Meschede. Die Schüler der Realschule der Stadt Meschede müssen sich bei den Toiletten arg beschränken. Was Lehrer, Eltern und Schüler ärgert.
Die Städtische Realschule Meschede leidet unter der Sanierung der benachbarten Hauptschule im August-Macke-Schulzenrum. Seit Sommer ist in direkter Nachbarschaft eine Großbaustelle. In der St.-Walburga-Hauptschule wird abgerissen, gehämmert und gebohrt. Das hat Auswirkungen auf den Unterricht, aber auch auf die Zahl der Toiletten.
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Normalerweise nutzt die Realschule neben den sanierten Innentoiletten auch Außentoiletten. Der Zugang erfolgt über den Schulhof, der aktuell durch die Baustelle gesperrt ist. Laut Stadt wurden diese Anlagen „auf Veranlassung der Schulleitung der Realschule während der Rohbauarbeiten geschlossen, da man sich personell nicht in der Lage sieht, die Schülerinnen und Schüler an der Baustelle vorbei dorthin zu begleiten.“
Gregor Vogt, stellvertretender Schulleiter der Realschule, sagt, die Entscheidung sei „im Einvernehmen mit der Schulleitung“, entstanden „und das auch unter der Auflage, zunächst zu versuchen, ob die vorhandenen Toiletten ausreichen. Da sich die Nutzung nach anfänglichen Schwierigkeiten gut eingespielt hat, sind wir bei der Lösung geblieben.“
30 Toiletten für 480 Schüler
Insgesamt gibt es laut Verwaltung an der Schule 30 Toiletten/Urinale für ca. 480 Schüler. Davon liegen 23 Toiletten/Urinale im Außenbereich. Die Gesamtzahl entspricht laut Fröhling dem genehmigten Zustand der Schule. Sieben verbliebene Toiletten für 480 Schüler liegt aber deutlich darunter. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung nennt für 480 Schüler rund 33 Toiletten/Urinale.
Toiletten in gutem Zustand
Die Stadt betont, alle Toiletten seien in einem guten Zustand: „Im Gebäude wurden 2022 die Toiletten komplett erneuert. Auch die Außentoiletten der Hauptschule wurden vor 6 bis 8 Jahren mit neuen Kabinen versehen und befinden sich in einem guten Zustand.“ Das sieht der Schulleiter alledings anders: „Von den vorhanden Außentoiletten waren auch vor der Schließung nur knapp die Hälfte der Sitztoiletten nutzbar, die übrigen wegen „Defekt“ geschlossen.“ Ob eine Reihe von zehn Urinalen dabei viel Abhilfe schaffe, wage er zu bezweifeln.
Betreuer müssen Kinder begleiten
Als weiteres Toiletten-Problem kommt hinzu, dass auch in der Betreuung der Realschule seit rund drei Jahren zwei Toiletten geschlossen sind. Die rund 25 Kinder müssen weiter entfernt liegende Anlagen, beispielsweise in der Mensa des Gymnasiums, aufsuchen. Das bindet Personal, denn dafür müssen sie wegen der Aufsichtspflicht für jeden Toilettengang von den Betreuerinnen begleitet werden.
Die Stadt erklärt: Geschlossen seien die zwei Toiletten (Mädchen und Jungen) nicht etwa, weil sie defekt seien, wie Eltern vermutet hatten. „Diese WCs waren früher die Besuchertoiletten der Aula.“ Sie seien für den Rückbau der Lüftungsanlage geschlossen worden. Es sei noch unklar, was im Rahmen der Umstrukturierung des gesamten Gebäudes mit dieser Fläche geschehe. Eine geschlechterneutrale Toilette stehe aber in unmittelbarer Nähe weiterhin zur Verfügung und werde auch genutzt - eine für 40 Kinder. Für diese Zahl empfiehlt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung: sechs Toiletten.
Hauptschulsanierung ist im Zeitplan
Insgesamt, so die Stadt, werde die Hauptschule für 18 Millionen Euro kernsaniert. Dabei sei man weiterhin im Zeitplan. Offiziell sollen die Bauarbeiten im Sommer 2025 beendet sein.