Meschede. Schon seit längerer Zeit ist der Imbiss in Meschede-Enste geschlossen. Jetzt plant Möbel Knappstein mit neuen Ideen für das Grundstück.

Bratwurst, Currywurst, Pommes, aber auch Frikadellen und Schnitzel waren das tägliche Angebot - über viele Jahre brutzelte es auf dem Grill von Omar Oweid. Vor fast vier Jahrzehnten hat sich der gebürtige Libanese den Traum eines eigenen Imbiss‘ in Meschede-Enste erfüllt und dafür sogar einen Job bei Siemens in Berlin in den Wind geschlagen. „Omar’s Imbiss“ war lange Kult im Gewerbegebiet. Seit einem Jahr steht das Gebäude leer. Das sind die Hintergründe und die Pläne des Grundstück-Eigentümers.

Eröffnet 1985

1985 übernahm Oweid den Imbiss, zuvor war vor allem in Nuttlar bekannt. Denn neben der Imbissbude war er über einen längeren Zeitraum der Betreiber der Disco „Arno‘s Deele“. Für viele Lkw-Fahrer und Angestellte im Gewerbegebiet entwickelte sich Oweids Lokal zu einem geschätzten Anlaufpunkt für einen kurzen Imbiss in der Mittagspause. Einige Kunden verewigten sich mit Visitenkarten an seiner Pinnwand, wie Oweid in seinem letzten Interview gegenüber der Zeitung erzählte.

Das ehemalige Gebäude von Omar‘s Imbiss gegenüber von Sport Pilz: Hier plant Knappstein Neues. 
Das ehemalige Gebäude von Omar‘s Imbiss gegenüber von Sport Pilz: Hier plant Knappstein Neues.  © Funke Medien NRW | Ute Tolksdorf

Ausbau von Knappstein geplant

Schon einmal stand die Schließung von „Omar‘s Imbiss“ im Raum. Denn das Gebäude liegt auf dem Grundstück der Firma Knappstein und der Mietvertrag lief nur bis einschließlich 2020. Das benachbarte Möbelhaus wollte damals ausbauen und plante Oweid nicht weiter mit ein. Böses Blut floss zwischen den Parteien laut eigener Aussage aber nie. Zum 31. Mai 2023 kündigt Omar Oweid dann offiziell seinen Mietvertrag. Es gab noch eine Party für alle Stammgäste. In den Tagen danach wurde alles abgebaut, was noch verwertet werden konnte. Oweid verabschiedete sich nach fast 40 Jahren in den Ruhestand.

Lesen Sie auch:

Andreas Knappstein erläutert, was der Möbelmarkt mit dem Gelände am Gartenfachmarkt in Enste jetzt plant.
Andreas Knappstein erläutert, was der Möbelmarkt mit dem Gelände am Gartenfachmarkt in Enste jetzt plant. © FUNKE Foto Services | Bernd Thissen

Wie es jetzt weitergeht

Wie es jetzt weitergeht, erläutert Andreas Knappstein, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Möbelmarktes: Auf dem Grundstück an der Enster Straße liegt bis zum jetzigen Zeitpunkt vor allem der Gartenfachmarkt, der von Knappstein selbst betrieben wird sowie eine neue Rettungswache. Diese war im Januar eröffnet worden, um die Tageserreichbarkeit der Feuerwehr zu verbessern. Kameraden und Kameradinnen, die im Gewerbegebiet arbeiten, steuern sie bei Einsätzen direkt an und können so schneller zum Einsatzort gelangen.

Im Gewerbegebiet Enste stand auch Omar‘s Imbiss.
Im Gewerbegebiet Enste stand auch Omar‘s Imbiss. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Die gesamte Fläche umfasst laut Knappstein 8500 Quadratmeter, es werden bisher jedoch nur 3500 Quadratmeter belegt - 5000 Quadratmeter bleiben also für weitere Projekte. Zuletzt hieß es, auf dem Grundstück würden E-Ladesäulen entstehen. „Die Idee mit den Ladesäulen ist sehr gut und würde der Frequenzsteigerung unseres Gartenfachmarkts sicherlich guttun. Dieser hat für uns die größte Priorität“, berichtet Andreas Knappstein auf Nachfrage. Konkrete Planungen gebe es dazu aber nicht.

Es gibt Interessenten für die Fläche, die zu einer Zusammenarbeit bereit wären. Bis jetzt war aber noch nicht der richtige dabei.
Andreas Knappstein - Inhaber Möbel Knappstein

Interessenten für die Fläche

Es gebe Interessenten für die Fläche, die zu einer Zusammenarbeit bereit wären. Bis jetzt sei aber noch nicht der richtige dabei gewesen, es seien weder Verträge noch Vereinbarungen getroffen worden.

„Die meisten wollen einen Verkaufswagen oder einen Container auf der Fläche aufstellen. Daran sind wir nicht interessiert. Wir würden lieber ein Gebäude mit zwei bis drei größeren Einheiten bauen und diese dann vermieten“, berichtet er. Grundsätzlich sei es das Ziel, die Attraktivität des Standorts zu erhöhen, um die Frequenz des bereits bestehenden Gartenmarktes zu steigern.