Schmallenberg. Eine schwierige Entscheidung musste die Stadt im Frühjahr treffen - für Oberkirchen ist sie gut ausgegangen, für Bödefeld nachteilig.
212 Jungen und Mädchen werden im Sommer in Schmallenberg eingeschult. Die Zahl der angemeldeten Kinder ist maßgeblich dafür, wie viele Klassen die Stadt Schmallenberg im ersten Jahrgang bilden darf bzw. wie groß die Klassen sind. „Keine schöne“ Entscheidung musste die Stadtverwaltung jetzt treffen - für Oberkirchen ist sie gut ausgegangen, für Bödefeld nachteilig.
„Insgesamt zwölf Eingangsklassen dürfen an den Grundschulen im Stadtgebiet Schmallenberg für das Schuljahr 2024/2025 gebildet werden“, wie Elisabeth Hansknecht von der Stadtverwaltung jetzt im Bildungsausschuss erklärte. Dabei muss sich der Schulträger nach den Vorgaben des § 46 des Schulgesetzes NRW richten. Das heißt: Bei einer Schülerzahl von 15 bis zu 29 wird eine Klasse gebildet, bei 30 bis 56 zwei Klassen und bei 57 bis 81 Kindern drei Klassen.
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Mit aktuell 32 Kindern, voraussichtlich nach Rückstufungen aber jeweils 30 Kindern, haben die Grundschule in Oberkirchen und die in Bödefeld die gleiche Anzahl an Anmeldungen. „Um beiden Grundschulen jeweils zwei Eingangsklassen geben zu können, würden 13 Eingangsklassen benötigt, was nach der Berechnung allerdings rechtlich nicht möglich ist“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
Bei der Abwägung, die zu der Entscheidung geführt hat, Oberkirchen die zweite Eingangsklasse zuzuteilen, waren folgende Gründe ausschlaggebend: „Im Einzugsbereich der Grundschule Oberkirchen entstehen in Grafschaft, in Nordenau und in Westfeld drei neue Unterkünfte für geflüchtete Menschen. Diese Unterkünfte wurden bereits oder werden zeitnah belegt“, so die Verwaltung. Es sei also damit zu rechnen, dass auch einige Kinder unter den Zuweisungen sein werden, denen ein wohnortnaher Schulplatz bereitgestellt werden sollte. Mit einer zweiten Eingangsklasse in Oberkirchen sei auch in den Folgejahren in diesem Jahrgang ausreichend Platz für mögliche weitere zuziehende Kinder. Außerdem lasse die Raumsituation in der Grundschule Oberkirchen die Bildung einer zweiten Eingangsklasse zu.
Schmallenberger besuchen die Grundschule in Oberkirchen
In die Überlegung eingeflossen ist laut Verwaltung ferner, dass die Grundschule Bödefeld derzeit saniert wird. Mit der Einrichtung eines Doppeljahrgangs würde die Abstimmung und Koordination der Arbeiten, die ohnehin schon räumliche Kompromisse notwendig machen, voraussichtlich erschwert werden.
Daniel Gierse, CDU-Stadtvertreter aus Bödefeld, bat bei der Debatte im Frühjahr darum, in Zukunft auch darauf zu gucken, woher die angemeldeten Schüler denn kämen - und ob es nicht Ausweichmöglichkeiten gebe. Denn in Oberkirchen sei es der Fall, dass auch Schüler aus Schmallenberg angemeldet würden. Zudem könnten Kinder aus Grafschaft - mit Blick auf den Schulweg - durchaus die Grundschule in Schmallenberg besuchen. Für die Kinder aus Bödefeld hingegen gebe es wohnortnah keine Ausweichschulen im Stadtgebiet.
Jahrgang in Bödefeld ist „rappelvoll“
„Mit 30 Kindern ist der erste Jahrgang in Bödefeld jetzt rappelvoll“, so Gierse weiter. „Das heißt, in Bödefeld kann kein Kind mehr aufgenommen werden und neue Schüler müssten dann in Meschede oder Winterberg zur Schule gehen.“ Dass Kinder abwandern, könne doch nicht im Sinne der Stadt Schmallenberg sein. Hinzu komme, dass es auch in den Flüchtlingsunterkünften in Bödefeld immer eine Fluktuation gebe, so dass dieser Aspekt nicht ausschlißelich für Oberkirchen gelte.
Die Entscheidung sei mit den Grundschulleitungen erörtert worden, wie die Verwaltung erklärte. Gemeinsam mit der Schulaufsicht sei aber auch besprochen worden, dass die Berechnung der sogenannten „Kommunalen Klassenrichtzahl“ (KKR) noch einmal durchgeführt und neu bewertet wird, sollte durch Zuzüge bis zum Schuljahresbeginn die Schülerzahl für 13 Klassen doch noch erreicht werden.
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