Meschede. Was Mieter in Meschede jetzt wissen müssen: Handlungspflicht zum Empfang von Kabel-TV vor dem Ende des Nebenkostenprivilegs!

Bleibt die Flimmerkiste bald bei über 13.000 Haushalten in Meschede schwarz? So viele Haushalte könnten technisch über Kabel mit TV versorgt werden, sagt der, nach eigenen Angaben, Deutschlands größter Kabel-TV-Anbieter Vodafone. Das Ende des Nebenkostenprivilegs zum 1. Juli naht.

Doch was ist das Nebenkostenprivileg überhaupt? Zu Beginn des Kabelfernsehens konnten Vermieter vergünstigte Sammelverträge fürs Kabelfernsehen abschließen. Damit sollte die Verbreitung angekurbelt werden. Das Relikt der 1980er-Jahre hemmt aber deutlich die Anbieterwahl des Mieters, da er an die vorhandenen Anschlüsse und Netzbetreiber gebunden ist.

Vorsicht bei Haustürgeschäften

Die Kosten für den Kabel-TV-Anschluss wurden über die Nebenkosten der Wohnung umgelegt. Durch eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) wird dies zum 30. Juni dieses Jahres untersagt. Wer sich bis dahin nicht um einen eigenen Vertrag mit dem entsprechenden Kabelnetzbetreiber gekümmert hat, guckt sprichwörtlich in die Röhre.

Bei Haustürgeschäften rät die Verbraucherzentrale jedoch zu Vorsicht. Manche Anbieter nützen ihr zufolge die Situation aus, um an der Haustür Verträge zu akquirieren. „Nichts an der Haustür unterschreiben, sondern in Ruhe und unabhängig Angebote vergleichen“, lautet es in einer Pressemitteilung.

Preise sind individuell

Das Ende des Nebenkostenprivilegs hat nun eine gute und eine schlechte Seite: Gut für die meisten wird sein, dass die Nebenkosten sinken werden, da die Umlage in Höhe von etwa 10 Euro wegfällt. Dafür muss ein Vertrag mit dem Kabelnetzbetreiber geschlossen werden.

Branchenriese Vodafone erklärt auf seiner Webseite, dass diese Einzelverträge sogar schon für unter 10 Euro zu haben sein sollen. Man mache aber jedem Kunden ein individuelles Angebot. Die Verbraucherzentrale geht nach ersten Erfahrungen davon aus, dass die Preise der Einzelverträge etwa zwei bis drei Euro über der Umlage liegen werden.

Internet ist eine Alternative

Mieter der Mescheder Siedlungs- und Baugenossenschaft können übrigens auf einen Vorzugspreis bei Vodafone in Höhe von 6,39 Euro monatlich zurückgreifen. Das gibt die SBG auf ihrer Homepage bekannt.

Wer allerdings keinen Kabelvertrag mehr abschließen möchte, der kann auch auf IPTV (Fernsehen über das Internet), Streaming-Dienste, Satellit oder Antenne zurückgreifen. Bei manchen Anschlussarten muss aber in Mietshäusern zunächst der Vermieter konsultiert werden, ob beispielsweise eine Satellitenschüssel montiert werden darf.

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