Schmallenberg. Nicht alle Kinder werden einen Betreuungsplatz bekommen, denn in Schmallenberg fehlen U3-Plätze. Wie das Problem gelöst werden soll.
Der Bedarf an U3-Kindergartenplätzen wird im Raum Schmallenberg nicht gedeckt, und es bleibt weiterhin knapp. Immer mehr Eltern wünschen sich ein Betreuungsangebot für ihre Kinder unter drei Jahren, die Stadt Schmallenberg versucht hinsichtlich der steigenden Nachfrage zu reagieren.
Aus der städtischen Bedarfsplanung geht hervor, dass nach aktuellem Stand die Nachfrage nach U3-Plätzen das vorhandene Angebot im Kindergartenjahr 2024/2025 übersteigt. Demnach kann nicht allen Eltern ein Betreuungsplatz angeboten werden. Für das Kita-Jahr 2024/2025 stehen insgesamt 672 Plätze für Ü3-Kinder (über drei Jahre alt) und 271 Plätze für U3-Kinder (unter drei jahre alt) in Kindertagesstätten im Stadtgebiet Schmallenberg zur Verfügung, wie.die Stadtverwaltung im Jugendhilfeausschuss berichtete.
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295 Kinder sind für einen U3-Platz angemeldet. Die Nachfrage nach U3-Plätzen sei im Vergleich zum Kindergartenjahr zuvor zwar leicht gesunken, was unter anderem durch die Geburtenrate zu begründen sei, doch die Nachfrage sei insgesamt höher als das Angebot. „Momentan fehlen 24 Plätze. Wir erwarten, dass die Nachfrage auch zukünftig weiter steigt“, erklärte die Stadtverwaltung im Jugendhilfeausschuss. Immer mehr Eltern hätten einen Bedarf nach institutioneller Betreuung.
Mit den Ü3-Plätzen gebe es hingegen keine Probleme: „Hier sind alle Nachfragen bedient“, so das Jugendamt. „Die vorhandenen Ü3-Plätze reichen voraussichtlich aus, um den aktuellen und zukünftigen Bedarf zu decken.“ Dennoch sei die Bedarfsberechnung allgemein schwierig, da weitere unbekannte Größen miteinfließen würden, wie zum Beispiel die Entwicklung der Geburtenzahlen in den nächsten Jahren oder das Anmeldeverhalten der Eltern. Doch auch landesweit sei der Trend eines stetig steigenden Bedarfs in der Betreuung ungebrochen. Gesetzlich hat jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr bis zur Einschulung einen Rechtsanspruch auf eine Kita-Betreuung.
Fokus auf Kindertagespflege setzen
Um der steigenden Nachfrage bei den Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren gerecht zu werden, sind langfristige Maßnahmen geplant, denn aus Sicht der Verwaltung sei ein weiterer Ausbau von U3-Betreuungsplätzen in Schmallenberg notwendig und erforderlich. Hier möchte Schmallenberg den Fokus auf die Kindertagespflege legen.
In der Kindertagespflege werden Kinder von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater in kleinen Gruppen (bis zu fünf Personen) betreut. In der Großtagespflege sind es bis zu neun Kinder, die gemeinsam in einer Gruppe spielen und lernen und dort von mehreren Tagesmüttern bzw. -vätern, Erziehern etc. betreut werden. Geplant sei daher der Ausbau der Kindertagespflege in Schmallenberg und Bad Fredeburg.
Neue Großtagespflegestelle in Bad Fredeburg eröffnet
„Zum 1. Februar konnte in Bad Fredeburg eine weitere Großtagespflegestelle mit neun Betreuungsplätzen in Betrieb genommen werden. Die Kindertagespflege soll eine stärkere Rolle bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren spielen“, so die Stadtverwaltung. Mit der Eröffnung einer weiteren Gruppe sind in der Großtagespflege in Bad Fredeburg nun insgesamt 42 Betreuungsplätze vorhanden. Weiter liegt die Bestrebung darin, die Anzahl der Plätze kurzfristig weiter zu steigern.