenheim in der Schützenstraße in Bad Fredeburg ist nicht nur eine Gefahr für Kinder, sondern auch ein Ärgernis für die Anwohner.
Das verfallene Seniorenheim in der Schützenstraße in Bad Fredeburg ist nicht nur eine Gefahr für Kinder, sondern auch ein Ärgernis für die Anwohner. © WP | Privat

Die Vermeidung von Unfällen müsse eine hohe Priorität haben. Neben dem Sicherheitsaspekt müssten aber auch die negativen Auswirkungen dieser Langzeitruine für das Stadtbild Beachtung finden, denn durch solche Entwicklungen werde das Ansehen des Ortes als Kneipp-Heilbad auf Dauer geschädigt.

Lesen Sie auch:

„Das Bauordnungsamt kontrolliert in regelmäßigen Abständen das Gelände und überprüft die Zutrittsabsicherung zu dem ehemaligen Altenheim St. Raphael“, erklärt die Stadtverwaltung auf Anfrage der Redaktion. Und weiter: „Somit werden im Rahmen der Möglichkeiten durch ordnungsbehördliche Verfahren die Sicherungsmaßnahmen, zum Beispiel durch Anordnung zum Aufstellen von Bauzäunen geregelt.“ Fachabteilungen des Hochsauerlandkreises, wie die Abfallwirtschaft, seien ebenfalls für entsprechende Bereiche der Mängel involviert. Aufgrund der Presseanfrage sei das Grundstück noch einmal überprüft worden - mit dem Ergebnis: „Das Grundstück ist durch einen Bauzaun abgesperrt und der Zutritt verwehrt.“