Meschede/Hochsauerlandkreis. Auch Bürger und Unternehmen sollen von der Energiewende im Hochsauerlandkreis profitieren. Diese Pläne hat der HSK in Meschede.
Wie geht es praktisch mit der Energiewende im Hochsauerlandkreis weiter? Im Sommer wird dazu eine strategische Entscheidung fallen. Die Weichen dazu werden jetzt gestellt. Auch Bürger und Unternehmen sollen profitieren.
Der Kreistag in Meschede soll im Juni der Gründung eines kommunalen Unternehmens zustimmen, das die Finanzierung und Umsetzung von Windkraft und von Solarprojekten auf Flächen im HSK als Ziel hat. Das sieht ein Zeitplan vor, über den der Kreis-Wirtschaftsausschuss berät. 50 Prozent der Geschäftsanteile dieses neuen Unternehmens soll der Kreis halten, interessierte Kommunen anteilmäßig die andere Hälfte. Die Kommunen können profitieren, weil eben nicht nur städtische Flächen für Windräder und PV-Anlagen, sondern auch nicht-kommunale Flächen in die Wertschöpfung einfließen würden. Ihre Haushalte könnten so auf Dauer entlastet werden.
Wertschöpfung vor Ort schaffen
Umgesetzt würden Projekte gemeinsam mit einem Partner aus der Energiewirtschaft, auf dessen Fachwissen der HSK setzt. Dafür war bereits das Energieunternehmen RWE im Gespräch. An der nötigen Projektgesellschaft müsste RWE dann dem Kreis mindestens eine 49-prozentige Beteiligung anbieten. Entscheidungen in dieser Gesellschaft würden mindestens eine Mehrheit von 75 Prozent benötigen.
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Durch die gemeinsame Gesellschaft soll nicht nur Wertschöpfung für Kreis und Kommunen entstehen. Um die Akzeptanz von Windrädern oder Solarvorhaben zu steigern, sollen Stadtwerke einen „Bürgerstromtarif“ anbieten können, zur Finanzierung wären „Bürgersparbriefe“ möglich, neue Anlagen könnten an „Bürger-Energiegenossenschaften“ übertragen werden. Für heimische Unternehmen sollen Konzepte entwickelt werden, um sie mit regenerativ erzeugtem Industriestrom zu beliefern.
Vorbild: Bedburgs Kooperation mit RWE
Im HSK können sich, nach Vorgesprächen, alle Städte eine solche Kooperation vorstellen, die der Kreis federführend mit einem strategischen Partner eingeht – mit Ausnahmen von Brilon und Marsberg: In Brilon und Marsberg wurden laut Kreisverwaltung solche Gespräche noch nicht gewünscht, dort liegt auch die höchste Dichte an Windrädern im Kreis.
Erläutern ließ sich der Kreis bereits Erfahrungen mit Windparks, die die Stadt Bedburg im Rheinischen Revier gemeinsam mit RWE betreibt. Auch geprüfte Jahresabschlüsse und Wirtschaftsdaten dazu wurden eingesehen: „Die erzielten Ergebnisse sind finanziell beeindruckend und geben Anlass, vergleichbare konzeptionelle Überlegungen anzustellen.“ Der HSK hält Aktien an der RWE AG.