Meschede/Hochsauerlandkreis. Der Hochsauerlandkreis in Meschede zieht nach der Cyber-Attacke eine erste Bilanz: Diesen Schaden haben die Hacker dadurch angerichtet.

Nach dem Hackerangriff auf die Südwestfalen-IT hat der Hochsauerlandkreis jetzt eine erste Zwischenbilanz zum angerichteten Schaden in seinem Bereich gezogen. Erstmals liegen dazu Zahlen vor. Darüber wird der Kreisausschuss am Mittwoch, 10. April, in einer Sondersitzung in Meschede informiert. Es geht um die Aufarbeitung der Cyber-Attacke.

1,5 Millionen Euro an Schaden bislang

Der Gesamtschaden beläuft sich demnach, so eine erste Schätzung der Kreisverwaltung, auf etwa 1,5 Millionen Euro, der in der Zeit von Ende Oktober 2023 bis Ende Februar 2024 entstanden sind. So wird allein mit Personalkosten über alle Fachdienste hinweg von 400.000 Euro gerechnet, die im Zusammenhang mit dem IT-Ausfall stehen – etwa durch die Organisation des Notbetriebes, durch längere Bearbeitungszeiten, manuelle Erfassungen.

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Nur schwer zu beziffern sind laut Kreisverwaltung die entstandenen Mindereinnahmen für den HSK: Die Bußgeldstelle schätzt diese auf 800.000 Euro. Weil lange keine Wunschkennzeichen zugeteilt werden konnten, entgingen allein dadurch 170.000 Euro.

Inzwischen kehrt die Normalität bei der Kreisverwaltung in Meschede zurück. Jetzt liegen erste Schätzungen zu den Schäden vor, die durch den Hackerangriff entstanden sind.
Inzwischen kehrt die Normalität bei der Kreisverwaltung in Meschede zurück. Jetzt liegen erste Schätzungen zu den Schäden vor, die durch den Hackerangriff entstanden sind. © WP | Jürgen Kortmann

Auf 70.000 Euro hochgerechnet werden Sachkosten durch Neuanschaffungen, Dienstreisen zu den anderen Kreisen, die den HSK unterstützten, sowie durch zusätzliche Dienstleistungen - wie die für einen Sicherheitsdienst, der kurzzeitig im Straßenverkehrsamt eingesetzt wurde. Gerechnet wird auch mit einer möglichen Erhöhung der Umlage, die der HSK für die Südwestfalen-IT zahlen könnte: 102.000 Euro sind dafür im Haushalt vorgesehen.

Nach dem Hacker-Angriff war die Zulassungsstelle im Kreishaus in Meschede zunächst geschlossen.
 
Foto Jürgen Kortmann
Nach dem Hacker-Angriff war die Zulassungsstelle im Kreishaus in Meschede zunächst geschlossen.   Foto Jürgen Kortmann © Jürgen Kortmann

Schadenssumme wird weiter steigen

Die Verwaltung betont immer wieder, es handele sich nur um Schätzungen. So würden auch in der nächsten Zeit weitere Personalkosten und wohl auch weitere Mindereinnahmen entstehen. Im Bereich der Führerscheinstellen und der Bußgeldstelle müssten „noch erhebliche“, durch den IT-Ausfall verursachte Rückstände abgearbeitet werden, heißt es in der Vorlage für den Kreisausschuss. Mehrarbeit würde auch durch die geplante gebührenfreie Umkennzeichnung von Fahrzeugen entstehen.

Wie sich die Südwestfalen-IT künftig aufstellen wird, darüber soll die Verbandsversammlung Mitte Juni entscheiden.