Schmallenberg. Der Schmallenberger Thomas Pape tritt seit zwei Jahren als Asphalt Anton am Ballermann auf. Warum nicht alles gold ist, was glänzt.

„Es ist nicht alles Gold, was glänzt“: Das hat Asphalt Anton, alias Thomas Pape in den letzten Jahren dazu gelernt. 2020, während der Corona-Pandemie, startete der Schmallenberger mit seiner Schlagerkarriere. 2022 trat er dann das erste Mal im Bierkönig auf. Seitdem hat sich einiges bei dem Straßenbauer getan. Im Interview verrät er, was sich seitdem verändert hat, wie es hinter den Kulissen am Ballermann wirklich aussieht und worauf sich seine Fans in diesem Jahr freuen können.

Das letzte Mal haben wir Ende 2022 von Ihnen berichtet. Damals hatten Sie gerade Ihre erste Ballermannsaison hinter sich. Was hat sich seitdem in Ihrem Leben getan?

Seit dem ist einiges passiert! Ich bin natürlich wieder am Ballermann aufgetreten und habe gemerkt, dass es mir mittlerweile viel einfacher fällt. Die Aufregung vor meinen Auftritten ist kaum noch da. Durch den Bierkönig haben sich für mich außerdem weitere Türen geöffnet und ich habe viele neue Künstler kennenlernen dürfen. Der prägendste Moment für mich war, als mich Summerfield unter Vertrag genommen hat. Im selben Management wie Ikke Hüftgold zu sein, hat mich wahnsinnig gefreut und auch auf meinem Weg weitergebracht.

Wann geht es für Sie das nächste Mal nach Mallorca?

Dieses Jahr natürlich! Letztes Jahr habe ich mich kaum vor Auftritten retten können und war alle zwei Wochen auf der Insel. Das ist aber kein Urlaub für mich. Meistens geht es für mich freitags oder samstags hin und direkt am nächsten Tag früh nach meinem Auftritt wieder zurück nach Deutschland.

Wie schaffen Sie es weiterhin Ihre Karriere als Asphalt Anton mit Ihrem Beruf und Ihrer Familie unter einen Hut zu kriegen?

Das klappt wirklich gut. Der Vorteil von mir und meiner Frau ist, dass wir seit 15 Jahren verheiratet sind und wir damit zusammen in die ganze Geschichte hereingewachsen sind. Meine Frau steht immer hinter mir und ist Teil von Asphalt Anton. Ich trage mit meiner Arbeit ja nicht nur Verantwortung für mich, sondern auch für die Menschen um mich herum. Und auch mein 16-jähriger Sohn schart schon mit den Hufen, wann ich ihn endlich mit auf den Ballermann nehme. Das kann von mir aus aber noch ein bisschen warten. Am liebsten würde ich ihn davon so lang es geht fernhalten.

Thomas Pape, alias Asphalt Anton, ist hauptberuflich Straßenbauer und tritt seit 2022 mit seiner eigenen Schlagermusik am Ballermann auf. Seitdem hat sich für den Schmallenberger einiges verändert.
Thomas Pape, alias Asphalt Anton, ist hauptberuflich Straßenbauer und tritt seit 2022 mit seiner eigenen Schlagermusik am Ballermann auf. Seitdem hat sich für den Schmallenberger einiges verändert. © WP Meschede | Privat

Am Ballermann herrscht viel Neid. Da denkt jeder nur an seinen eigenen Arsch.
Asphalt Anton alias Thomas Pape - Schlagersänger und Straßenbauer

Warum?

Es ist nicht alles Gold, was glänzt - auch das habe ich in den letzten Jahren auf Mallorca dazugelernt. Am Ballermann herrscht viel Neid. Da denkt jeder nur an seinen eigenen Arsch. Das ist keine große Familie, wie es oft beworben wird. Natürlich gibt es auch viele freundliche und nette Leute, aber es sind immer wieder welche dabei, die dir aus allem einen Strick drehen wollen.

Könnten Sie sich vorstellen, Ihren Job, als Straßenbauer hinzuwerfen und nur noch Schlager zu machen?

Die Überlegung ist mir auf jeden Fall schon gekommen. Mittlerweile wäre es untertrieben zu sagen, der Ballermann wäre mein zweiter Job. Das einzige, was mich von dem Schritt abhält, ist die Sicherheit, die mir durch meinen Hauptjob fehlen würde. Aber eigentlich ist es ja so: Zurückgehen könnte ich ja immer wieder.

Worauf können sich Ihre Fans in diesem Jahr freuen?

Selbstverständlich auf neue Musik! In diesem Jahr sind fünf bis sechs neue Songs geplant. Diesmal aber mit einem moderneren und schnelleren Sound. Es soll in Richtung der TikTok Sounds gehen, die viele von Künstlern wie Ski Aggu kennen. Im Mai kommt meine nächste Single „Teilchenbeschleuniger“. Die geht voran und ist mal was anderes. Aber auch optisch können sich meine Fans auf eine Veränderung freuen.

Inwiefern?

Mein Markenzeichen - die Bauarbeiterhose - ist schon wegfallen. Das bedeutet nicht, dass ich vom Ballermann weggehen möchte. Ganz im Gegenteil: Damit will ich einfach in eine neue Richtung des Partyschlagers gehen und Nummern produzieren, die auch im Mainstream funktionieren können. Mein neuer Sound passt einfach nicht zum Straßenbauer. Und seien wir mal ehrlich: Überregional interessiert es eh keinen, was ich als Künstler trage.

Noch zeigt sich Pape im Straßenbauer-Look: Das wird sich aber schon ganz bald ändern.
Noch zeigt sich Pape im Straßenbauer-Look: Das wird sich aber schon ganz bald ändern. © WP Meschede | Privat

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Werden Sie denn auch wieder hier im Sauerland auftreten?

Auf jeden Fall! Man kann mich weiterhin über mein Management für jegliche Veranstaltungen und Schützenfeste buchen. Oft bin ich aber auch spontan irgendwo vor Ort. So wie letztes Jahr in Bad Fredeburg auf dem Schützenfest. Das freut mich auch. Viele Schützenvereine halten leider so an ihren Traditionen fest, dabei ist Schlager längst Mainstream. Das Schützenfestpublikum hat sich eben geändert. Die Leute sind nicht mehr grau und schwarz - sie sind locker und bunt.

Abschließend: Was sind Ihre Ziele für die kommende Zeit?

Ich würde gerne noch mehr Leute hier in Deutschland erreichen und auch hier auf den großen Schlagerbühnen Fuß fassen. Dazu gehören zum Beispiel Veranstaltungen wie Schalke Olé oder das Mallorca Sommerfestival. Das ist aber natürlich noch ein ganzes Stück Arbeit. Die Leute vor der Bühne sind aber das, was mich weiter motiviert. Und wenn denen meine Musik Spaß macht, habe ich alles erreicht.