Meschede. In Meschede gibt es großräumige Umleitungen im Bereich der Hennebrücke. Eine Grundschule geht das Problem der Elterntaxis an.
Eine wichtige Verkehrsverbindung in Meschede ist seit Dienstag, 12. März, für den Verkehr einseitig gesperrt worden. Die Sperrung der Hennebrücke sollte eigentlich schon einen Tag zuvor beginnen.
Mitarbeiter waren allerdings am Vortag noch damit beschäftigt, die Schilder für die Umleitungsstrecken in der ganzen Region bis in den Bereich nach Winterberg aufzustellen.
Erste Probleme mit Parkplätzen
Nach der Firma musste der Landesbetrieb Straßen.NRW prüfen, ob alle Umleitungen planmäßig ausgeschildert waren, danach wiederum musste die Polizei die Umleitungen offiziell abnehmen und bestätigen - erst dann konnte auch in Meschede gesperrt werden. Gesperrt wird die Fahrtrichtung aus der Innenstadt in Richtung Remblinghausen. Die Fahrtrichtung Meschede-Remblinghausen wird gesperrt. Hier erfolgt die Umleitung des Pkw-Verkehrs über Eslohe-Nichtinghausen (B55) und -Herhagen (L915) sowie über Meschede-Remblinghausen (L915). Der Lkw-Verkehr wird weiträumig über Bestwig (L743), Bestwig-Ramsbeck (L776) und Schmallenberg-Westernbödefeld (L740) umgeleitet.
Die ersten Folgen sind auf dem Großraumparkplatz des Hochsauerlandkreises am Schlotweg zu beobachten. Bereits um 7.45 Uhr waren dort keine freien Plätze mehr zu bekommen. Denn durch die Bauarbeiten fallen unter der Brücke Parkplätze für Beschäftigte des HSK weg. Aber auch Kunden der Kreisverwaltung mussten sich neu orientieren: Denn auch auf der gegenüberliegenden Henneseite ist der Parkplatz gesperrt, den bisher Besucher des Straßenverkehrsamtes für ihre Kfz-Anliegen nutzen konnten: Hier wird ebenfalls die Baustelle eingerichtet. Die Hennebrücke wird für 2,2 Millionen Euro komplett saniert, wegen der hohen Verkehrsbelastung muss sie auch nachträglich verstärkt werden.
Der Landesbetrieb Straßen.NRW gibt die voraussichtliche Dauer der Bauarbeiten mit Sperrung der Parkplätze mit Ende November 2024 an. Für ihre Mitarbeiter hat die Kreisverwaltung bis dahin Plätze im Mescheder Parkhaus angemietet. Durch die Folgen des Cyberangriffs hat die Kreisverwaltung keine Möglichkeiten, Arbeit ins Homeoffice zu verlagern und die Situation so zu entzerren: „Wir haben auch ein Schreibtischproblem“, sagt Sprecher Martin Reuther. Für Besucher der Kreisverwaltung stehen auf dem Parkplatz an der Straße „Am Kreishaus“ in Höhe des Gesundheitsamtes 18 Plätze zur Verfügung, wo das Parken für zwei Stunden mit der Parkscheibe frei ist. Außerdem gibt es dort weitere Parkplätze, allerdings kostenpflichtig mit Parkschein.
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Durch die Großbaustelle wird es auch im Bereich der Schule unter dem Regenbogen zu Verkehrsproblemen kommen, weil absehbar mehr Autos auf der Beringhauser Straße unterwegs sein werden - über diese Straße werden Einheimische die Baustelle umfahren wollen. So kann es zu Staus kommen, in die Eltern geraten, die ihre Kinder zur Grundschule fahren oder abholen. Die mögliche Zeitknappheit kommt damit zu der generell schwierigen Situation mit Autos an der Grundschule hinzu.
Polizei und Ordnungsamt unterstützen Schule
Die Baustelle fällt an der Grundschule mit einem Versuch zusammen, den Baustellen-Engpass und das Problem des Elterntaxis zu lösen. Am Montag ist der Versuch erstmals getestet worden, beobachtet von Polizei und Mescheder Ordnungsamt. Denn Eltern wurden jetzt dazu angeleitet, nicht mehr bis vor die Schule zu fahren, um dort ihre Kinder aussteigen zu lassen. Stattdessen sollen sie die Hol- und Bringschleife am Schulparkplatz nutzen: Durch eine Einbahnstraßenregelung können Eltern in die Schleife einfahren, um dann dort die Kinder zügig und gefahrlos aussteigen zu lassen.
In einem gemeinsamen Elternbrief hatten die Schulleiterinnen Susanne Leeuw und Tanja Wichmann sowie Sven Brandelius und Verena Türedi einmal mehr auf die Gefahren aufmerksam gemacht: Eltern würden ihre Kinder zum Beispiel im absoluten Halteverbot aussteigen lassen oder parkten dort. Direkt vor der Schule komme es sogar zu Wendemanövern, bei denen der Bürgersteig befahren und Kinder gefährdet werden. Im Bereich des Fußgängerüberwegs sind die Halteverbotszonen inzwischen ausgedehnt worden.
Immer wieder ist appelliert worden, Kinder doch zu Fuß zu ihrer Schule gehen zu lassen. Solche Kinder seien auch wacher, schneiden in Tests besser ab und seien durch den Kontakt mit anderen vor Unterrichtbeginn auch gut gelaunt, so Schulleitung und Elternpflegschaft. Zum Baustellenauftakt waren einige Laufgruppen gebildet worden, in denen Kinder gemeinsam zu Fuß kamen, einige von Eltern begleitet. Teilweise wurden Kinder nur bis zum Kreishaus gebracht, um sie dort aussteigen zu lassen und das letzte Stück durch den Hennepark zu Fuß zu gehen. Im Einsatz an der Grundschule war auch ein neuer Lotsendienst, den rund 15 Mütter und Väter jetzt gebildet haben - sie unterstützen morgens die Kinder dabei, den Schlotweg sicher zu überqueren. Schulleiterin Susanne Leeuw lobt das Engagement: „Die Eltern machen das für andere Eltern!“ Weitere Mütter und Väter, die mitmachen möchten, sind gern gesehen.